Einer unser ausgemachten Hooked on Music-Lieblinge ist mal wieder on tour und unser Joachim hatte die Gelegenheit mit Aynsley und Schlagzeugerin Sarah Jones in Hildesheim beim Konzert in der Bischofsm?hle zu plaudern.

Hooked on Music: Aynsley, Ihr habt ja eine richtige Tour Odysee durchgemacht. Vor drei Tagen hier in der N?he ein Konzert, dann ab Richtung Salzburg und jetzt wieder zur?ck an fast gleicher Stelle. Ein ziemlich verr?ckter Tourplan?

Aynsley Lister: Das stimmt. Aber um die wichtigen Clubs zu bekommen, bleibt dir nichts anderes ?brig als kilometerfressend durchs Land zu reisen. ?sterreich hat sich gelohnt. Obwohl ein Montag, haben wir vor knapp 200 Leuten gespielt. Man kann sich die Wochentage halt nicht aussuchen.

HOM: Im n?chsten Monat ver?ffentlichst Du ja Deine erste Live DVD. Woher stammt das Material?

A.L.: Das sind alles Aufnahmen der Rockpalast Sessions im letzten Winter. Die Scheibe wird gerade gemastert und steht wohl in 2 Wochen in den L?den.

HOM: Apropos L?den. Du verkaufst Deine Musik ja auch ?ber die Bandpage. Wie sind Deine Erfahrungen mit PayPal.

A.L.: Durchweg gut. Es ist eine wichtige Erleichterung im Zahlungsverkehr und f?rdert den Verkauf. Ich bin jedenfalls total zufrieden mit PayPal.

HOM: Vergleicht man Deine Musik mit der vor vier Jahren, so ist alles doch sehr viel rockiger geworden. Wie sieht die musikalische Zukunft aus. Noch mehr Rock oder zur?ck zum Blues.

A.L.: Hmmh. Das ist eine schwierige Frage. Ich denke, Blues und Rock halten sich bei mir jeweils 50 zu 50 die Waage. Ich mag beide Stile und werde versuchen auch in den n?chsten Jahren eine gesunde und nicht langweilige Mischung zu spielen.

HOM: Schaut man auf die kleine B?hne, f?llt einem sofort der witzige Sheldon Gitarrenverst?rker ins Auge. Der sieht aus wie aus den 50er Jahren.

A.L.: Oh. Ja. Das Teil besitze ich seit etwas ?ber einem Jahr. Es ist eine kleine aber feine englische Firma, die alles in Handarbeit fertigt und es holt das Beste aus meinen Gitarren raus.

HOM: Der Henry aus der Bluesgarage, wo ihr vor zwei Tagen gespielt habt, ist mit Kind und Kegel hier. Ein neuer Hardcore-Fan?

A.L.: Oh ja. Hardcore Fan - das wei? ich nicht. Im gefiel unser Auftritt. Allerdings hatten wir ein paar technische Sachen bei ihm gelassen, die wir nicht unbedingt in ?sterrreich ben?tigten. Die hat er vorbeigebracht und sich und seiner Familie noch einen gem?tlichen Konzertabend verschafft.

HOM: Eure Tour geht ja noch bis in den Dezember hinein. Und dabei ist Deutschland nur einer der Schaupl?tze.

A.L.: Ja. Morgen sind wir in Hamburg. Dann noch knapp 2 Wochen quer durch Deutschland und dann der Rest von Europa (u.a. Holland, Griechenland). Und n?chstes Jahr geht es weiter. So hoffe ich jedenfalls.

HOM: Deine Band spielt wie aus einem Guss. Die ?berraschung f?r mich war Deine Schlagzeugerin Sarah Jones.

A.L.: Ja. Sie spielt erst seit kurzer Zeit Schlagzeug. Mit ihren 20 Jahren ist sie ein absolutes Naturtalent.

HOM: Sarah. Der Name Jones ist in der Schlagzeugwelt ja nicht von schlechten Eltern. Vor knapp 30 Jahren sah ich hier an gleicher St?tte die Legende Elvin Jones. Wann fing es mit der Trommelei an.

Sarah Jones: Ich spiele seit knapp 6 Jahren Schlagzeug. Ich hatte es mir damals in den Kopf gesetzt und losgelegt. Das ist meine Leidenschaft.

HOM: Das sieht und h?rt man mit jedem Schlag. Hast Du vor Aynsley schon in anderen Bands gespielt?

S.J.: Nichts Ernsthaftes eigentlich. Wir hatten eine Metalband. Keine Platten oder sonst was. Halt just for fun.

HOM: Du spielst auf PREMIER DRUMS. Das sieht man heute recht selten.

S.J.: Ja. Ich bin mit dem Set gro?geworden und ich m?chte auch gar nichts anderes haben. Wir sind ein eingespieltes Team.

HOM: Aynsley, Du spielst die Gitarre perfekt wie kaum ein anderer. Gibt es da noch gro?e Vorbilder f?r Dich. Ich denke, es ist nicht Jimi Hendrix.

A.L.: Jimi ist es auf keinen Fall. Er ist eine Legende aber er war nie mein Saiten-Held. Ich kann Dir eigentlich kein Vorbild nennen. Ich k?nnte an die 100 Gitarristen nennen, die ich unglaublich gut finde. Man sollte nicht immer alles um eine zur Legende gehypte Person begrenzen. Die Welt ist voll mit guten Gitarristen. Heute finde ich A gut morgen C. Ich habe da nie einen Plan gehabt und zerbreche mir den Kopf lieber ?ber meine Musik.

HOM: Kannst Du Dich noch daran erinnern, welche CD oder LP Du zu allererst gekauft hast.

A.L.: Jesus, Du kannst Fragen stellen. (Aynsley ?berlegt). Nein, beim besten Willen nicht. Es gab und gibt soviel gute Musik. Aber den ersten Kauf - nein ich passe.

HOM: Und wie sieht es mit der heutigen Musiklandschaft aus. Auf welche Bands stehst Du besonders.

A.L.: Auch da habe ich keine speziellen Favoriten. Ich mag viele Stilrichtungen. Sei es Klassik, Blues oder Rock. Im Augenblick gefallen mir einige Modern Rock Bands unglaublich gut.

HOM: Fr?her f?llten Triobesetzungen a la Rory und Co. riesige Hallen. Daran ist heute nicht mehr zu denken. Wie siehst Du die Zukunft handgemachter Musik.

A.L.: Ich denke, es findet zur Zeit ein Revival handgemachter Musik statt. Die Konzerte laufen gut und ich sehe auch sehr viele junge Leute in unseren Konzerten. Unsere Musik wird es immer geben. Mal mehr, mal weniger. So ist das halt.
Diese Menschenmassen wie sie z.B. Rory Gallagher in die Hallen gelockt hat wird es trotz aller Revivals sicherlich nicht mehr geben. Unsere oberste Me?latte waren bisher 1.000 Leute auf diversen Bluesfestivals, also mit mehreren Bands auf der B?hne.

HOM: Zur Zeit gibt es eine Menge von jungen Spitzengitarristen die durch die Lande touren. Sei es Julian Sas, Hadden Sayers oder Joe Bonamassa. Hast Du Kontakt zu anderen Gleichgesinnten aus Deiner Branche.

A.L.: Ganz selten. Wenn, dann mit englischen Gitarristen die man auf diversen Festivals trifft.
Ich w?rde die von Dir genannten Musiker gerne live sehen. Aber meistens stehe ich selbst in irgendeinem Club auf der B?hne. Das eine schlie?t das andere meistens aus.

HOM: Das Hooked on Music bedankt sich f?r das Interview und w?nscht weiterhin eine erfolgreiche Tour.

Besten Dank an dieser Stelle an Sarah und Aynsley und auch an Katrin von Ruf Records f?r die Unterst?tzung.