B 3 Back To My Roots, Blackbird Music, 2014 |
Andreas Hommelsheim | Keys, Hammond, Piano | |||
Christian Krauss | Bass | |||
Lutz Halfter | Drums, Percussion | |||
Jerry Watts | Bass | |||
Ron Spielman | Guitars, Vocals | |||
Torsten Wagner | Guitar | |||
Jarek Jeziorowski | Saxes | |||
Christian Meyers | Trumpets | |||
Tina Hänsch, Ines Warnecke, Ines Paschke | Backing Vocals | |||
| ||||
01. No More | 07. I Miss You | |||
02. Jeff's Song | 08. Letter To Sydney | |||
03. Lucky Day | 09. Blues Etude | |||
04. G Major Song | 10. Lamento | |||
05. Dream On | 11. Isabella (I Miss You) | |||
06. You Are The Only One | ||||
Mit dieser Musik kann man heutzutage kein Geld mehr verdienen: Jazz-Rock mit gediegenem Smooth-Faktor. Um Himmels Willen, wer hört denn sowas noch? Wahrscheinlich all jene Musik-Freaks, die ähnlich wie B 3 Mastermind Andreas Hommelsheim die Blütezeit des Fusion-Rock in den mittleren und späten Siebziger Jahren leibhaftig miterlebt haben. Nicht umsonst heißt das aktuelle Werk dieses Berliner Trios "Back To My Roots". Seinen Lebensunterhalt verdient sich Hommelsheim übrigens in der Filmbranche mit Soundtrack - und Synchronisationsarbeiten zu Themen wie "König der Löwen" und "Ice Age 4".
Mit wehenden Fahnen und stolz geschwellter Brust unternehmen Tastenspieler Hommelsheim, Bassmann Christian Krauss und Drummer Lutz Halfter eine Zeitreise in die späten Siebziger bzw. frühen Achtziger, als Jazz-Rock Künstler wie SPYRO GYRA, THE CRUSADERS, Dave und Don Grusin, Lee Ritenour, Bob James, Neil Larsen und Michael Franks (um nur einige zu nennen) noch Heerscharen von Fans mit einer im Rückblick doch recht stereotyp und kalkuliert klingenden Musik begeistern konnten.
Gäste wie Ron Spielman (Gitarre & Gesang), Jerry Watts (Bass) und eine pfiffige Bläser-Section bestehend aus Jarek Jeziorowski (Sax) und Christian Meyers (Trompete) bringen glücklicherweise noch Farbe in das meist rein instrumental gestaltete Spiel, während ein Gesangs-Track wie der neunminütige You Are The Only One schlicht und einfach zu lang dahinplätschert und unter dem Stigma eines recht ungelenk, weil allzu mechanisch wirkenden Schlagzeugspiels zu leiden hat. Sorry, das groovt nicht wirklich.
Was im Opener No More noch Spaß bereitet und sich funkensprühend anlässt, also mit spritzigen Soli und clever gestalteten Unisono-Läufen von Gitarre, Keys und Bläsern unterhält, verliert sich im Laufe des Albums in wenig Abenteuerlichem. Natürlich spricht Andreas Hommelsheim, Initiator des B 3 Projekts, von kompromissloser Umsetzung seiner musikalischen Ideen, findet seine Inspiration und den maßgeblichen Impulsgeber speziell in der Musik, die ihn bereits als Teenager begeisterte (mich zeitweilig übrigens auch), verliert sich aber manches Mal in reichlich faden Aufgüssen der alten Meister, geht zu sehr auf Nummer Sicher und setzt auf wenig prickelnde Arrangements. Unterm Strich zu wenig, um nachhaltig zu beeindrucken.