Ayin Aleph

II

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.05.2010
Jahr: 2010
Stil: Avantgarde

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Ayin Aleph
II, Invencis/Twilight, 2010
Ayin AlephVocals, Piano, Cello, Harpsichord
Produziert von: Ayin Aleph Länge: 49 Min 01 Sek Medium: CD
01. Choir: I Esablish10. I Came
02. My Blood Mariage11. Choir: Burned Forgotten
03. Choir: Water's Death12. Sebastian's Prayer
04. Grey Ashes13. Choir: Drowsy
05. Choir: Foggy God14. The Purchase Of The Cathedral
06. Es muss sein15. Choir: In An Old Bewitched
07. Bridge16. I Miss You
08. Aleph17. The End
09. Choir: Whispering18. Choir: White Death

Ayin Aleph wurde in Moskau geboren, lebt mittlerweile in Paris und hat ägyptische Wurzeln. Zwei Jahre nach ihrem schlicht "Ayin Aleph I" betitelten Debüt erscheint nun das zeitgleich entstandene Album "Ayin Aleph II".

War "I" ein Epos, das man grob in die ‚Symphonic Gothic'-Schublade packen konnte, bietet "II" ausgewählte Stücke des Debüts in akustischen Versionen, verbunden durch neu komponierte A capella-Passagen. Akustisch im Sinne von Ayin Aleph bedeutet: Sparsame Pianobegleitung und noch sparsamere Cello- und Harpsichord-Passagen zu ihrer extravaganten Gesangsperformance.

Forderte schon das Debüt den Mainstreamhörer, so stellt "II" noch eine beachtliche Steigerung dar. Das Album bricht mit gängigen Hörgewohnheiten und fordert dem Hörer eine Menge ab.

Im Vordergrund steht Ayins auf seine spezielle Art gleichermaßen faszinierender wie extremer Gesang, der in eingängigeren Passagen an die abgefahrenen Stimmexperimente von Kate Bush, Björk, Nina Hagen oder Vic Anselmo erinnert. Doch die geheimnisvolle Schöne lotet die Grenzen des Machbaren weitaus hingebungsvoller aus. Laszives Flüstern, manisches Kreischen, orgiastisches Aufschreien… Alles was sich mit großem Gefühl Stimmbändern abverlangen lässt, jedoch in den seltensten Fällen das, was man landläufig als sonoren Gesang bezeichnen würde.

Die Pianobegleitung erinnert an die eruptiven Passagen eines Klavierkonzertes von Rachmaninow oder Prokofjew, und sorgt auch weniger für Wohlklang, als vielmehr für abgedrehte Lautmalerei.

Wer an extremer und experimenteller Musik (Stichwort: VOID OV VOICES, DEKADENT oder ähnliches) Gefallen findet, der sollte hier durchaus mal ein Ohr riskieren. Ein Spaziergang wird das aber mit Sicherheit nicht. Bei 99,99% der Musikhörer bin ich mir sicher, dass das Album keine fünf Minuten im CD-Player überlebt.

Martin Schneider, 27.04.2010

 

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