The Steve Schuffert Band

Berlin, Quasimodo, 31.03.2004

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 31.03.2004
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Berlin, Quasimodo, 12.03.2004

The Steve Schuffert Band

Mittwochabend, in der Glotze kommt Rudis Reste-Rampe, in der Columbiahalle spielt der Düsterzwerg HIM, da weiß man ja gar nicht, worüber man mehr Kotzen muss. Also auf ins Quasimodo, zur Steve Schuffert Band. Aber ohweh, trotz der üblichen zeitintensiven Parkplatzsuche und entsprechend etwas später Ankunft ist noch reichlich Platz in der Hütte. Wenn Kollege Daniel in seiner vorzüglichen Konzertkritik die etwa 100 bis 120 verlorenen Seelen bejammert hat - was will ich da heute abend sagen, wo man die Anzahl der Anwesenden im Vergleich zu Duisburg nochmal locker halbieren kann? (Tatsächlich waren es nach Auskunft der Quasimodo-Leute 54 zahlende Zuschauer).
Pfui, Berlin, ansonsten hat Daniel ja zu diesem Thema schon praktisch alles ausgeführt. Es ist einfach zum Verrücktwerden mit dem Musikkonsumverhalten der Leute. Dabei sind die Eintrittspreise mit 14 Euronen noch sehr moderat (alle anderen Konzerte der nächsten Zeit im Quasi sind teurer) und über die Qualitäten des Trios aus Tennesse muß man sowieso nicht mehr diskutieren. aber was soll man jammern... hilft ja wohl doch nichts.

The Steve Schuffert Band

Das denken sich denn auch Steve Schuffert, Pete Tomarakos und Matt Carmichael und legen mächtig los. Auch in Berlin, das Steve als seine Lieblingsstadt in Deutschland bezeichnet, liegt ein Schwerpunkt auf den Songs der neuesten Scheibe "Love, Sex & Freedom", was bedeutet, dass es ziemlich knackig zur Sache geht.
Es ist einfach unglaublich, wie Steve und seine Jungs dem eigentlich abgelutschten Genre Blues Rock eine Frischzellenkur verpassen und mit ihren Einschüben in Richtung Southern Rock, Americana, Boogie und auch ein wenig Hard Rock auch nach 15 Jahren unverbraucht, lebendig und einfach hungrig klingen. Für die schlichtweg grandiosen Nummern Walk on down the road, Ain't no saint, Back up man, When the master became a slave oder eben Love, sex & freedom würden Leute wie..................... (zutreffendes bitte selbst ergänzen, ich habe schon genug Feinde), die von sich behaupten, sie würden Blues Rock spielen, wahrscheinlich einen Mord begehen.

The Steve Schuffert Band

Ein bißchen nagt natürlich schon die fehlende Resonanz an der Band, deshalb spielen sie nur einen (längeren Set) über 100 Minuten inklusive eines kurzen Akustiksoloteils von Steve und dem obligatorischen Drumsolo von Matt. Aber wie sie ihren Auftritt absolvieren ist einfach bewundernswert, nicht nur professionell, sondern wirklich spielfreudig, motiviert und auch immer noch zu Späßchen aufgelegt (Steve fragt die Vornamen der Anwesenden ab).
Immerhin muß man den Erschienenen auch zugute halten, dass sie ihr möglichstes geben, um für Stimmung zu sorgen. Zwar tanzen die Zuhörer weder durch den Saal, noch reißen sie sich in freudiger Extase die Kleider vom Leib (Gott bewahre, fast alle sind männlich und noch älter als ich), aber der Applaus ist derartig, dass die Begeisterung auch zur Band rüberkommt, so gut es unter diesen Umständen geht. Im übrigen haben ja auch die, die hier sind, keine Schuld, sondern die, die nicht hier sind.
Vielleicht war die Zugabe denn auch nicht nur aus musikalischen Erwägungen gewählt, in jedem Falle bringen die Drei Manic depression in einer furiosen Version zum Abschluss eines Abends, der von der Zuschauerzahl hoffentlich der Tiefpunkt der Tournee war.

The Steve Schuffert Band

Die, die dieses Konzert miterleben durften, sind, wenn sie es nicht schon waren, in jedem Falle zu echten Fans der Steve Schuffert Band geworden. Das bleibt wohl das Los von Steve und seinen Mitstreitern: Um jeden einzelnen Zuhörer hart kämpfen zu müssen und über jeden weiteren glücklich zu sein.
Andere Leute geben Töne von sich, wie ein Schwein, das in die Wurst soll, brettern dann in einen Gurkenlaster und kommen damit in die Tagesschau und erreichen ein Millionenpublikum. Die Welt ist hart aber ungerecht.

Ralf Stierlen, 06.04.2004

 

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