Beth Hart

Fire On The Floor

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.10.2016
Jahr: 2016
Stil: Blues, Soul

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Redakteur(e):

Marc Langels


Beth Hart
Fire On The Floor, Mascot Label Group, 2016
Beth HartGesang & Klavier
keine weiteren Angaben
Produziert von: nicht angegeben Länge: 48 Min 28 Sek Medium: CD
01. Jazz Man07. Fire On The Floor
02. Love Gangster08. Woman You've Been Dreaming Of
03. Coca Cola09. Baby Shot Me Down
04. Let 's Get Togehter10. Good ay To Cry
05. Love Is A Lie11. Picture In A Frame
06. Fat Man12. No Place Like Home

Die Karriere der Beth Hart begann 1993 mit einigen Auftritten in der US-Show „Star Search“, die sie sogar gewann (vergleichbar mit unserer Rohrkrepierer-Suche nach einem „Superstar“). Dabei zeigte sie eigentlich sofort, dass sie mit Pop-Sternchen-Sound und –Gehabe recht wenig zu tun hatte, sondern eher wie eine zweite Janis Joplin ihre Seele auf der Bühne zur Show trug (auch wenn ihre Prince-inspirierte Version des THE BEATLES-Klassikers Lucy In The Sky With Diamonds definitiv auf den Index gehört). Drei Jahre später veröffentlichte sie ihr erstes Album und feiert damit in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum als „recording artist“.

Wie könnte man das wohl besser begehen als mit einer neuen CD? “Fire On The Floor“ nennt sich das gute Stücke und setzt den Trend der jüngsten Hart-Veröffentlichungen fort. Wie beschrieb es mein Kollege Epi Schmidt bei seiner Rezension zum Vorgänger "Better Than Home" so richtig? Es hat schon länger nicht mehr richtig „Boom“ gemacht auf den Werken von Frau Hart. Sie hat sich ihre Nische jetzt eher im Soul und Blues geschaffen und neuerdings mehr denn je auch ein wenig im Jazz. Denn ihr neues Werk eröffnet sie gleich mal mit Jazz Man, einer – man mag es ob des Titels kaum glauben – lässigen, jazzigen Nummer, bei der Hart alle Register inklusive Scat-Gesang zieht. Das kann sie also auch, wie sie später noch einmal mit der eher balladesken Jazz-Nummer Woman You’ve Been Dreamig Of noch einmal unterstreicht.

Natürlich hat sie auch wieder die souligen Stücke im Angebot, man ist fast versucht zu sagen ihre Parade-Nummern. Love Gangster, Love Is A Lie, Fire On The Floor, Baby Shot Me Down, Good Day To Cry sind allesamt perfekt für die Stimme von Hart, die so viel Gefühl, so viel rohe Emotionen und so viel pures Leben transportiert, dass es einem beim Hören gleich mehrmals heiß und kalt den Rücken runterläuft und die Haare auf den Armen gleich zentimeterdick hoch stehen. Das hat sie drauf wie kaum eine andere Künstlerin momentan, niemand legt so viel von ihrer Seele und von sich selbst in den Gesang, so dass man fast stundenlang über die Betonung und den Ton einzelner Worte in den Texten debattieren könnte.

Wo wir gerade bei den Texten sind, da muss ich gleich mal etwas Kritik üben. Eine Nummer wie Let’s Get Together passt inhaltlich überhaupt nicht zu Hart, Sie ist einfach nicht der Typ Frau, der seinem Date gesteht, dass sie mit dessen kleinen Bruder aus war – auch wenn sie dabei die ganze Zeit an den Adressaten des Textes gedacht haben will. Und das mit einem leichten Off-Beat und ebenso leichten – ich möchte fast sagen fluffigen - Musik zu unterlegen, macht das Ganze dann noch weniger erträglich. Nein, diesen Inhalt mag man einer Taylor Swift abnehmen, die wohl kaum weiter denkt als bis zum nächsten Promi, den sie zum werbewirksamen „Boyfriend“ ausrufen kann. Aber Hart ist die Frau für Zeilen wie: „Love is a lie, sucking you dry, love’s not a friend, until the end“ und für die dazu passende musikalische Stimmung.

Aber dann kommt das Stück, nachdem sich Kollege Schmidt so gesehnt hat: bei Fat Man packt Beth Hart mal wieder die rockigen Rhythmen, die verzerrten Gitarren und den dicken Groove aus. Natürlich führt das zu der offensichtlichen Frage: warum nicht häufiger? Denn anschließend verfällt sie überwiegend zurück in ihre soulige und melancholische Grundstimmung, die sie nur noch einmal für Baby Shot Me Down verlässt. Ansonsten aber ist “Fire On The Floor“ dominiert von ruhigeren Stücken, was auf die Dauer von knapp einer dreiviertel Stunde trotz allen Gefühls in den Liedern etwas zu sanft und melancholisch ist. Für sich selber betrachtet, ist jeder dieser Songs – mit Ausnahme des bereits weiter oben erwähnten Let’s Get Together und dem zwar lasziv vorgetragenen aber wenig erotischen Coca Cola - ein Treffer, aber etwas mehr musikalische Abwechslung und ein wenig mehr Drive dürfte Beth Hart ihren Stücken schon verpassen. Denn der Musikfan lebt nicht von Balladen allein und schließlich gehört Hart ja nicht zum „alten Eisen“ - auch wenn sie schon so lange dabei ist.

Marc Langels, 03.10.2016

 

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