Eric Burdon

Aschaffenburg, Colos-Saal, 01.09.2010

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Konzertbericht

Reviewdatum: 06.09.2010
Stil: Rock, Blues

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Redakteur(e):

Tim C. Werner


Eric Burdon,
Aschaffenburg, Colos-Saal, 01.09.2010

„I don‘t want to be a soldier, mama. I don‘t want to die – I don‘t want to be a lawyer, mama. I don‘t want to lie.“ (John Lennon)

Als der Gesetzgeber die Regelungen zum Widerrufsrecht bei Fernabsatzverträgen formulierte, ließ er sich unter anderem von dem Gedanken leiten, man müsse auch jene Verbraucher schützen, die sich nachts betrunken durchs www klicken und tags darauf irgendwelche Pakete diverser Anbieter bekommen.
Konzertkarten allerdings fallen nicht unter diese Regelung (§ 312 b Absatz 3 Nr. 6 BGB) und deshalb beginnt hier meine Geschichte:

Am Donnerstag, den 19. August 2010 lief auf arte die Dokumentation “British Blues Explosion – Als in England der Rock ausbrach“. Sie war und ist das mit Abstand Beste, was es zum Swinging London zu sehen gibt. Und mittendrin der 1941 in Newcastle geborene ERIC BURDON und seine ANIMALS, wie sie in ihren identischen und hochnotpeinlichen Anzügen Don‘t Let Me Be Misunderstood und House Of The Rising Sun schmettern. Einige Passagen der Doku habe ich mir mehrfach angesehen, darunter auch die Interviews und Auftritte mit dem sympathischen Nordengländer. Irgendwann wurde es dunkel um mich herum und zwei Tage später kamen die Tickets. ERIC BURDON & THE ANIMALS stand drauf. Gut. Aschaffenburg, Colos-Saal stand drauf. Auch gut.

Und noch eine Geschichte: 1986 arbeitete ich, gerade 14 Jahre alt, in Bad Hersfeld im sog. „Zonenrandgebiet“ in einem kleinen Plattenladen. Die mit meinem Stundenlohn verrechnete ERIC-BURDON-Scheibe mit seinen größten Hits habe ich später bei meiner Chefin umgetauscht, hörte sich das alles doch eher merkwürdig und so gar nicht nach dem an, was ich von den ANIMALS kannte und mochte. Der Grund: Eine Livescheibe hatte ich erwischt. Der Hohepriester zelebrierte darauf den weißen Blues, When I Was Young war bis zur Unkenntlichkeit neu interpretiert und ich habe das alles nicht verstanden. Ich war zu jung. Heute gehe ich stramm auf die vierzig zu und glaube, verstanden zu haben.

Deswegen ja auch Aschaffenburg. BURDON, fast siebzig, war kraftvoll, laut, wütend. Er hat sich am Blues abgearbeitet, die Momente waren groß und großartig: Red Cross Store (MISSISSIPPI FRED MCDOWELL), Boom Boom (JOHN LEE HOOKER), Don‘t bring me down, I Believe To My Soul (RAY CHARLES). Der Laden war voll.

Tim C. Werner, 01.09.2010

 

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