Beeb Birtles Driven By Dreams, Sonic Sorbet, 1999 |
Beeb Birtles | Vocals, Guitars | |||
Bill Cuomo | Keyboards | |||
Ron Krasinski | Drums | |||
Dennis Belfield | Bass | |||
Jerry McPherson | Guitars | |||
Eric Darken | Percussion | |||
Mark Douthit | Trumpet, Sax | |||
Ron Hemby, John Cowan, Tabitha Fair, Kim Keyes | Backing Vocals | |||
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1. Relentless (4:21) | 6. Magnetic North (3:41) | |||
2. In The City (5:46) | 7. Driven By Dreams (4:45) | |||
3. Photogenic (4:12) | 8. There's Always Tomorrow (3:30) | |||
4. Pictures In The Attic (4:35) | 9. Don't Wanna Die Young (5:00) | |||
5. Midnight Man (4:59) | 10. Someday (4:15) | |||
Mit der LITTLE RIVER BAND hat Sänger und Gitarrist Beeb Birtles in den 70er und frühen 80er Jahren Musikgeschichte geschrieben. Seine hervorragende Kopfstimme prägte den einzigartigen Satzgesang der Band.
Im Jahre 1980 entstand in Zusammenarbeit mit Little River Band Mitglied Graham Goble das Album "Last Romance". Die Platte war vollgepackt mit wunderschönen Pop/Rock Juwelen wie Lonely Lives, Last Romance, I Can’t stand a chance, The Netherlands , Into my Life und How I Feel Tonight. Leider war "Last Romance" in Deutschland absolut nicht zu bekommen. So blieb mir damals nur der ziemlich teure Umweg über Japan. Ich habe keinen Yen davon bereut.
Nach der Trennung von LRB im Jahre 1983 wurde es still um Beeb. Lediglich einige musikalische Gastauftritte auf den Alben von Pete Benz, Steve Grace und Tom Brooks sind zu verzeichnen.
Deshalb war es wie Weihnachten für mich, als ich sein Solo Project "Driven By Dreams" in die Finger bekam. Dank sei dem Internet und der Beeb Birtles Website, auf die ich nach dem Durchforschen der australischen LRB Website stieß.
"Driven By Dreams" blockiert nun schon seit einigen Wochen meinen CD-Player.
Das Album beginnt furios mit Relentless. Mächtige Drums und filigran gezupfte Gitarren füllen den Raum. Der prächtige Refrain hat absolute Ohrwurm-Qualitäten.
In The City startet STEELY DAN mäßig mit ausgefallenen Breaks und Gesangs-Arrangements. Der sehr komplexe Song mündet anschließend, wie schon Relentless, in einen grandiosen Refrain, der einem das Wasser im Munde zusammenlaufen läßt. Zu allem gesellt sich eine hervorragend gespielte Trompete. Kein hektisches Getröte, sondern extrem sauber und auf den Punkt gespielt. Ist Miles Davis wieder auferstanden?
Beeb Birtles Stimme hat die Jahre unbeschadet überstanden. Sein Kehlkopf klettert lässig in die höchsten Tonlagen ohne den Hörer dabei zu nerven, egal ob solo oder im Satzgesang.
Photogenic hält locker den hohen Level der vorangegangenen Tracks. Klar definierter mehrstimmiger Gesang, superbe Breaks. Die Instrumentierung ist sparsam und trotzdem sehr effektiv. Herausragend der aus dem Nichts auftauchende Refrain. Der jazzige Beginn mündet unerwartet in feinsten Pop/Rock mit Ohrwurm-Garantie.
Pictures In The Attii erinnert an Beeb’s alte LRB Zeiten. Eine fein gesponnene Ballade mit exquisiten Gitarren-Sounds.
STEELY DAN läßt wieder grüßen auf Midnight Man. Die Arrangements sind, wie soll man es jetzt noch anders erwarten, sauber und präzise. Der harmonische Satzgesang hat es wieder in sich. Klasse Piano und Hammond machen den Hörgenuß perfekt.
Magnetic North knattert mit dynamischer Slide furztrocken aus den Lautsprechern. Ein Fest für Rock-Fans. Der Gesang ist atemberaubend.
Driven By Dreams, der Titelsong, ist einer der melodischen Höhepunkte auf der CD. Die herausragende Melodie macht süchtig. Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Song in den letzten Wochen gehört habe.
There's Always Tomorrow liefert erneut packende Melodien und ein perfekt gespieltes Instrumentarium. Die Gitarren klingen überwältigend durchsichtig und sauber.
Don't Wanna Die Young klingt in Struktur und Form nach den frühen TOTO. Heftige Gitarren und impulsive Drums treiben den Song voran. Meisterhaft.
Someday, mit seinen fein angezupften Gitarren, läßt das Album ruhig und harmonisch ausklingen.
"Driven By Dreams" ist ein hervorragendes Pop/Rock Werk, vollgepackt mit fesselnden Melodien und perfekt gespielter Instrumentierung.
Überragend sind die ausgefallenen Arrangements und der traumhafte Gesang. Eine erstklassige Produktion von Bill Cuomo, der auf diversen WHITESNAKE und VAN ZANT Alben die Keyboards bediente.
Der Sound der CD ist herausragend. Auch bei hohen Lautstärke-Pegeln bleibt das Klangbild extrem sauber und präzise.