Barna Howard

Quite A Feelin'

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.06.2015
Jahr: 2015
Stil: Singer-Songwriter

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Barna Howard Homepage



Redakteur(e):

Holger Müller


Barna Howard
Quite A Feelin', Loose Music, 2015
Barna HowardVocals, Guitar
Produziert von: Adam Selzer Länge: 37 Min 38 Sek Medium: CD
01. Indiana Rose06. Whistle Show
02. Bitter Side Of Blue07. Then And There
03. Hands Like Gloves08. Rooster Still Crows
04. Notches On A Frame09. Pull Us Back Or Wind Us Up
05. Quite A Feelin'10. Lend Me A Moment

Sie waren die ungekrönten Könige der Siebziger, die sanften Singer/Songwriter mit ihren Akustik-Gitarren, langen Haaren und ihren Liedern über Romantik, Poesie und ein wenig Gesellschaftskritik. James Taylor, Don McLean, der frühe Jackson Browne. Und auch wenn manche von ihnen privat überhaupt nicht "soft" waren - man denke nur an das berüchtigte "lost weekend", das John Lennon unter anderem mit dem Mädchenschwarm Harry Nilsson in erster Linie mit Saufen verbrachte - standen sie doch für ein Lebensgefühl, nach dem sich so viele sehnten.

Nilssons großen Hit Everybody's talking und ähnliche Weisen hat sich der junge Amerikaner Barna Howard nun offenbar zum Vorbild genommen. Ein bisschen Gitarre, eine vorsichtig agierende Begleitband, etwas Schmelz in der Stimme und ein Cover wie aus vergangenen Zeiten: der Sänger im Flanellhemd und Jeansjacke im Planwagen sitzend. Fertig ist ein Album, das die vergangenen Tage mit jeder Strophe wiederbeleben will.

Leider hat Howard weder das intime Timbre von James Taylor, noch die poetischen Gaben von Jackson Browne. Deshalb klingen die meisten der Songs auf seinem zweiten Album "Quite A Feelin'" auch eher belanglos - und manchmal furchtbar weinerlich. Etwa im Titelsong, wenn der arme Songschreiber mal wieder auf die Straße muss, wo doch seine Liebste zuhause sitzt und er sie so schrecklich vermisst. Aber er kann ja nicht anders, der Arme. Nicht nur, dass dieses Thema so ausgelutscht ist wie ein altes Karamellbonbon, Barna Howard sollte dringend einmal Steve Earles Down The Road studieren, um zu verstehen, wie solch ein Song wirklich Emotionen erzeugen kann.

Aber es gibt auch ein paar kleine Highlights auf dem Album. Hands Like Gloves erzählt durchaus einfühlsam von Gewalt im trauten Heim, Rooster Still Crows ist eine schöne Hommage an Liebe und Treue bis ins hohe Alter und Pull Us Back Or Wind Us Up ist ein schöner Lagerfeuersong, wenn alle das erste Glas schon getrunken haben und sich einfach nur wohl fühlen.

Howard, der heute in Portland lebt, habe auf diesem Album seine "personal nostalgia" verarbeitet, schreibt die Plattenfirma, seine Kindertage in einer Kleinstadt in Missouri erinnernd. Damals war die Welt noch in Ordnung, die Sänger sangen noch sanft und mit scheuem Blick und alles war ein bisschen langweilig. So wie das ganze Album "Quite A Feelin'" eben ...

Holger Müller, 02.06.2015

 

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