"Legacy" - Live At The Shepherd's Empire, Cherry Red Records, 2007 | |||||
John Lees | Vocals, Lead Guitar | ||||
Woolly Wolstenholme | Vocals, Mellotron, Keyboards, 12-string Acoustic Guitar | ||||
Craig Fletcher | Bass, Vocals | ||||
Kevin Whitehead | Drums and Percussion, Sampled Percussion | ||||
Gäste: | |||||
Mike Bramwell | Additional Keyboards | ||||
J.J. Lees | Cornet on "Mockingbird" and "Hymn" | ||||
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Tracks DVD | Tracks CD | ||||
Valhalla | Valhalla | ||||
For No One | For No One | ||||
Child Of The Universe | Child Of The Universe | ||||
Harbour | The Iron Maiden | ||||
The Iron Maiden | The Great 1974 Mining Disaster | ||||
The Great 1974 Mining Disaster | Poor Man's Moody Blues | ||||
Cheap The Bullet | Suicide? | ||||
Poor Man's Moody Blues | Medicine Man | ||||
Galadriel | In Search Of England | ||||
Suicide? | Poor Wages | ||||
Medicine Man | Mocking Bird | ||||
In Search Of England | The Poet/After The Day | ||||
Poor Wages | Hymn | ||||
Mocking Bird | |||||
The Poet/After The Day | |||||
Hymn | |||||
Dass immer wenn kreative Kräfte am werkeln sind , es zuerst zu Unstimmigkeiten und dann schnell zum Split kommen kann, das haben wir bei HOOKED ON MUSIC vor kurzer Zeit leider selbst am eigenen Leib erfahren müssen.
Auch BARCLAY JAMES HARVEST sind davon nicht verschont geblieben. Zuerst einmal gab es im Jahre 1979 den einschneidenden Weggang von Keyboarder Woolly Wolstenholme, der auch heute noch von vielen frühen Anhängern als das eigenliche Herz von BARCLAY JAMES HARVEST angesehen wird.
Nachdem die Neunziger für die Jungs aus Oldham eher mäßig liefen und man immer wieder - auch aufgrund musikalischer Differenzen - größere Pausen eingelegt hatte, kam es dann 1997 zur endgültigen Auflösung von BARCLAY JAMES HARVEST in seiner ursprünglichen Form.
Stattdessen sind die "Barclays" jetzt in zwei unterschiedlichen Varianten auf den Brettern, die die Welt bedeuten, unterwegs. Frühaussteiger Woolly Wolstenholme unterstützte fortan John Lees Bandhälfte, während das Duo Holroyd/Pritchard unter dem Namen BARCLAY JAMES HARVEST featuring Les Holroyd firmierte.
Nun haben solche Bandsplitts leider immer einen Schönheitsfehler. Man bekommt in der Regel bei Konzerten nicht mehr den gesamten Back-Catalog geboten sondern lediglich die Titel, die unter der Feder der jeweils verbliebenen Bandmitglieder entstanden sind.
"Legacy" macht hier keine Ausnahme. Live Is For Livin' wird man auf beiden Silberscheiben also vergeblich finden.
Dafür findet man mit Child Of The Universe, Mocking Bird und Hymn alle restlichen Hits, die BARCLAY JAMES HARVEST zu einer Rockband mit Weltruhm machten.
Dass sich die Songsauswahl mit Ausnahme von Cheap The Bullet alleine auf die Siebziger reduziert, ist auch fast zwangsläufig, repräsentieren diese Songs doch auch die Ära, in denen Woolly Wolstenhome Mitglied der Band war.
Insgesamt bringt es das Konzert (auf der DVD) auf rund 95 Minuten Spielzeit, in denen eigentlich auf der Bühne nicht viel passiert.
Aber großen Stage-Aktionismus ist man von BARCLAY JAMES HARVEST auch von jeher nicht gewohnt gewesen. Diese Band stand stets für die Atmosphäre, die durch den Sound und das Licht in den Zuschauerraum transportiert wurde.
Und das gelingt den Musikern um John Lees immer noch genauso gut wie in den vergangenen 40 Jahren.
Der Sound ist sowohl auf der CD als auch auf der DVD, die zusätzlich noch mit 5.1-Sound aufwartet, exzellent abgemischt. Die Höhen, Mitten und Bässen entfalten sich in voller Breite. Leider wird das Bild auf der DVD manchmal etwas verwaschen, wenn es dunkel auf der Bühne wird. Aber das wird nur wirkliche Puristen stören.
Neben dem 5.1-Sound wartet die DVD neben der erweiterten Song-Auswahl leider nur noch mit einem weiteren Bonus auf und dies ist ein rund viertelstündiger Blick "behind the scenes". Dieser ist wirklich nett und kurzweilig anzusehen. Obwohl die Szenen durchweg von Musik untermalt sind und dadurch kaum die Dialoge vernommen werden können, sieht man als Quintessenz des Ganzen doch, dass die Band immer noch Spass an der Sache hat, auch wenn die Zuschauerzahl nicht mehr ganz die 100000 erreicht.
Für alle, die BARCLAY JAMES HARVEST-Fans waren oder es noch werden wollen, kann ich sowohl die CD als auch die DVD nur wärmstens empfehlen.
Am besten macht Ihr in Eurer Bude dabei das Licht aus, schmeisst den Beamer (sofern vorhanden) an, reißt die Anlage auf und lasst Euch die 1 1/2 Stunden von den Keyboard-Klängen einhüllen.