Ben Bostick Ben Bostick, Simply Fantastic Music, 2017 |
Ben Bostick | Vocals, Guitars, Harmonica | |||
Luke Miller | Piano, Organ | |||
Amy Wood | Drums, Percussion | |||
Mike Gunn | Bass | |||
John Would | Lap Steel, Slide Guitar, Accordion | |||
Patrick Taylor | Upright Bass | |||
Liam Lewis | Fiddle | |||
Jesse McGinty | Horns | |||
Conrad Bauer | Electric Guitar | |||
Adam Borrks & Andy Fischer-Price | Backing Vocals | |||
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01. Independence Day Eve | 06. The Juggler | |||
02. Coast Of Mexico | 07. Sweet Thursday | |||
03. Paid My Dues | 08. Supposed To | |||
04. After The Rain | 09. I Should Have Been Her Man | |||
05. Paper Football | 10. Erin Is Blue | |||
Das sind diese Geschichten, die der Rock'n'Roll gerne zu schreiben pflegt.
Von einem aus South Carolina stammenden und in Kalifornien frisch beheimateten Musiker Namens Ben Bostick, der mit seiner einnehmenden Baritonstimme einfach mal am Santa Monica Pier als multiinstrumentaler Alleinunterhalter saß und am Ende des Tages den Hut voller Dollars hatte und seine selbstproduzierte EP an die musisch begeisterten Strandgäste restlos ausverkaufte.
Aber wir ahnen den Verlauf solcher Geschichten. Trotz über 200 Konzerten in kleinen und kleinsten Venues traf er keinen Produzenten, der ihn unter seine Fittiche nahm und groß rausbrachte.
Es ist vielleicht auch nicht schlimm, sich scheinbar schüchtern und den Hörer neugierig machend, hinter einem schwach ausgeleuchteten Cover zu verbergen und die Musik für sich sprechen zu lassen. Steigt Ben doch gleich mal mit Independence Day Eve ein, das sich von Minute zu Minute zu einem Mördersong emporschraubt, um danach mit Coast Of Mexico auf dem Ventura Highway zu landen. Mit sämiger semiakustischer Gitarre und schmachtender B3 Orgel trotzt Bostick solchen etablierten Künstlern wie Shawn Mullins oder Jude Cole und bringt im Anschluss mittels überschwänglich kecker Pianoläufe und flott countryeskem FiftiesShuffle mit Paid My Dues zum Swingen.
John Would, der auch schon Fiona Apple und Warren Zevon unter seine Fittichen hatte, weiß welche Knöpfchen man beim Hörer drehen muss, um Songs wie Paper Football glänzend wirken zu lassen. Ein Track, der spartanisch mit der Akustikklampfe und zartem Piano beginnt und sich hymnisch balladesk (wie zu Bob Segers besten Zeiten) emporschraubt und mitten in die Seele trifft.
Mit dem forsch countryesken The Juggler liefert Bostick auch mal eine Johnny Cash Reminiszenz ab, um mit Saloon-Piano und Percussion zu Supposed To die Tenne in Schwung zu bringen.
Ben Bostick beweist großes Potential und unmissverständlichen Songwriter-Charakter und wird hoffentlich in Zukunft mit Songs wie Erin Is Blue oder I Should Have Been Her Man, nicht nur die Ich-hör-das-Gras-wachsen-Fraktion für sich gewinnen können.