Fragile Skin, Eigenverlag, 2007 | ||||
Yves P. Schaub | Vocals, Guitar, Bass | |||
Jan Stucki | Samples, Loops, Voice | |||
Tobias Roth | Drums | |||
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01. Experience | 05. Inside | |||
02. Down Again | 06. Fragile Skin | |||
03. Indifferent Behaviour | 07. Consuming Me | |||
04. Truth | 08. Deceiver | |||
Hinter dem Projekt ARTIFICIAL LIGHT ATTRACTION steck Yves P. Schaub, ein musikalischer Workaholic aus Basel, der hier eigentlich fast alles im Alleingang gemeistert hat. So hat er komponiert, arrangiert, produziert (wobei ihm beim Mastern sein Landsmann Giorgio Libera unter die Arme gegriffen hat), er spielte Gitarre, Bass und ist auch für den Gesang zuständig. Für Samples und Loops hat er sich dann noch Jan Stucki herangeholt und das Schlagzeug bedient Tobias Roth, in der Schweizer Musikszene als Drummer der legendären Band GURD und von DISGROOVE auch kein Unbekannter.
Schaub ist sicherlich ein Mann mit Talent und Geschmack, das merkt man an seinen atmosphärischen Arrangements, das beweist das Artwork und das belegen nicht zuletzt die von ihm selbst benannten Einflüsse von PORCUPINE TREE über RUSH bis hin zu PINK FLOYD.
"Fragile Skin" bewegt sich also in den (derzeit durchaus recht populären) Grenzbereichen zwischen Art Rock, Alternative Rock und Prog Rock und streift auch ganz vorsichtig das Metalgenre.
Dennoch will bei mir nicht die absolute Begeisterung aufkommen, obwohl sich alles recht viel versprechend anlässt. Aber auf Dauer schleppt sich alles relativ überschaubar im midtempo Bereich, verkommt die vorhandene Melancholie zu Gleichförmigkeit. Mir fehlen auch mal aus dem Schema ausbrechende Songideen oder Tempowechsel (ansatzweise vorhanden in Fragile Skin), oder auch ein paar emotionale Schwankungen.
Alles wirkt durchdacht, wohlüberlegt und (über)perfekt und strahlt dadurch einfach ein gewisse Kälte aus. Die ganz sicher in dem Debüt, das sich über drei Jahre hinweg entwickelt hat, steckende Leidenschaft, das Herzblut und die Energie vermitteln sich mir einfach nicht nachvollziehbar und erlebbar. Dabei in erster Linie der Gesang ins Gewicht, der einfach kein rechtes Feuer zu transportieren vermag und noch dazu, bei aller geschilderten Perfektion, gelegentlich minimal neben der Spur liegt.
Ihre Stärken hat die Scheibe sicherlich in den instrumentalen, atmosphärischen Teilen, den Sounds (wie in Down Again) und auch als Gitarrist weiß Schaub durchaus zu überzeugen. Schade, irgendwo bleibt für mich das Ganze trotz spürbarem Potential im Mittelmaß hängen. Vielleicht hat der gute Mann einfach zu lange an seinem Projekt getüftelt, wobei ein gewisse Spontaneität und Wärme auf der Strecke geblieben ist.