Titel |
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Fantasia - Live In Tokyo - 2007 (105 Min 39 Sek): |
CD 1 (50 Min 52 Sek): |
01. Time Again |
02. Wildest Dreams |
03. One Step Closer |
04. Roundabout |
05. Without You |
06. Cutting It Fine |
07. Intersection Blues |
08. Fanfare For The Common Man |
09. The Smile Has Left Your Eyes |
CD 2 (54 Min 47 Sek): |
01. Don't Cry |
02. In The Court Of The Crimson King |
03. Here Comes The Feeling |
04. Video Killed The Radio Star |
05. The Heat Goes On |
06. Only Time Will Tell |
07. Sole Survivor |
08. Ride Easy |
09. Heat Of The Moment |
Phoenix - 2008 (64 Min 58 Sek): |
01. Never Again |
02. Nothing's Forever |
03. Heroine |
04. Sleeping Giant/No Way BacK/Reprise |
05. Alibis |
06. I Will Remember You |
07. Shadow Of A Doubt |
08. Parallel Worlds/Vortex/Deya |
09. Wish I'd Known All Along |
10. Orchard Of Mines |
11. Over And Over |
12. An Extraordinary Life |
Omega - 2010 (61 Min 45 Sek): |
01. Finger On The Trigger |
02. Through My Veins |
03. Holy War |
04. Ever Yours |
05. Listen, Children |
06. End Of The World |
07. Light The Way |
08. Emily |
09. I'm Still The Same |
10. There Was A Time |
11. I Believe |
12. Don't Wanna Lose You Now |
XXX - 2012 (55 Min 10 Sek): |
01. Tomorrow The World |
02. Bury Me In Willow |
03. No Religion |
04. Faithful |
05. I Know How You Feel |
06. Face On The Bridge |
07. Al Gatto Nero |
08. Judas |
09. Reno (Silver And Gold) |
10. Ghost Of A Chance |
Musiker | Instrument |
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Geoffrey Downes | Keyboards |
Steve Howe | Guitars, Acoustic Guitars, Steel Guitars |
Carl Palmer | Drums, Percussion |
John Wetton | Lead Vocals, Bass, Acoustic Guitar |
Der 31. Januar 2017 ist für alle Fans der 1981 gegründeten Band ASIA, aber natürlich auch für die Gruppe selbst, ein einschneidendes Datum. An diesem Tag verstarb nämlich Sänger und Bassist John Wetton. Das heißt letztlich: Das Superquartett verlor damals für alle Zeiten und unwiederbringlich seine einzigartige Stimme.
Längst nicht immer herrschte nur eitel Sonnenschein zwischen den vier gestandenen Musikern Geoffrey Downes, Steve Howe, Carl Palmer und John Wetton, die bekanntlich ja bereits in so namhaften Formationen wie THE BUGGLES, EMERSON, LAKE AND PALMER, KING CRIMSON, SAGA, UK und YES tätig waren. So trennten sie sich 1983 und kamen erst 2006 wieder dauerhaft zur einzig wahren Besetzung zusammen.
Soeben ist ein künstlerisch von ASIAs Haus- und Hofdesigner Roger Dean gestaltetes Boxset mit dem Titel “The Reunion Albums 2007 - 2012“ erschienen. Darin enthalten sind das Live-Album “Fantasia - Live in Tokyo“ von 2007 und die Studioalben “Phoenix“ von 2008, “Omega“ von 2010 und “XXX“ von 2012.
Das Doppelalbum “Fantasia - Live in Tokyo“ wurde am achten März 2007 in der Shinjuku Koseinenkin Halle, Tokio, Japan, während der Comeback World Tour live aufgenommen. Der vom Klang her qualitativ nicht durchgehend überzeugende Mitschnitt bietet eine Setlist, auf der natürlich vor allem ASIA-Stücke, aber ebenso Nummern von EMERSON, LAKE AND PALMER (Fanfare For The Common Man), THE BUGGLES (Video Killed The Radiostar), KING CRIMSON (In The Court Of The Crimson King) und YES (Roundabout) sowie eine Steve-Howe-Kreation (Intersection Blues) stehen. Auch wenn der Sound nicht immer überzeugt, wird dennoch deutlich, warum ASIA eine so hervorragende Konzerttruppe waren. Sie zogen das Publikum mit einer unwiderstehlichen Mischung aus Virtuosität, fast genialem Songwriting, starken Interpretationen der externen Nummern, beinahe perfektem Zusammenspiel und purer Freude an der Musik ohne große Probleme auf ihre Seite.
Mit “Phoenix“ legte der wiedervereinigte Supervierer im April 2008 dann das erste gemeinsame Studiowerk seit immerhin 1983 vor. Eigentlich wäre zu vermuten gewesen, dass die reformierte Urbesetzung wohl auch zu ihren musikalischen Wurzeln zurückkehren würde. Doch da irrten die gesamte Fachwelt und die Fans. Pathos, Bombast, Melancholie und Melodien früherer Veröffentlichungen blieben außen vor. Stattdessen geben beruhigte und gebremste Tracks im Midtempo-Bereich den Ton an. Es gab keine Wall Of Sound mehr und auch keine überwältigend vielstimmigen harmonischen Gesänge mehr. All das wurde zugunsten eines direkteren und weniger dick aufgetragenen Klanges weggelassen. Der absolute Ohrwurm der Scheibe ist der letzte Song An Extraordinary Life. Diesen kreierte Wetton, um darin seine direkt davor liegenden Lebensjahre zu beschreiben und um sie gleichzeitig zu bewältigen. Insgesamt kann man “Phoenix“ als recht gelungenes Album bezeichnen.
Als nächster Streich folgte im April 2010 “Omega“, begleitet von einer Europatour durch Italien, die Schweiz, Österreich, die Niederlande, Frankreich und Deutschland. Im Vorfeld dieser Veröffentlichung waren Steve Howe und Carl Palmer noch mit anderen Projekten beschäftigt. Erst im Sommer des Jahres 2009 fanden sich Geoffrey Downes, Steve Howe, Carl Palmer und John Wetton für einen Deutschlandauftritt erneut zusammen. Diese Platte lässt wenigstens stellenweise alte ASIA-Tugenden erkennen. Von einem Referenzwerk ist die Scheibe jedoch leider viele Meilen weit entfernt.
“XXX“ vom Juni 2012 sollte dann der unwiderruflich letzte Studio-Longplayer unter Mitwirkung von John Wetton werden. ASIA wollten mit dieser Produktion nochmals an ihre guten Jahre erinnern. Und das gelingt ihnen sogar. Von den hier versammelten drei Studioaufnahmen überzeugt “XXX“ noch am ehesten. Die Songs haben wenigstens im Ansatz das, was diese Supergruppe Anfang der 1980er Jahre so fulminant erfolgreich sein ließ. Knackige, teils bombastisch ausufernde, nicht immer leicht konsumierbare, aber stets nachvollziehbare Songs mit viel Melodie und Anspruch.
“The Reunion Albums 2007 - 2012“ vereint all jene Alben, die ASIA in ihrem zweiten Frühling mit der klassischen Besetzung Downes, Howe, Palmer und Wetton erarbeiteten und offiziell herausbrachten. Es kommen sporadisch immer wieder Konzertmitschnitte dieses Quartetts auf den Markt. Bei diesen Editionen handelt es sich aber am ehesten noch um Archivplünderungen und Geldbeschaffungsmaßnahmen. So oder so. An ihre sensationellen ersten Jahre von 1981 bis 1983 konnten die Briten (was sehr schade ist) jedoch kaum wieder anknüpfen.
Nach John Wettons Tod dürfte sich das Thema ASIA ohnehin für diejenigen Fans, deren Herzen bis heute an "Asia" und "Alpha" hängen (zu denen auch ich mich zähle), erledigt haben.