Beth Hart & Joe Bonamassa Black Coffee, Mascot Label Group, 2018 |
Beth Hart | Gesang | |||
Joe Bonamassa | Gitarre | |||
Rob McNelley | Gitarre | |||
Michael Rhodes | Bass | |||
Anton Fig | Schlagzeug | |||
Reese Wynans | Keyboards | |||
Ron Dziubla | Saxophon | |||
Paulie Cerra | Saxophon | |||
Lee Thornburg | Trompete & Posaune | |||
Mahalia Barnes | Gesang | |||
Jade Macrae | Gesang | |||
Juanita Tippins | Gesang | |||
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01. Give It Everything You Got | 06. Saved | |||
02. Damn Your Eyes | 07. Sitting On Top Of The World | |||
03. Black Coffee | 08. Joy | |||
04. Lullaby Of The Leaves | 09. Soul On Fire | |||
05. Why Don't You Do Right | 10. Addicted | |||
Das bislang letzte gemeinsame Lebenszeichen der Kollaboration von Joe Bonamassa und Beth Hart liegt ja nun schon einige Jahre zurück. Entweder vier Jahre (wenn man das Live-Album "Live In Amsterdam" nimmt) oder sogar schon fünf Jahre (das Studio-Werk "See-Saw") je nach der jeweiligen Betrachtungsweise. Aber nun haben sich der Gitarrist und die Sängerin unter der Regie des Stamm-Produzenten Kevin Shirley wieder an die Interpretation von zehn Soul-Nummern von bekannten Vorbildern begeben, denen sie ein zeitgemäßes Sound-Gewand übergeworfen haben.
Dieses Mal wurden Songs von Edgar Winter, Etta James, Ike und Tina Turner , Steve Marriot, Ella Fitzgerald, Lil' Green, LaVern Baker, Howlin' Wolf (für den Bonamassa seine Bewunderung ja mit dem grandiosen "Muddy Wolf At Red Rocks" schon mal zumindest angedeutet hatte), Lucinda Williams und Waldeck neu interpretiert. Das Ergebnis hört auf den Titel "Black Coffee" und begeistert ab den ersten Noten von Give It Everything You Got, das praktisch programmatisch betitelt ist. Denn der atemberaubende Gesang von Hart und das sehr geschmackvolle und niemals übertriebene Gitarrenspiel von Bonamassa machen aus diesen Liedern eine mitreißende CD.
Dabei kann insbesondere Hart hier mit ihren Interpretationen vollauf überzeugen. Ihre Stimme klingt hier wirklich im besten Sinne des Wortes „beseelt“. Das sieht auch der Meister-Gitarrist ebenso: "Alles basiert auf dem Gesang", meint Bonamassa: "Wir können diese Songs nicht einspielen, ohne dass Beth singt, und sobald sie anfängt zu singen, ist es ihre fantastische Stimme, die uns dazu inspiriert, die zusätzlichen 10 Prozent aus unserem Spiel herauszuholen. Wenn wir diese Songs einfach ohne sie einspielen würden und erst später den Gesang dazu fügen, wäre die Magie überhaupt nicht da." Und Hart ist ja schon auf den bisherigen Alben immer richtig gut gewesen, aber auf “Black Coffee“ steigert sie sich noch einmal. Ihre Stimme erstrahlt über dem Klang der Band, die neben Bonamassa (und dem Rhythmus-GItarristen Rob McNelley) noch aus dessen letzter Live-Gruppe des Gitarristen besteht. Dabei sorgen neben der sehr tighten und groovigen Rhythmus-Sektion aus Anton Fig (Schlagzeug) und Michael Rhodes (Bass) insbesondere Keyboarder Reese Wynans und die Bläser-Sektion aus Ron Dziubla und Paulie Cerra mit ihren Saxophonen und Lee Thornburg an Trompete oder Posaune für einen vollen, peppigen Sound. Außerdem erhält Hart im Gesangsbereich noch hilfreiche Unterstützung von Mahalia Barnes, Jade Macrae und Juanita Tippins.
Auch Produzent Shirley war schlichtweg begeistert von dem Geleisteten. Zum Beispiel beim Opener Give It Everything You Got, der aus dem “White Trash“-Album von Edgar Winter stammt. Shirley meinte dazu: "Ich glaube nicht, dass das ein Lied ist, das viele Leute kennen, es ist ein alter Soul-Klassiker, aber es gehört nicht wirklich zum Pantheon derjenigen, die man erwartet. Beth & Joe haben diesen Song gerade live gespielt, sie sind einfach ins Studio reingekommen und haben gespielt, es war unglaublich, es war toll im Studio dabei zu sein, als das passiert ist, die Band war auch großartig. Ich hatte noch nicht viele Songs in meinem Leben produziert, wie diesen Song: Das erste Take, sie haben es einmal durchgespielt und es war einfach perfekt." Lullaby Of The Leaves ist eines der weniger bekannten Lieder, die von Ella Fitzgerald aufgenommen wurden. Hart meinte dazu, ohne Bonamassa „würde sie nie Ella Fitzgerald Cover machen“. Sitting On Top Of The World ist ein weiterer Klassiker, und diese Version hat ein wirbelndes Duell von Bonamassas leidenschaftlicher Gitarre und Wynans Keyboards, während Harts Stimme dabei hilft, den Song durch die Stratosphäre zu treiben.
“Black Coffee“ ist das aus meiner Sicht bisher beste gemeinsame Album der beiden Stars Hart und Bonamassa. Das liegt zum einen an der serhr geschmackvollen Auswahl an Liedern, die dieses Mal ohne die ganz großen „Hits“ wie Nutbush City Limits oder Chocolate Jesus auskommt – und dadurch eher noch gewinnt. Zum anderen eben durch die wahrlich begeisternden Leistungen der beteiligten Musiker, allen voran Beth Hart aber eben auch durch das hervorragende Zusammenspiel der Musiker. So sollte moderner Soul klingen, voller Hingabe, inspiriert und sehr spontan. Hoffentlich dauert die Wartezeit bis zum nächsten Album nicht wieder so viele Jahre.