B.B. King Live In Africa '74, Gravity, 2009 |
B.B. King | Guitar, Vocals | |||
Ron Levy | Piano | |||
Sonny Freeman | Drums | |||
Bobby Forte | Saxophone | |||
Larry Carlton | Guitar | |||
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01. To Know You Is To Love You | 05. Sweet Sixteen | |||
02. I Believe To My Soul | 06. The Thrill Is Gone | |||
03. Why I Sing The Blues | 07. Guess Who | |||
04. Ain't Nobody Home | 08. I Like To Live The Love | |||
Die älteren unter uns werden sich möglicherweise noch erinnern: Im Oktober 1974 fand in Zaire (heute Kongo) unter großem Medienrummel ("Rumble In The Jungle") ein spektakulärer und heute legendärer Schwergewichtsboxkampf statt. Der große Muhammad Ali trat gegen den damaligen Weltmeister George Foreman an und holte sich für die Fachwelt etwas überraschend den Weltmeistertitel zurück. Von wegen: "They never come back".
Einer der ganz Großen, bis zum heutigen Tage unverwüstlichen Champions bleibt natürlich auch B.B. King, der seinerzeit in Afrika Teil des hochkarätig besetzten Rahmenprogramms war. Neben King traten noch Soul-Ikone James Brown, The Crusaders, The Spinners und Miriam Makeba auf, die sich allergrößte Mühe gaben, den mehr als 80.000 Box-Fanatikern ordentlich einzuheizen.
Was B.B. Kings Rolle angeht, darf man wohl von einem sehr gelungenen Gig sprechen. Wem beim Betrachten dieses geschichtsträchtigen Gigs nicht warm ums Herz wird, sollte sich um einen Schrittmacher kümmern oder seinen DVD Player verkaufen. Die knapp 50 Minuten zeigen den King Of The Blues in Topform. Neben seinen angestammten Langzeitgefährten wie Pianist Ron Levy, Drummer Sonny Freeman und Saxofonist Bobby Forte, sowie einem damals noch als Sessiongitarrist sehr umtriebigen Larry Carlton, betritt ein damals 49-jähriger B.B. King die Bühne. Im Rücken eine vielköpfige Big Band, die er kaum namentlich kannte und mit der er nur ein einziges mal die Gelegenheit zur Probe bekam, zelebriert Mr. King ein energiegeladenes und packendes Potpourri aus Hits und Evergreens, wobei natürlich solche Trademark-Songs wie The thrill is gone und Why I sing the Blues nicht fehlen dürfen. Den Höhepunkt stellt sicher das ergreifende Sweet sixteen dar. Hier zeigt B.B. und vor allen Dingen auch die 'close up' Kamera wieviel Gefühl und Inbrunst er in jeden einzelnen kleinen Ton zu legen vermag. Ein Paradebeispiel für Kings markantes, stilprägendes, oft kopiertes, aber nie wirklich von anderen Gitarristen erreichtes Vibrato. Das entzückt selbst den späteren Weltmeister Ali, der jubelnd im Publikum sitzt.
Leider war der Gig viel zu kurz, aber diese quirligen knapp 50 Minuten aus dem Jahre 1974 reichen vollends aus, um den Stellenwert und die unnachahmliche Klasse eines Bluesmanns wie B.B. King zum wiederholten Male zu untermauern. Schön, dass dieser geschichtsträchtige Gig durch diese DVD unvergesslich gemacht wird.
Im Bonusteil findet sich noch ein kurzes Interview mit Mr. King, in welchem er redselig Auskunft gibt über seine Ursprünge, Herkunft, Motivation und zudem ein kleines Geheimnis über seine geliebte 'Lucille' preisgibt.