Beth Hart

War In My Mind

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.09.2019
Jahr: 2019
Stil: Soul
Spiellänge: 52:01
Produzent: Rob Cavallo

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Plattenfirma: Mascot Label Group

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels

Titel
01. Bad Woman Blues
02. War In My Mind
03. Without Words In The Way
04. Let It Grow
05. Try A Little Harder
06. Sister Dear
 
07. Spanish Lullabies
08. Rub Me For Luck
09. Sugar Shack
10. Woman Down
11. Thankful
12. I Need A Hero
Musiker Instrument
Beth Hart Gesang & Piano

Sie ist wahrscheinlich eine der faszinierendsten Künstlerin unserer Zeit, gesegnet mit einer unglaublichen Stimme, die jede Form von Emotionen transportieren kann und zudem eine Präsenz, die vom kleinen Club bis zur großen Halle alle Bühnen zum leuchten bringt. Aber Beth Hart ist eben nicht nur vom Glück geküsst, sondern hat in ihrem Leben auch schon schwere Rückschläge hinnehmen müssen. So geht sie sehr offen mit ihrer bipolaren Störung um, womit sie natürlich anderen Betroffenen Mut macht. Und so dürfte wohl auch der Titel ihres neuen Albums, “War In My Mind“, wieder ein klares Zeichen dafür sein, dass sie ihre Probleme offen und ehrlich benennt und diese in ihrer Musik verarbeitet.

Dabei kommt jedoch keine durchweg deprimierende oder übellaunige Musik heraus, sondern ganz im Gegenteil eine lebensfrohe und mitreißende Mischung aus den Stilen Soul, Blues und Singer/Songwriter. Der Opener Bad Woman Blues zeigt mit seinem Gospel-Einfluss eine sehr zugängliche Seite an der 47-Jährigen. Das gilt ebenso für die Nummern Let It Grow und Try A LittleHarder, die Dank eines Chores im Hintergrund eine unglaubliche Größe und Räumlichkeit und eine wunderbare Power verbreiten, die den Hörer erfasst und man möchte fast sagen „beseelt“. Zumal macht insbesondere die letztere Nummer einfach nur gute Laune – ebenso wie das später noch vorkommende Spanish Lullabies mit seinem Flamenco-Einflüssen.

Aber dieses Mal ha Hart wirklich alle Facetten ihres Seelenlebens in ihre Musik geepackt – und dazu gehören nunmal auch die dunklen Momente. Aber es wird wohl kaum wieder jemandem gelingen, die innere Zerrissenheit und den Schmerz einer Süchtigen so in Musik und Worte zu gießen wie Hart es hier mit dem Titeltrack getan hat. Diese Schübe, die wie Wellen über den Hörer kommen und zwischendurch diese fast schon quälend ruhigen – fast schon leeren – Momente. Oder aber die traurige Liebe zur Schwester, die vor einiger Zeit an den Folgen ihrer HIV-Erkrankung verstarb.

„Mehr als bei jedem anderen Album, das ich bisher gemacht habe, bin ich auf diesen Songs ganz ich selbst gewesen. Diesmal bin ich der Offenheit und Verletzlichkeit meines Lebens noch ein Stückchen nähergekommen: der Liebe, meiner Sucht, meiner bipolaren Störung, meinem Vater, meiner Schwester…“, erklärt die Sängerin: „Mein innerer Heilungsprozess hat sehr lange gedauert, doch inzwischen fühle ich mich mit meiner dunklen Seite, meiner Verrücktheit und den Dingen, für die ich mich so lange schämte, sehr wohl.“ Dass dem so ist, das kann man in der wundervollen, hoffnungsfrohen Nummer Thankful  nachhören.

Rub Me For Luck könnte perfekterweise der Soundtrack zum kommenden James Bond-Film sein, denn der Song verbreitet ein dramatisches Flair, das zwar dem bislang letzten Titel-Song (Writing‘s On The Wall von Sam Smith) sehr ähnlich ist, diesen aber von der Intensität und der Wirkung wie eine x-beliebige kleine Nummer erscheinen lässt. In der Wirkung kommt Rub Me For Luck vielmehr an Skyfall von ADELE heran – und aus meiner Sicht übertrumpft Hart auch diese Nummer hier locker. Große Worte? Große Nummer!

“War In My Mind“ ist die aus meiner Sicht bislang beste Scheibe von Beth Hart geworden. Sie lässt uns hier ganz intim und intensiv an ihrem leben teilhaben. In Zeiten hochglanzpolierter und dafür inhaltsleerer Pop-Songs zuhauf ist das ein unschätzbares Geschenk, das man eben ansonsten kaum mehr überreicht bekommt. Die Songs auf dem Werk begeistern rein akustisch, aber sie berühren den Hörer eben auch auf einem sehr viel persönlicheren Level. Denn Hart gelingt es hier ihre Gefühle sehr ungeschminkt und ungefiltert aber dafür eben verpackt in wundervolle und auch eingängige Songs zu transportieren. Wer von dieser Musik unberührt bleibt, der sollte sich bei seinem Arzt mal auf die Vital-Funktionen checken lassen.

 

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