Belt Changes, Eigenvertrieb, 2003 |
Christian Huser | Vocals | |||
Marco Wymann | Guitar | |||
Christof Stöckli | Drums | |||
Dominik Elmiger | Piano, Vocals | |||
Christian Zumbühl | Bass | |||
| ||||
1. My driver's number | 6. Realize it | |||
2. Drenched | 7. Guilty conscience | |||
3. Hypocrite (what are you getting at?) | 8. On till I die | |||
4. Towards the sun | 9. Lead acid battery | |||
5. Lonsome fears | ||||
Aufwändiges Booklet, aufwändige Presseinformationen, schönes Artwork. Die Jungs aus dem schweizerischen Nidwalden geben sich wirklich Mühe.
Ihr jetzt selbst vertriebener Release "Changes" bietet melodischen, technisch untadeligen Rock-Pop (ein komischer Begriff und eigentlich widersprüchlich, aber das trifft diese Musik am ehesten).
Der Opener My driver's number ist ein bißchen brav, wenn man böse sein will könnte man auch lahm sagen (im Zusammenhang mit Schweizern natürlich immer ein wenig Chauvinismus-verdächtig; wie sagt z.B. der Schweizer Kabarettist Christian Überschall: "Bitte keine Schneckenwitze! Ich kann diese zappeligen Viecher nicht ausstehen!").
Das nachfolgende Drenched erfreut zunächst durch die luftig-verhallten Gitarrenlicks, aber für über 6 Minuten Spieldauer passiert dann einfach zu wenig: Keine Soli, keine überraschenden Breaks oder Übergänge, alles fließt sehr gemächlich.
Hypocrite drosselt dann noch etwas das Tempo, kann aber als Ballade mit Lagerfeuer-Appeal gerade noch bestehen.
Der Midtempo-Song Towards the sun ist leider auch weder Fisch noch Fleisch, das Keyboard-Solo wird auch mit gebremstem Schaum absolviert. Überzeugender ist da schon Lonsome fears: Zwar bleibt das Tempo gleich, doch die stupende Bassline und der träge, aber stetige Groove setzen sich im Ohr fest. Das nachfolgende Realize it beginnt etwas schwungvoller, kommt aber auch nicht so wirklich in die Gänge.
Guilty conscience ist um Eindringlichkeit bemüht und hat immerhin ganz nette gluckernde Gitarrensounds zu bieten. Das eingängige On till I die kommt mit reichlich Schrammel-Gitarren daher und dann passiert es doch noch: Der letzte Song, Lead acid battery zündet. Es groovt mit Stil und Atmosphäre, ein toller, leicht psychedelischer Song mit schönem Spannungsbogen und überraschenden Tempowechseln. Jawoll, das isses, so muss es laufen.
Wenn die Jungs von BELT diesen letzten Song zum Maßstab nehmen, etwas lockerer und zugleich mutiger an die Sache rangehen, die Bremse raus- und etwas Experimentierfreude reinnehmen, kann das was werden.