Arrest Night stalker, Mausoleum Records, 2004 |
Alex Weinrauch | Lead vocals, Guitars, Keyboards, Piano | |||
Frank Doleczik | Guitars, Backing vocals | |||
Ralf Weber | Bass, Backing vocals | |||
Jerry Müller | Drums, Backing vocals | |||
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1. Intro | 7. Silent truth | |||
2. Same old story | 8. Shadows behind me | |||
3. Solitary man | 9. Where are we now? | |||
4. Running process | 10. Desperate memories | |||
5. Dancing on the edge of chaos | 11. The prophecy | |||
6. Night stalker | 12. The other dimension | |||
Früher ist man ja noch öfters an den Grabbeltisch gegangen, an dem Plattenläden ihre Ladenhüter verramscht haben. Sehr viel früher, noch zu Vinyl-Zeiten konnte man da oft für einen Heiermann ein echtes Schnäppchen landen oder für einen Zehner drei durchschnittlich brauchbare LPs abgreifen. Die CD verdrängte die LP, der Euro die gute alte D-Mark, aber ab und an ging für einen Fünfer immer noch was.
Mittlerweile liegen die Dinge etwas anders. Der gute alte Plattenladen um die Ecke hat das Zeitliche gesegnet, verdrängt von unpersönlichen 'Megastores', die mit 'Ich bin doch nicht blöd'- und 'Geiz ist geil'-Slogans auf sich aufmerksam machen. Dort hat der Kunde heute kaum mehr als die aktuellen Top 100 zur Auswahl. Exoten finden sich kaum noch im Programm und entsprechend überflüssig und witzlos ist der Gang zum Wühltisch geworden.
Was das alles mit ARRESTs jüngstem Album "Night stalker" zu tun hat? Auf den ersten Blick relativ wenig, wenn man einmal davon absieht, dass ein, zwei ältere ARREST-Veröffentlichungen über den Umweg Wühltisch ihren Weg in meine Plattensammlung fanden und das waren sicher eher Scheiben die einen dann zu Hause positiv überraschten. Nicht weltbewegend, aber für kleines Geld okay und nett anzuhören.
Auch bei "Night stalker" hätte ich sicher zugegriffen, alleine schon wegen dem typischen Metal-Fantasy-Cover. Auch das Bandfoto als Backcover hätte mich eher überzeugt als abgeschreckt, einen Versuch mit dem Album zu wagen.
Hätte ich unter diesen Umständen dann das Album angehört, dann hätte ich vermutlich auch wohlwollend genickt und mir gedacht: Na ja, so ein richtiger Hammer ist das Teil zwar nicht, aber für den Preis ist es okay.
"Night stalker" bietet durchschnittlich originellen und gleichermaßen aufregenden Heavy Metal. Nichts was einen jetzt vom Hocker reißt, aber eben auch nicht wirklich schlecht.
Natürlich klingt das Meiste auf dem Album wie schon mal gehört. Anfang und Mitte der Achtziger, bei JUDAS PRIEST zum Beispiel, ACCEPT oder auch bei Ozzy Osbourne, nur das Axel Weinrauch technisch nicht so erbärmlich wenig wie der Madman himself auf dem Kasten hat.
"Night stalker" fehlen einfach die ein, zwei herausragenden Songs, die man öfter hören möchte und dafür sorgen, dass man das Album in besserer Erinnerung behält.
Nichts gegen ARREST an sich. Ich bin mir sicher, die Band ist im nächsten Jugendhaus oder beim kleinen Festival im nahegelegenen Steinbruch durchaus in der Lage einem einen unterhaltsamen und kurzweiligen Abend zu garantieren, aber "Night stalker" ist einfach kein Album, das man jetzt unbedingt gehört haben müsste. Sorry, Jungs.