Standstill

Teheran Taxi

Berlin, Silver Wings Club, 19.05.2004

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 19.05.2004

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Teheran Taxi Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Berlin, Silver Wings Club, 19.05.2004

Während sich gegenüber vorm ColumbiaFritz die Leute für ein Zusatzkonzert der Britpopper KEANE die Füsse plattstehen, verlieren sich anfänglich nur wenige Leute im Silver Wings (in dem praktisch gleichzeitig auch noch eine Clubparty stattfindet), was vielleicht auch daran liegen mag, dass der Hauptact STANDSTILL auch in Potsdam gebucht ist. Und da Emocore ohnehin nicht music for the masses ist...

Teheran Taxi

Als Support sind heute die Local Heroes von TEHERAN TAXI am Start, die gleich mit ihrem traditionellen Opener Zeig es mir ordentlich Schub geben. Ihr rockiger Alternativesound mit deutlichen Reminiszenzen an die Neunziger, speziell den Grunge (siehe unser Demo-Tipp), kommt auf der Bühne gut rüber und Sänger Alec Völkel liefert eine intensive Performance, wobei er an dem Abend ständig mit dem Mikroständer zu kämpfen hat, der öfter mal hinfliegt und einmal nur knapp Gitarrist Jens Kolan verfehlt.

Teheran Taxi

Nach Immer mehr kommt der für mich stärkste Song Fragil mit den lässigen Bassparts von Rüdiger Oertel. Nach besser dann der Highway-Rocker Steig ein, das beim langsam etwas zahlreicher werdenden Publikum am besten ankommt.
Angetrieben von Energiebündel Sascha Horak an den Drums gibt es dann noch etwas neueres Material, bevor mit dem starken Taxi is the reason ein gelungener Support der Berliner abgeschlossen wird.

Standstill

Als dann STANDSTILL die Bühne betreten, ist doch mehr als die Hälfte des Clubs ziemlich gut gefüllt, gleich bei den ersten Takten der Emohelden Barcelonas kommt auch Bewegung zumindest in die ersten Reihen.
Längst haben die Spanier um den charismatischen Frontmann Enric und mit dem neuen Gitarristen Ruben den Exotenbonus nicht mehr nötig. Die ausdrucksstarke, bildgewaltige Songsprache, die Emotionen zwischen Hass, Wehmut, Verzweiflung, Hoffnung und Zuversicht kraftvoll und mit der nötigen Aggression transportiert, kann es längst mit den großen Namen des Genres REFUSED, MARS VOLTA oder AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD aufnehmen.

Standstill

Die Songs gehen größtenteils ineinander über und verdichten damit noch die Intensität und Kompaktheit der Performance. Nach ruhigen, fast sphärischen Momenten, die teilweise an DREDG erinnern, brechen sich wieder Klangeruptionen ihren Bann. Das geschlossene Teamplay von Enric, Piti, Ruben, Elias und Ricky ist beeindruckend, die Band läßt sich auch von einem kurzen Stromausfall nicht aus der Ruhe bringen. Die Zeit wird genutzt um so ziemlich jedem zu danken, der an der Vorbereitung und Durchführung des Auftritts beteiligt war.
Nach guten siebzig Minuten haben die erschöpften, aber glücklichen Zuschauer die Gewissheit, dass ein Ersatz für die sich allzu früh aufgelösten AT-THE-DRIVE-IN mit STANDSTILL gefunden ist.

Ralf Stierlen, 26.05.2004

 

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