Epitaph

Aschaffenburg, Colos-Saal, 08.11.2012

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 15.11.2012
Stil: Krautrock

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Redakteur(e):

Michael Koenig


Epitaph,
Aschaffenburg, Colos-Saal, 08.11.2012

Mit EPITAPH stand Anfang November eine wahrhaftige Krautrock-Legende in Aschaffenburg auf dem Colos-Saal-Programm. Also schnell mal in dem Club vorbeigeschaut, um euch, liebe Leser, das dort Erlebte in den folgenden Zeilen beschreiben zu können.

Allzu viele Leute halten sich ja nun wirklich nicht im Zuschauerraum auf, als die angekündigte Gruppe, deren Besetzung sich im Laufe ihrer (mit Unterbrechung) inzwischen länger als vierzig Jahre währenden Geschichte mehrere Male verändert hat, zu einem Intro vom Band um etwa 20:15 Uhr auf der Bühne erscheint. Alles deutet auf einen recht intimen Gig, nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit, hin. Die vier ein wenig älteren Herren lassen sich davon jedoch nicht beeindrucken und geben gleich ordentlich Stoff. Bassmann Bernd Kolbe bringt bei seiner Begrüßung zum Ausdruck, dass es schön gewesen wäre, wenn ein paar Besucher mehr den Weg zum Konzert gefunden hätten. Er gehe jedoch davon aus, dass diejenigen, die da seien, gerne gekommen wären. Die Band freue sich jedenfalls sehr, da zu sein. Das ist doch eine wirklich vorbildliche Einstellung, die die Musiker mit ihrem engagierten Auftritt dann auch tatkräftig untermauern.

Die Leistungen der Herren Cliff Jackson (Gitarre, Gesang), Bernd Kolbe (Bass, Gesang), Heinz Glass (Gitarre, Hintergrundgesang) und Achim Poret (Schlagzeug, Hintergrundgesang) an diesem Abend sind ohne Zweifel als herausragend zu bezeichnen. Das gilt für das nahezu perfekte Zusammenspiel, aber ebenso für die teils überragenden Einzeldarbietungen. Der leicht progressiv angehauchte, anspruchsvolle und immer wieder auch harte, dabei jedoch stets harmonische, durch Blues, Boogie, Shuffle und Funk angereicherte Krautrock (Doppelgitarren, Gitarrenduelle, mehrstimmigen Gesang und Jamsessions inklusive) klingt total frisch, unverbraucht und überhaupt nicht altbacken.

Um circa 21:20 Uhr endet der erste Teil der Darbietung und es geht in eine Pause. Die Uhr steht bei ungefähr 21:45 Uhr, als es dann weitergeht. Es gelingt der Band problemlos, das hohe Niveau im zweiten Teil zu halten. Jetzt werden obendrein die quasi unvermeidlichen Mitklatsch-, Mitsing- und Mitgrölspielchen inszeniert, worauf das Publikum, zumindest ein Teil davon, gerne einsteigt. Der fette, satte Sound und die stimmige Lightshow runden dieses Ereignis prächtig ab.
Das reguläre Konzert endet gegen 22:35 Uhr. Die Zugabenrufe werden beinahe augenblicklich erhört. Zunächst kommt Cliff Jackson alleine zurück und spielt einen Blues an. Kurz darauf erscheinen seine drei Kumpels und es geht nochmals ordentlich zur Sache. Den krönenden Abschluss bildet eine starke Version des alten Reißers Route 66. Bernd Kolbes inständigen Bitten ist es zu verdanken, dass die Endung des Songs noch zwei weitere Male gespielt wird. Die gefalle ihm halt so gut, wie er, fast schon entschuldigend, feststellt. Es ist ungefähr 22:50 Uhr, als der letzte Ton des Gastspiels verklingt.

Es ist wirklich extrem bedauerlich, dass es lediglich einer relativ kleinen Menschenmenge vergönnt ist, sich an diese äußerst erfreuliche Veranstaltung erinnern zu dürfen. EPITAPH haben die Fans handgemachter Rockmusik, die sich im Colos-Saal befinden, in jeder Hinsicht überzeugt.

Michael Koenig, 08.11.2012

 

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