Baxter Dury

Floor Show

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.10.2008
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Floor Show, Rough Trade Records, 2005
Baxter DuryVocals, Keyboards, Bass & Guitar
Mike MooneyGuitar
Damon ReeceDrums
Produziert von: Nick Terry & Baxter Dury Länge: 35 Min 30 Sek Medium: CD
01. Francesca's Party06. Sister Sister
02. Cocaine Man07. Floor Show
03. Lisa Said08. Cages
04. Waiting For Surprises09. Dirty Water
05. Young Gods

Kinder prominenter Eltern befinden sich bekanntlich immer im Zwiespalt. Einerseits ist der große Name in gewisser Hinsicht immer mal wieder ein Türöffner, andererseits lastet die Vita des berühmten Vorfahren oftmals wie ein übermächtiger Schatten über dem Sprössling und hindert diesen daran, sich selbst zu entfalten, einen selbständigen Weg einschlagen zu können und mehr zu werden als ein Opfer der Schubladendenker. Baxter Dury hat beste Chancen, sich von diesem Dilemma zu lösen, erinnert doch allenfalls die Stimme einwenig an den legendären, im Jahre 2000 verstorbenen Vater Ian Dury.

Ansonsten aber zieht Baxter Dury auf seinem zweiten Longplay-Album "Floor Show" sein eigenes Ding durch und ist dabei schon durchaus fortgeschritten, seine ganz eigene Nische für sich selbst einzurichten. Mit intimem, stark psychedelisch angehauchtem Independenten Pop, der alle andere als Trendversessen ist, gelingen Dury in den stärksten Phasen wirklich einzigartig intensive, einprägsame Momente. Das herrlich abgehangene Cocaine Man erinnert in seiner Coolness und Versammeltheit an TIMBUK 3, während bei dem wunderbar mit Nebelschwaden verhallten Lisa Said der frühe David Bowie durchschimmert.

Oftmals dominiert die Orgel, wie bei dem fast feierlich getragenen Waiting For Surprises, ein andermal setzen sich die beinahe geflüsterten Texte eindringlich fest : ""This is a lesson for people who are wrong" (Young Gods). Dem lebhaften Seventies-Space-Glam-Pop in Sister Sister folgt das Titelstück Floor Show wie ein verhangener Regentag, während Cages kraftvoll und doch zugleich brüchig wirkend daherkommt. Zum Abschluß setzt Dury mit Dirty Water noch ein versöhnlich stimmendes, fast majestätisch schreitendes Glanzlicht.

Kein Zweifel, der Emanzipationsprozess von Baxter Dury darf nicht nur als weitgehend abgeschlossen, sondern auch als rundum geglückt bezeichnet werden. Mit seinem kleinen, aber feinen psychedelischen Pop, der so herrlich nostalgisch und doch in keinster Weise altmodisch daherkommt, sorgt Baxter Dury für ein kleines Funkeln in den wieder länger werdenden, kalten Nächten.

Ralf Stierlen, 11.10.2008

 

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