Titel |
---|
01. Blackest Vision |
02. Coming Home |
03. Atlantica |
04. Moonlight Bay |
05. Dark Angel |
06. Love Will Shine For Everyone |
07. Irish Way Of Life |
08. Legends Of Phantasia |
09. Lord Of Darkness |
10. Ready To Burn |
11. Tears Of A Clown |
12. I Won't Sell My Soul |
Musiker | Instrument |
---|---|
Bernhard Weiss | Gesang |
Matthias Degener | Gitarre |
Rob Schomaker | Bass |
Harry Oellers | Keyboards |
Dirk Brand | Schlagzeug |
Mit 35 Jahren Band-Geschichte gehen AXXIS definitiv als deutsche Hard Rock- und Metal-Institution in die Annalen der Musik-Geschichte ein. Doch nun soll es das also gewesen sein. Das gab die Band bereits Anfang des Jahres bekannt. Nach diesem Album und der dazugehörigen Tour soll dann Schluss sein. Und irgendwie hat man den Eindruck, dass es Bernhard Weiss und Harry Oellers damit ernster ist, als manch anderer Band, die auf andauernder Abschlusstournee festzustecken scheint. Als letztes musikalisches Vermächtnis präsentieren sie uns das finale Werk, "Coming Home".
Blackest Vision eröffnet das Album dann auch gleich mal mit ordentlich Schmackes und zeigt, dass AXXIS nicht aus Altersmüdigkeit aufhören wollen. Die Nummer erinnert an skandinavische Metal-Bands wie SONATA ARCTICA oder STRATOVARIUS und macht direkt mal ordentlich Laune. Die verfliegt im Anschluss dann aber auch gleich schon wieder ein wenig, wenn man sich durch eine Nummer wie den Titeltrack kämpfen muss, der total fad und vorhersehbar daherkommt.
Zum Glück geben die Mannen im Anschluss bei Atlantica dann wieder mehr Gas und reißen den Hörer wieder mit. Den Anfangs-Chor von Moonlight Bay kann man sich bei den kommenden Konzerten gut aus hunderten Kehlen mitgesungen vorstellen. Und auch bei Dark Angel findet Weiß wieder eine hymnenhafte Melodieführung, die bei vielen Fans sicherlich zu einem Dauer-Ohrwurm führen dürfte. Ähnlich verhält es sich dann bei Love Will Shine Forever, das keine schmusige Ballade (wie es der Titel erst mal vermuten lässt), sondern vielmehr ein veritabler Rocker ist.
Für den Irish Way Of Life holen AXXIS dann sogar eine Fidel raus und verpassen der Nummer damit das richtige Party-Flair. Da schmeckt das Guiness direkt noch mal so gut. Mit Legends Of Phantasia und dem folgenden Lord Of Darkness wildert die Band dann klangtechnisch ein wenig in der AVANTASIA- und EDGUY-Ecke. Tobias Sammet wird es sicherlich verkraften können. Mit Ready To Burn geht es wieder in die locker rockende Ecke aber mit einem hymnenhaften Chorus. Tears Of A Clown hat nichts mit dem IRON MAIDEN- oder dem Smokey Robinson-Song, ist aber auch kein wirkliches Highlight. Mit I Won't Sell My Soul gibt es zum Abschluss des Albums noch einmal ein Statement, das die Haltung zum Abschluss der Karriere noch einmal unterstreicht.
AXXIS beenden ihre Karriere mit "Coming Home" wie der Engländer sagen würde "on a high note". Die Scheibe ist durchweg unterhaltsam und dürfte den Fans genau das bieten, was sie von AXXIS gewohnt sind und gerne hören wollen: kernige Rock-Songs mit eingängigen Melodien, die schnell ins Ohr gehen. Es ist zwar kein Klassiker, aber eine mehr als ordentliche Abschiedsvorstellung, die Bernhard Weiss, Harry Oellers & Co. hier abgeliefert haben.