Benedictum Obey, Frontiers Records, 2013 |
Veronica Freeman | Gesang | |||
Pete Wells | Gitarre | |||
Aric Avina | Bass | |||
Rikard Stjernquist | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Tony Martin | Gesang (Cry) | |||
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01. Dream Of The Banshee | 07. Crossing Over | |||
02. Fractured | 08. Cry | |||
03. Obey | 09. Thornz | |||
04. Fighting For My Life | 10. Die To Love You | |||
05. Scream | 11. Apex Nation | |||
06. Evil That We Do | 12. Retrograde | |||
BENEDICTUM aus San Diego mischen seit knapp neun Jahren nun die amerikanische Heavy Metal-Szene mit ihrem typischen Power Metal auf und haben in dieser Zeit bereits vier Alben auf das gierige Volk losgelassen. Das jüngste hört nun auf den Titel "Obey" und zeigt die Band um Vokal-Amazone Veronica Freeman von ihrer typischen Seite.
Das bedeutet bei BENEDICTUM aggressives Riffing, das jedoch dieses Mal eher an NEVERMORE erinnert als an RAMMSTEIN (wie stellenweise beim Vorgänger "Dominion"). Zudem kitzelt Freeman aus ihren Stimmbändern wieder eine mehr als erstaunliche Bandbreite heraus. Das geht sogar soweit, dass man beim Opener Fractured nicht sagen kann, ob da nicht doch eher ein Mann singt.
Im Gegensatz zu "Dominion" verzichten BENEDICTUM dieses Mal jedoch auf elektronische Elemente und gehen zumeist etwas straighter zu Werke. Damit erinnern sie wieder stärker an das 2008er Werk "Seasons Of Tragedy". Das tut dem Album alleine schon deswegen gut, weil es das Werk von seinem direkten Vorgänger akustisch etwas abgrenzt, aber doch in einer klanglichen Tradition der Band bleibt. Dabei stehen beide Ansätze der Band sehr gut zu Gesicht.
Was mir ein wenig fehlt, sind diese kleinen Highlights, wie sie "Dominion" aus meiner Sicht mit Seer oder Grind It eher zu bieten hatte. "Obey" hat in der Qualität des Songwriting keine Ausreißer nach unten, aber eben auch keine nach oben - mit einer Ausnahme. Das abschließende, episch-angehauchte Retrogade fällt schon alleine durch seinen musikalischen Ansatz (aber nicht nur deswegen) positiv auf.
Leider müssen die Fans auf das von den letzten Alben her vertraute Element einer Cover-Version verzichten (auf "Dominion" Overture/The Temple Of Syrinx von RUSHs Kult-Klassiker "2112" und zuvor bei "Seasons Of Tragedy" das noch deutlich passendere Balls To The Wall der Solinger Stahl-Schmiede ACCEPT). Dabei wäre es wirklich interessant gewesen zu sehen, welchen Klassiker sich BENEDICTUM dieses Mal vornehmen. Aber es ist auch klar, dass Cover nicht jedermanns Sache sind, von daher ist die Entscheidung vielleicht sogar im Sinne vieler Fans der Band.
"Obey" setzt die Reihe der wirklich gutklassigen Veröffentlichungen von BENEDICTUM nahtlos fort. Mir persönlich hat zwar "Dominion" noch einen kleinen Tick besser gefallen, aber trotzdem ist das neue Album ein mehr als würdiger Nachfolger, der mit Retrogade insbesondere einen Hammer-Abschluss-Song zu bieten hat, der auch sofort wieder Lust darauf macht, das Werk noch einmal von vorne anzuhören. Wenn ihr mich jetzt also bitte entschuldigen würdet?