30. Juni 2007, NL-Biddinghuizen, Walibi World
FESTIVALPROGRAMM Klickt auf die Band um direkt zum Review zu springen (wo möglich)!
Rock Garden:
13:30 - 14:30 INXS 15:15 - 16:30 RIDERS ON THE STORM
17:00 - 18:50 SCORPIONS 19:00 - 20:15 TOTO
21:15 - 22:45 AEROSMITH
Open Airrow Rockstage:
14:15 - 15:15 OUTLAWS 16:00 - 17:00 Roger Hodgson
17:30 - 19:00 EUROPE
Rock Palace:
12:30 - 13:45 TESLA 14:15 - 15:15 THIN LIZZY
16:00 - 17:00 Steve Vai 17:30 - 19:00 THE AUSTRALIAN PINK FLOYD SHOW

Diesmal berichtet Hattingen-Emigrant und Wahlholländer André Wichary für uns aus Biddinghuizen und seine Brüder Frank & Thorsten knipsen die Pix dazu.
Thanx Brothers!

Nachdem das Festival 4x in Lichtenvoorde erfolgreich stattgefunden hat, ist man auf die Polderinsel Flevoland umgezogen.
Warum der Veranstalter diesen Schritt wagte ist mir unklar, da in Lichtenvoorde alles top geregelt war. Das Management des Arrow Rock Festival hat sich für ein traditionelles Gelände entschieden. Früher gab's hier das christliche Flevo-Pop-Fest (87 mit Headliner STRYPER und White-Metal-Band MESSIAHS PROPHET) und heuer gibt's neben dem Fields of Rock auch noch das sehr populäre Lowlands mit 60 000 Musikliebhabern.
Die Lage soll angeblich zentraler im Ländli liegen und der heilige Musicground sollte dann auch noch asphaltiert sein.
Die neue Lokalität ließ logistisch und organisatorisch doch einiges zu wüschen übrig. Viel zu später Einlass (12.10 Uhr), viel zu wenige Eingänge, ein einspuriger Anfahrtsweg zum Gelände (Stau bis zu 5 Std.), 5 Euro Parkgebühr, überströmende Dixies deren Inhalt zu den gegenüberliegenden Essgelegenheiten lief und die Bands, die sich durch Fehlplanung hoffnungslos überlappten.
Wie immer beim Arrow Rock Festival war das ursprüngliche Billing nicht von schlechten Eltern. Für mich als Hard 'n' Heavy und Southernrock-Jünger war natürlich einiges am Start. Die Tres Hombres aus Tejas (ZZ TOP) mussten leider absagen. Als Ersatz wurden kurzerhand RIDERS ON THE STORM kontraktiert. Ob Ray Manzarek, Robbie Krieger und Co. ZZ TOP jedoch vergessen lassen könnten, schien mir fast nicht machbar.


Tesla Nach dem Einlassmarathon und Begrüssungsbierchen eilten wir sofort ins riesige Rock Palace Zelt (ca. 4000 spectators). Mit ca. zehnminutiger Verspätung enterte TESLA die Bühne und schoss sofort den Vogel ab. Die Topcombo aus Sacramento machte sofort deutlich, warum man in den 80ern so erfolgreich war. TESLA ist immer noch die typisch amerikanische Hardrockband mit einer fetten Dosis Soul und Blues.
Der Sound im Zelt ist einfach genial. Mit der Ansage "Lets kick some serious ass!" stieg der Superfrontman Jeff Keith in den Gig ein. Seine soulartige, charismatische Reibeisenstimme und die übercoole Bühnenpräsenz ließen die einstündige Spielzeit einen Genuss für jeden Hardrockliebhaber (wenn er denn nicht im Stau steht) werden. Die bestens eingespielte Band schoss einen TESLA-Hit nach dem anderen in die begeisterte Menge. Um mich herum hatten eingefleischte Fans Tränen in den Augen. Ich befand mich mitten in einer riesigen Rockparty.
Nach der Zugabe I just wanna make love to you gab's noch ne heavy version von Signs. Das begeisterte Publikum wollte mehr, viel mehr. Der optisch kaum gealterte Keith vertröstete die Fans, "So we do, so we do, but we ain't extra time. See you in Paradiso (Amsterdam) in October."
Welcome back !! 10 Punkte.
Setlist: Cummin atcha live, Into the now, Little suzi, Modern day cowboy, Love song, What you give, Miles away, Heavens trail (no way out), Freedom slaves, I just wanna make love too you/ Signs.
(Wow, kein einziger Song von der "Real To Reel 1/2", hätte ich jetzt nicht mit gerechnet. Ralf)
Aktuelle Besetzung: Jeff Keith (voc); Frank Hannon (guit); Brian Wheat (bass); Troy Luccketta (drums) sowie Dave Rude (guit).

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Zur Hauptbühne hatte man einen gut zehnminütigen Fußweg zu bewältigen. Da ich von "Down Under" andere Bands präferiere als INXS, bin ich sofort zur sog. "Open Airrow Rockstage" gedackelt. Die viel zu kleine und zu niedrige Bühne viel mir gleich negativ auf. Auf dieser Open-Air-"Seitenminiinsel" sollten nach den OUTLAWS auch noch Roger Hodgson und EUROPE vor winzigem Publikum ihr Bestes geben.
Auch die staugeprüften Hattinger Hardrock Troubadours waren mittlerweile eingetroffen und nippten fröhlich am ersten Gerstensaft.


Outlaws In glorreichen Zeiten wäre die einstige GUITAR-ARMY aus Tampa/FL gar nicht erst auf dieses Micropodium gestiegen.
Als Southernrocker kommt man nicht um diese Band herum. Mitte/Ende der 70er zählte die Gruppe um Mastermind Hughie Thomasson neben SKYNYRD, HATCHET und BLACKFOOT zur absoluten Spitze dieses Genres. Doch konnten die hohen Erwartungen heute nicht erfüllt werden.
Die Herrschaften starteten zügig mit Ghost Riders. Neue Songs (gähn) und Klassiker wie z. B. Hurry sundown wurden routiniert und niveauvoll rübergebracht, aber strahlten irgendwie keine Power aus. Meiner Meinung nach lag das auch an den 2 Schlagzeugern (früher nur bei 38 SPECIAL). Anstatt solcher 2 Windeier hätte Hughie besser 'nen Zwanni draufgelegt und 'nen richtigen Schiessbudenartist mit nach good ol' Europe geschippert. Auch die Stimme vom Bandleader Thomasson hatte schon bessere Tage erlebt.
Doch beim abschließenden, zwanzigminütigen Überepos Green grass and high tides war das alte Feuer wieder da und die Band explodierte förmlich. Jetzt ging's bis hin zum gigantischen Gitarrenclimax endlich forsch zur Sache. Ich frage mich nur, warum nicht auch die erste 3/4 Stunde des Sets so furios gerockt wurde.
(Die Band hatte wegen des Verkehrschaos um das Festivalgelände herum eine anderthalbstündige Verspätung und deswegen keine Zeit mehr für einen Soundcheck und wurde so anscheinend wohl erst zum Ende des Gigs richtig warm. Ralf)
Mit leicht gemischten, aber doch fröhlichen Dixielandgefühlen zog ich zurück zum Zelt, wo mich das nächste Hammerkonzert erwarten sollte.
Fazit: Mit Nostalgiebonus und Südstaatenflagge überm Bett 7 Puntos..

Setlist: Ghost Riders, Rippin' Though Kentucky, There Goes Another Love Song, Hurry Sundown, Keep Prayin', Trail Of Tears, Freeborn Man, Legacy, Waterhole, Green Grass And High Tides .
Aktuelle Besetzung: Hughie Thomasson (guit, voc); Chris Anderson (guit); Randy Threet (bass); Monte Yoho (drums) und David Dix (drums).


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(P.S.: In der HoM-TV Sektion in unserem Forum gibt's zwei Youtube-Links von diesem Auftritt (Waterhole, Hurry Sundown), jeweils aus dem Publikum gefilmt, unter "Outlaws 2007" und dann runter scrollen. Ausserdem wird es wohl demnächst auch offizielle Videos auf der Outlaws Homepage geben. Auch die neue CD soll dort übrigens vorab erhältlich sein. Ralf).


Thin Lizzy Wieder im Megazelt angekommen traute ich meinen Äuglein kaum. Die Bude war so rappelvoll, dass ich nur mit viel Anstrengung einen Platz in Bühnennähe ersteigern konnte. Dieses Ambiente ist für THIN LIZZY mit all der Erfahrung und ihren Hardrockhits im Rucksack genau richtig.
Success guaranteed!!!
Als endlich (ca. 20 min. Verspätung) die bekannte Sirene aufheulte und die Herrschaften mit Jailbreak losknallten, war die ausgehungerte Menge kaum noch zu halten. Vormann und Supergitarrist John Sykes hatte auch wenig Mühe, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Ein neuer Basser (aus Frankreich, für Marco Mendoza) machte bei seinem erst zweiten Konzert mit der Band einen ganz prima Eindruck. Spätestens bei Emerald zeigten die Axemen, was sie so alles aus dem Ärmel schütteln können. In absoluter Höchstform zelebrierte das Gespann Sykes/Gorham Gitarrenduelle per excellence.
"Daddy Cool" Sykes taute bei Bad Reputation völlig auf und holte alles aus seiner Les Paul.
Strahlemann Scott Gorham hatte voll Spaß in den Backen, wie Hölzenbein bei seiner Flugeinlage gegen die Oranjes.
Normal ist beim Drumsolo immer Pilspause, aber was der Veteran Thommy Aldridge auflegte war schon sehr bemerkenswert. Zum Schluss seiner Soloeinlage drosch der Minipli-Fan mit bloßen Händen auf Felle und Becken ein. Weltklasse!!!!
(Das macht er allerdings schon immer so ;-) Ralf).
Cowboy Song/Boys are back in town flogen uns um die Ohren. Das Zelt war jetzt kollektiv am tuppen.
Zugabe Rosalie mit zehnminütigem Gitarrenduell, hat man auch nicht alle Tage.
Wer jetzt dachte es ist Hängen im Schacht wurde eines besseren belehrt. Jetzt wurde es Zeit für die alte gälische Volksweise Roisin Dubh (Black Rose). Das von Phil Lynott und Gary Moore arrangierte Stück war für mich der Überflieger des Abends!!! Beim Zwischensolo Danny Boy wurde der Druck auf meine Tränendrüsen wie immer bedenklich hoch.
An absolutely magic concert !!! Volle Kelle 10 mit Sternchen.
Setlist: Jailbreak, Waitin'for an alibi, Don't believe a word, Cold sweat, Are you ready, Emerald, Massacre, Still in love with you, Bad reputation, Suicide, Cowboy Song, Boys are back in town, Rosalie, Black rose.
Aktuelle Besetzung: John Sykes (guit, voc); Scott Gorham (guit); Marco Mendoza* (bass) und Tommy Aldridge (drums).
(*Marco war natürlich, wie oben zu lesen ist, nicht mit von der Partie, gehört aber nach wie vor, offiziell zur Band. Ralf)


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The Doors Nach 2 wirklich bemerkenswerten Gigs im Rock Palace ( TESLA und THIN LIZZY ) und dem Wiedersehen mit den Southernrock-Urgesteinen THE OUTLAWS marschierte ich geradewegs zur Hauptbühne wo der ZZ TOP-Ersatz RIDERS ON THE STORM seine Visitenkarte abgab.
Konnten die Bands auf der Riesenbühne bzw. -gelände auch das Niveau und Atmosphäre wie im Zelt halten?
Bei der Band um die DOORS-Dinos Manzarek und Krieger war das sicher nicht der Fall.
(Auf halber Höhe zur Riesenarena begann gerade Roger Hodgson seinen Best Of Supertramp Set mit Give a lttle bit. Die Open Airrow Rockstage war ganz gut besucht.)
Vor recht wenigen Zuschauern machten RIDERS ON THE STORM einen blassen Eindruck. Ich konnte zwar nur 2 Songs beiwohnen (LA-women und die Zugabe Light my fire), doch aus den Reaktionen des Publikums konnte ich erahnen, dass der Hauptpreis hier nicht vergeben wurde. Zumindest die alten DOORS-Recken Ray Manzarek und Robbie Krieger waren noch am Besten in Form. Die Flower-und Lovegeneration-Geschichten und ein Orgelsolo mit Fußakrobatik machten doch Laune.
Im Zelt wäre das Ganze hier um 50% besser angekommen.
Aktuelle Besetzung: Brett Scallions (voc); Robby Krieger (guit); Phil Chen (bass); Ray Manzarek (keyb) sowie Ian Haugland (drums, perc).

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Riders On The Storm im Hooked on Music
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Steve Vai Glücklicherweise war im Rock Palace Verspätung wie bei der Bundesbahn. So konnte ich in Ruhe zum Zelt stiefeln, um zeitig beim Ex-Zappa-ALCATRAZZ-WHITESNAKE-Diamond Dave-Gitarrenwunderkind Steve Vai zu erscheinen.
Nach reichlich Warterei kam der flamboyante Steve endlich auf die Bretter. Begleitet wurde er von 2 Violinisten, Keyboard und Rhythmussektion. Dazu trug Steve auch noch ein durchsichtiges Leibchen, das mich sofort an Frau Steeger bei Klimbim erinnerte.
Viel zu viele Solisten, zu lauter Sound und schwerverdaubares, neues Songmaterial bekam man zu hören. Fusionähnliche, etwas wirre und freakige Gitarren/Geigenduelle sind nur was für Saitenprofessoren.
3 Punkte für die gut aussehende Violinistin !!!!

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Scorpions Wieder mal auf Wanderschaft (hier braucht man echt Ausdauer) zum großen Rock Garden, hoffte ich ganz still und heimlich, dass der Veranstalter die SCORPIONS plus Hendriximitat Uli Jon Roth am Start haben würde. Beim Sweden Rock Festival war der Saitenhexer jedenfalls mit von der Partie (...und war auch eigentlich für diesen ARF Gig fest eingeplant!? Ralf).
Als Jungspund habe ich die Hannoveraner sehr verehrt. Reißer wie Speedy's comin, Dark lady, Robot man und Top of the bill legten doch den Grundstein für ihre Bilderbuch-Karriere. In dieser Periode hat Uli Roth, mit seinem zum Teil virtuosen Spiel, kräftig mitgeholfen, dass der Rubel zu rollen begann. Leider blieb mein einstiges Idol daheim am Küchenherd. Macht nix, denn die vielen Songs aus den 80ern (der kommerziellsten Zeit der Band) bildeten den Schwerpunkt dieses vortrefflichen und powervollen Auftritts.
Die SCORPS hatten jetzt die Gelegenheit den etwa 20 000 treuen holländischen Fans zu zeigen was 'ne Harke ist. Bei Bad boys runnig wild und Take it or leave it kam der Rock Garden erstmals leicht in Wallung. Mit The Zoo und dem, mit viel Spielfreude auf den Laufsteg gebrachten, Instrumentalstück Coast to Coast legten die altjungen Rocker noch einen drauf.
Der Sound ist überdurchschnittlich klar und selbst Gotthilf Fischer wäre bei Still lovin'you mit der Sangesleistung der dankbaren Menge zufrieden zur Tränke geschlichen.
Jetzt wurde endlich auch der berühmte Zacken draufgelegt. Blackout und eine lange Version von Dynamite untermalten wie heavy Old-School-Hardrock sein kann. Auch die Bühnen-Präsenz ist dick OK. Barett- und Vokalartist Klaus Meine verschluckt sich 2,3-mal aber bügelt das als Vollprofi fast unbemerkt aus. Zappelphilipp und Ewigposer Rudolf Schenker machte kräftig Kilometergeld, spielte aber sehr sauber. Matthias Jabs überzeugte mich von der alten Garde am meisten. Gediegenes Stageacting kombiniert mit blitzklaren Solos und Riffs waren echter Ohren- und Augenschmaus. Big city nights und Edelzugabe Rock you like a hurricane ließen die Bude nochmals 'lekker beven' beben !!!
Soweit das Auge reicht begeisterte Fans.
8,5 dickverdiente Bierchen. Warum allerdings Schenker und Meine auch bei dichter Bewölkung mit Sonnenbrille rumhüpfen ist mir ein Rätsel.
Aktuelle Besetzung: Klaus Meine (voc); Rudi Schenker (guit); Matthias Jabs (guit); Pawel Maciwoda (bass) und James Kottak (drums).


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Durch meine Mattenflucht bei Steve Vai hatte ich ganz unverhofft das Glück gehabt, den kompletten SCORPIONS-Gig zu sehen. Das war auch gut so, denn die Show war sehenswert. Zwar war nicht mehr die absolute Hingabe da, musikalisch und körperlich wie Ende der 70er alles auf die Bretter zu jagen (einige US-Topbands fürchteten die SCORPS im Vorprogramm, weil sie Abend für Abend von der Matte gespielt wurden). Doch ist die Band um die 2 Rock-Fossile Schenker/Meine auch heute noch locker im Stande, jede Festivalwiese platt zu dröhnen.


Europe Nach dem Gig der 'Boys' aus Lower Saxony konnten wir noch eine 3/4 Stunde EUROPE auf der, wie schon mal erwähnt, viel zu kleinen Open Airrow Rockstage erhaschen. Was jetzt folgte ähnelte fast einem Exodus. Ich kam mir vor wie Moses auf dem Marsch zum Roten Meer. Tausende Hardrockjünger zogen jetzt vom mächtigen Rock Garden durch eine Art Einbahnstrasse, die auch noch mit Toiletten und Essbüdchen, aber viel zu wenig Pilsfachgeschäften bestückt war. Auch wurden leichte Tumulte an der 'Munten'-Getränke/Wertmarkenstand signalisiert, ganz zu schweigen von der desperaten Belegschaft des einzigen Bierstandes in der Umgebung. Diese machten jetzt den Umsatz ihres Lebens!!!
Minuten später ließ sich bei Joey Tempest und John Norums Band ein Gedrängelchen nicht vermeiden. Den ersten EUROPE- Song den ich verdauen musste war Carrie. Ich nahm's gelassen hin, in der Hoffnung, dass dies die letzte Ballade sein würde. Dieser Song ist vom Schmalzfaktor her eh nur von Freddy Breck's Rote Rosen zu toppen, versprühte aber irgendwie gute Laune und Nostalgie.
Jetzt ging's zügig weiter mit Wings of tomorrow, einem Solo des bestens auftrumpfenden John Norum und einigen neueren Stücken, die auch zu überzeugen wussten. Natürlich hätte ich lieber älteres Songmaterial von den ersten LPs wie z.B. Stormwind oder Ready or not bevorzugt. Auch der unterbewertete Longplayer "Prisoners In Paradise" kam nicht zum Zuge. Was soll's. Die Band strahlte Spielfreude aus und die beiden Hauptakteure Tempest/Norum erzeugten ohne Mühe Festtagsstimmung im Publikum.
Ab und an war ein leichtes Knirschen auf Joey's Stimmbänden zu vernehmen, aber der Sonnyboy-Frontman erster Klasse ließ sich nichts anmerken und jagte mit Rock the night den nächsten Top-10- Hit in die springende Menge. Es folgte Schmuserocker Cherokee und wie immer als Abschluss The final Countdown. Die weibliche Fanschar, hartgesottene Headbanger, Rockfans und sonstige Gestalten klatschten, wippten und sangen aus voller Kehle jede Zeile mit.
7,5 mit Tendenz zur 8 !!!
Aktuelle Besetzung: Joey Tempest (voc); John Norum (guit); John Leven (bass); Mic Michaeli (keyb) sowie Ian Haugland (drums, perc).


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The Australian Pink Floyd Show Nach dem doch sehr freudigen EUROPE-(fast)Stündchen wurde es doch Zeit, um an das leibliche Wohl zu denken. Zügig ging's Richtung Zelt, weil da eine zünftige Java-Bude zum Abendessen einlud. Mit südostasiatischen Leckereien und 'nem Pils am langen Arm genoss ich zusammen mit mehreren Tausend Rockliebhabern die exzellente Musik und den glasklaren Sound der AUSTRALIAN PINK FLOYD SHOW. Die spontanen Aktionen sind eben immer noch die Besten. Eigentlich hatte ich TOTO auf meinen Marschbefehl stehen. Da mich die gefärbten Augenbrauen und Bärtchen der Herren Lukather/Kimball plus ihres doch sehr melodiösen Repertoires in diesem Moment nicht reizen konnten, entschied ich mich kurzerhand für die glänzend auftrumpfenden "Gilmour-Socceroos"!! Ich stieg ein bei The great gig in the sky. Money, Wish you were here, Echoes, The wall und Run like hell kamen dermaßen klar, authentisch und druckvoll rüber, dass jeder im vollen Zelt hellauf begeistert war. Im Nachhinein hätte ich TOTO auch mal gerne begutachtet. Da ich mich nicht vierteilen kann, hatten die Aussies in diesem Moment die Nase vorn.
Well done!! Wish you were 8 points.

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The Australian Pink Floyd Show im Hooked on Music
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Toto

Aktuelle Besetzung: Steve Lukather (guit, voc); Leland Sklar (bass); Bobby Kimball (voc); David Paich (keyb, voc); Greg Phillinganes (keyb, voc) sowie Simon Phillips (drums, perc).

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Aerosmith Jetzt gab's 'ne geschlagene 3/4Stunde Pausentee bis die Herren Tyler, Perry und Kumpanen zum Dessert einluden.
Natürlich will der Veranstalter, dass alle zahlenden Gäste anwesend sind, doch dieses Intermezzo hätte man besser nutzen können, um lästige Überlappungen im Programm ausbügeln zu können. Sei's drum, the mighty Headliner got it all.
Plötzlich funktionierten auch die Riesenbildschirme links und rechts von der PA. Der Rock Garden war jetzt mit ca. 30 000 Fans stand by für die Show von AEROSMITH.
Ums vorweg zu nehmen, ich habe ein gutes Konzert der 'Boston-Boys' gesehen. Natürlich wissen die alt gedienten Haudegen wie man ein Fest inszenieren kann. Am heutigen Abend war alles perfekt arrangiert. Der größte Teil der Setlist bestand aus Hits, der für das Mainstream-Radio-Rock Publikum wie geschaffen war.
Fans der härteren Zunft warteten allerdings vergebens auf Riffrocker wie z. B. Mama Kin, Toys in the Attic, Train kept a rollin' oder vom legendären "Rocks" Album Back in the saddle oder Rats in the cellar, Schade !!
Die Band harmonierte extrem gut, so dass die beiden Gallionsfiguren Steven Tyler und Joe Perry die fröhliche Menge mühelos im Griff hatten. Entertainer Tyler versprühte ein einzigartiges Flair mit seinem Gesang und schrillen Schreien. Optisch war alles gelackt und von der Bühnenpräsenz war der 50er in absoluter Topform.
Nach dem flotten Opener Love in an elevator und Oldie Same old song and dance, Weichspüler Cryin, I don't wanna miss a thing und der Mitgröhlnummer Eat the rich nahm AEROSMITH unerklärlicherweise auf halber Strecke etwas Gas zurück. Bei Baby please don't go ebbte die Stimmung deutlich ab. Logisch, denn die Bluesnummer von Big Joe Williams ist schon 10 Jahre älter als das Wunder von Bern und muss ja keine 8 Minuten dauern (DOCH, unbedingt!! Ralf). Nach einer weiteren jam-ähnlichen, halbakustischen Bluesbremse war ich froh, den Airplaydauerbrenner Dream on zu vernehmen. Livin'on the edge und das durch Tom Hamilton eingeleitete Sweet emotions machten wieder richtig Spaß!! Bei Draw the line und der Zugabe Walk this way wurden alle Anwesenden nochmals bestens bedient.
Wir haben hier sicherlich kein Überkonzert gesehen aber angesichts der durchweg guten Reaktionen der zahlreichen Fanschar und dem dicken Smilie auf meinen Gesicht, kann ich unbesorgt 'ne fette 7,5 lockermachen.

Aktuelle Besetzung: Steven Tyler (voc); Tom Hamilton (bass); Joe Perry (guit); Joey Kramer (drums) und Brad Whitford (guit).


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Fazit: Da die Macher des Arrow Rock Festivals hier im Lande doch forsche Kritik über sich ergehen lassen mussten, will ich hier keinen Senf mehr hinzugeben. Veranstalter MOJO hat versprochen, es im nächsten Jahr deutlich besser zu machen. Man hat es auch geschafft, während der Veranstaltung zumindest die sanitären Mängel zu beheben. Allerdings, bei der Abreise mitten in der Nacht war das Chaos wiederum perfekt. Mein Fotominister und ich haben uns kurzerhand entschieden, bis 2 Uhr ein Nickerchen zu machen und dann nach Hause zu fahren (vorher ging nämlich über 2 Stunden gar nichts).

Musikalisch war allerdings alles im grünen Bereich. Einige Bands sind in den letzten Jahren recht oft in unseren Breiten zu bewundern gewesen, aber die Darbietungen haben mir überwiegend riesigen Spaß bereitet. Im nächsten Jahr "ben ik ook weer hier" (dann gibt's wieder 2 Festivaltage).
Die berühmte Gerüchteküche brodelt auch schon wieder auf vollen Touren. Ich persönlich würde mir ein wenig mehr exklusivere Bands wünschen, die nicht so oft vorbeischauen: Sammy Hagar, NIGHTRANGER, FOREIGNER, Bob Seger, NAZARETH oder TRIUMPH. Damen wie Pat Benatar oder Joan Jett wären doch auch ganz nett.
Das belgische Graspop Metal Meeting spekuliert jetzt schon auf AC/DC. Da der gute Angus ja bekanntlich ein paar Dörfer östlich wohnt, werde ich die Tage mal anklingeln und die Sachlage klären. Let there be rock !!!
Cheers, André!

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Andre Wichary, 30.06.2007

Bilder: Frank Wichary, 30.06.2007

Bilder: Thorsten Wichary, 30.06.2007

Ralf Frank, 30.06.2007

 

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