Bernard Allison Group In The Mix, Jazzhaus Records, 2015 |
Bernard Allison | Guitar & Vocals | |||
George Moye | Bass | |||
Mario Dawson | Drums | |||
Mark Leach | Organ & Piano | |||
Bruce McCabe | Piano | |||
Jose Ned James | Saxophone | |||
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01. Five Long Years | 06. Lust For You | |||
02. Call Me Momma | 07. Had It All The Time | |||
03. Move From The Hood | 08. I'd Rather Be Blind | |||
04. Tell Me Who | 09. Set Me Free | |||
05. Somthing's Wrong | 10. Moving On Up | |||
Es ist bereits das 12. Album der BERNARD ALLISON GROUP, auch wenn das letzte Studioalbum der Formation schon sechs Jahre zurückliegt. Naja, der Meister hatte ja zwischenzeitlich auch mit dem ALLISON BURNSIDE EXPRESS einiges um die Ohren. Zu den Problemen mit den großen Fußstapfen des berühmten Vaters LUTHER ALLISON, der eben auch in demselben Garten namens "Blues Rock" zu Gange war wie der Filius, hat sich ja schon Kollege Epi ausgelassen. Ich denke, hier ist die Zeit auf der Seite von BERNARD ALLISON, der große Schatten des Erzeugers verblasst doch allmählich ein wenig. Außerdem war LUTHER ALLISON noch stärker im Chicago Blues verankert, während der Sohnemann verstärkt auch Einflüsse aus Funk (Memphis) Soul, Rhythm N‘ Blues und zeitgenössischen Bluesströmungen miteinfließen lässt.
Auch “In The Mix“ passt in dieses Muster, das zeigt auch die Auswahl der drei Coversongs neben dem Eigenmaterial. Mit Five Long Years huldigt er COLIN JAMES, der neben Blues auch immer für Swingvariationen steht, I Had It All The Time ist ein Stück der Chicagoer Soullegende TYRONE DAVIS und I’d Rather Be Blind ein Klassiker des Chicago Blues Heroen FREDDIE KING. ALLISON war wichtig, auf "In The Mix" auch wieder ordentlich Gitarren draufzupacken, um den oben genannten Spuren zu folgen, wobei er sich auch ausdrücklich auf den Geist von JIMI HENDRIX beruft, was ich persönlich aber nicht so überdeutlich heraushöre.
Gleichwohl bietet die BERNARD ALLISON GROUP einen saftigen, aber nicht brachialen Blues Rock, der auf die feinere Klinge und ordentlich Groove, Gefühl und Seele setzt. Selbstverständlich wird auch das neue Material wieder in ordentlicher Frequenz live präsentiert werden, denn BERNARD ALLISON hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Tour-Tier entwickelt, da ist er dann wieder ganz der Vater.
Auch wenn ich persönlich den etwas dreckigeren, kantigeren Blues Rock, wie ihn der Senior praktiziert hat, etwas lieber mochte, darf man feststellen, dass sich BERNARD ALLISON inzwischen durchaus emanzipiert hat – auch von seinen Förderern wie LONNIE BROOKS oder WILLIE DIXON – und mal wieder ein qualitativ hochwertiges, vielseitiges BluesSoulGroove-Album abgeliefert hat, das auch Fans von ROBERT CRAY zusagen wird.