Ana Popovic

Aschaffenburg, Colos-Saal, 15.05.2003

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 15.05.2003

Links:

Ana Popovic Homepage

Ana Popovic @ facebook

Ana Popovic @ twitter



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Aschaffenburg, Colos-Saal, 15.05.2003

Ana Popovic Endlich hab ich wieder mal Zeit für ein Konzert im Aschaffenburger Colos-Saal - oft genug kommt mir meine eigene Band bei so was mit einem Gig in die Quere.
Ein schlechtes Konzert hab ich in diesem Club noch nicht erlebt und so fahr ich an diesem Donnerstagabend nach Aschaffenburg ohne die angekündigte Ana Popovic Band jemals zuvor gehört zu haben - nicht auf CD und schon gar nicht live.

Der Besucherandrang hält sich anfänglich noch in Grenzen, so dass mir ein paar ältere Jugoslawen auffallen, die sich die Sängerin/Gitarristin aus ihrer Heimat nicht entgehen lassen wollen. Immerhin sind sie, was Live-Auftritte angeht, noch ebensolche "Frischlinge" wie ich.
Nach und nach füllt sich der Zuschauerraum doch ganz ansprechend und so ca. 21.30 Uhr betreten zunächst die Bandmitglieder die Bühne und beginnen nacheinander einen groovigen Rhythmus. Nach kurzer Zeit folgt ihnen Ana Popovic ins Rampenlicht und steigt sowohl gesanglich als auch mit ihrer Telecaster in den Groove ein.
Ohne Ansage folgt der zweite Song - ein guter Boogie mit einer tollen Slide-Gitarre von Ana.

Ana Popovic Es sollte hier schon nicht unerwähnt bleiben, dass Ana Popovic eine absolute Augenweide ist!
Das kann mir jetzt ruhig als sexistisch ausgelegt werden und sie spielt ja auch eine hervorragende Gitarre, aber - hey - umsonst sind die Augen der Umstehenden nicht so weit geöffnet. Vom Grinsen ganz abgesehen...
(Realistisch betrachtet ist das nicht sexistisch. Der männliche Teil der Redaktion erteilt Dir hiermit die Absolution!)
Spaß beiseite, was die Band heute Abend hier abliefert, hat wirklich Klasse. Da wird mal im Midtempo gefetzt, Gitarren-Hammondorgel-Duelle ausgetragen, mal schnurrt Ana wie eine Katze (etwa bei dem funkig-souligen Comfort To The Soul), mal lässt sie die Raubkatze raus und verdeutlicht, dass sie auch eine geile Stimme hat.
Am beeindruckendsten ist allerdings ihr Können auf der Gitarre. So hab ich noch keine Frau Blues-Gitarre spielen hören!
Ihre Fingerfertigkeit zeigt sie u.a. beim T-Bone Walker-Cover The Hustle Is On.

Ana Popovic Die Songs sind praktisch alle von ihren beiden CDs "Hometown" und "Hush". Ausnahme: House Burning Down, das die Band auf einem Jimi Hendrix-Festival gespielt hat und dort von verschiedenen Musikern aufgefordert wurde, das Lied bloß in ihr Programm aufzunehmen.

Mit der Zeit wird Ana auch mit dem Publikum wärmer und ihre Ansagen nehmen an Ausführlichkeit und Länge zu. Und die Anwesenden hören ihr gerne zu - wie gesagt: Auch optisch ist ja etwas geboten.
Akustisch macht vor allem Rob Geboers an der Hammondorgel auf sich aufmerksam (stilecht mit Leslie), der sich vor allem bei seinen Soli bis an die Grenze zur Ekstase steigert (u.a. bei dem Soul-Jazz von I Won't Let You Down).

Ana Popovic Nach der Pause betritt die Frontfrau zunächst alleine die Bühne und lässt, jetzt mit Stratocaster, die Slide aufheulen. Bald gefolgt von der Band geht's mit dem fetzigen Big Town Playboy in die zweite Runde. Auch hier erweist sich die Ana Popovic Band als mitreißend und absolut kurzweilig, auch wenn es öfter mal zu Soul oder Jazz übergeht.
Band und Publikum werden immer mehr zu einer Einheit und bei Let Me Love You wird der Harp-Spieler aus dem Publikum sogar mit auf die Bühne gebeten.
Doch das ist noch nicht alles: Ana nimmt die Gitarre ab und hält sie den Zuschauern entgegen auf der Suche nach einem, der mitspielen will. Gegen diese Gitarristin will sich zunächst niemand blamieren und doch findet sich schließlich jemand, der die Gitarre annimmt und tatsächlich auch noch absolut gelungen in den Jam der Band einsteigt.

Ana Popovic Tom Waits' Downtown wird noch interpretiert und nach einer weitern Zugabe verabschiedet sich die Ana Popovic Band.
Und, hoppla, es ist bald 0.30 Uhr! Das dürfte ein weiterer Beweis dafür sein, wie unterhaltsam und anmachend dieses Konzert war. Die Zeit verging wie nix.
Ich weiß bis jetzt noch nicht wie die CDs klingen, aber live ist die Band eine wirkliche Empfehlung und hoffentlich wieder mal zu Gast im Colos-Saal.

Epi Schmidt, 20.05.2003

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music