Bernhard Wagner

The Fourth Night

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.12.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Bernhard Wagner
The Fourth Night, Eigenverlag, 2006
Bernhard Wagner Vocals, Loops & Guitar
Produziert von: Bernhard Wagner Länge: 48 Min 21 Sek Medium: CD
1. The Fourth Night6. La Mémoire
2. How It Came About7. Le Menhir
3. La Quète8. La Lueur
4. L'Eau9. Math Towns
5. Le Sable10. Reprise

Manchmal hat das Leben doch schöne Wendungen (Zufälle will ich es in diesem Zusammenhang nicht nennen) parat. Nach der Rezension von "Stone Age", die ja schon durchaus eine angenehme Aufgabe war, bekam ich eine Mail des Züricher Musikers Bernhard Wagner, der meinte, seine Musik sei vergleichbar mit ZEITLOOP und ob ich für Hooked On Music zwei seiner CDs rezensieren möchte. Das nimmt man natürlich gerne an und so liegt jetzt sein Solo-Debüt "The Fourth Night" in meinem Player.

Zunächst einmal bin ich skeptisch, als ich auf dem Booklet lese, dass nur Wagner mit Gitarre, Loopgerät und Gesang die CD eingespielt hat - man denkt da gleich an spartanisches Geklampfe zu bemühtem Gesang in abenteuerlicher Aufnahmequalität. Aber nicht so hier. Der Schweizer spielt immerhin schon seit 1981 sein Instrument, wobei er zunächst eine klassische Ausbildung genossen und sich dann auch auf jazzige Gefilde begeben hat. Aber durch den Einsatz des Looping Gerätes hat er seine klanglichen Möglichkeiten um ein Vielfaches erweitert und lotet diese auf "The Fourth Night" auch auf faszinierende Weise aus. Wagner zählt zu den Live-Looping-Künstlern, das bedeutet, dass er die Loops, als zu repetitiven Zwecken gesampelte Audiosequenzen direkt einsetz, um das Stück zu verändern, um zu jammen, ja um regelrecht interaktiv komponieren zu können. Dadurch entstehen einfach wunderschöne Klanglandschaften, in die man eintauchen und seine Sinne auf die Reise schicken kann.

Zwischen Ambient, Psychedelia und Space Sounds erinnernd an PINK FLOYD, Andreas Vollenweider oder auch Brian Eno fließen die entspannten, aber niemals gleichförmigen oder zur bloßen Soundtapete verkommenden Klänge und verzaubern den Hörer regelrecht. Geradezu ideal als Soundtrack für Unterwasseraufnahmen oder sonstige Abbildungen gigantischer Naturschauspiele, da auch diese Musik eine reine, ursprüngliche Kraft und Faszination bewahrt hat. Als Anspieltipps (vielleicht auch zum Reinhören auf der Website von Wagner) möchte ich das Titelstück The Fourth Night, L'Eau oder Le Menhir anempfehlen, ohne die anderen Stücke irgendwie herabsetzen zu wollen. Gäbe es den Kopfhörer noch nicht, er müsste für diese fabelhafte CD, die es neben beim Künstler direkt auch über den exquisiten Vertrieb Burning Shed gibt, extra erfunden werden.

Ralf Stierlen, 21.12.2006

 

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