Beth Orton

Sugaring Season

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.10.2012
Jahr: 2012
Stil: Singer-Songwriter

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Beth Orton
Sugaring Season, Anti, 2012
Beth OrtonVocals, Guitar
Marc Ribot, Ted BarnesGuitar
Sebastian SteinbergBass
Rob BurgerKeyboards
Brian BladeDrums
Sam AmidonVocals
Produziert von: Tucker Martine Länge: 37 Min 22 Sek Medium: CD
01. Magpie06. See Through Blue
02. Dawn Chorus07. Poison Tree
03. Candles08. Last Leaves Of Autumn
04. Something More Beautiful09. State Of Grace
05. Call Me The Breeze10. Mystery

Betrachtet man die musikalische Karriere der fast 42-jährigen Britin Beth Orton, die mit ihrem 1996er "Trailer Park"-Album reüssierte und dort eine gewagte Mixtur aus Folk-Anleihen und Electronica, sprich Trip Hop Derivaten, vermengte, bis zum heutigen Tage, wo sie schließlich nach sechs Jahren Pause ein greiftes und in sich ruhendes Album voller Eigenständigkeit, Selbstbewusstsein und Überzeugungskraft hinlegt, gerät man schier ins Staunen.

Die blonde Dame aus Norfolk ist tasächlich richtig erwachsen geworden, wurde 2006 und 2011 Mutter zweier Sprößlinge, konzentrierte sich ausschließlich auf die Familie und schrieb nebenbei ein paar ausgezeichnete Songs, die sie nun auf "Sugaring Season", das vom amerikanischen Produzenten Tucker Martine (MY MORNING JACKET, THE DECEMBERISTS) feinfühlig inszeniert wurde, zum Besten gibt.

"Sugaring Season", von so erlesenen Musikern wie Marc Ribot und Ted Barnes (Guitars), Brian Blade (Drums), Sebastian Steinberg (Bass) und Rob Burger (Keys) zum Leben erweckt, überrascht zunächst einmal durch Beth Ortons gereifte, variable und ausdrucksstarke Stimme, die sie nun auf das Niveau solcher Hochkaräter wie Rickie Lee Jones, Joni Mitchell, Maria McKee und Suzanne Vega rückt. Sehr beeindruckend, man höre nur eine melancholische Ode wie Last Leaves Of Autumn. Solch ein Song hätte sicher auch auf Rickie Lee Jones' erstem Album einen schönen Platz gefunden.

Mit dem noch am ehesten an frühere Tage erinnernden Groove von Magpie eröffnet das Album relativ wuchtig und opulent. In manch anderen Momenten schwebt der Songzyklus jedoch nur so dahin. Zart und zerbrechlich wie einst Nick Drake zaubert sich Orton durch Lieder wie Mystery oder sie verknüpft in Poison Tree die losen Enden von Joni Mitchells Ästhetik mit David Crosbys Open Tunings und webt daraus eine absolut britisch anmutende Folk-Ballade samt dräuender Violine und männlicher Duett-Unterstützung.
Jedes Lied eine Perle. Die Schönheit von "Sugaring Season" entfaltet sich langsam, umgarnt den Hörer und lässt ihn schließlich nicht mehr los. Ich sage nur State Of Grace, das Zusammenspiel von Klavier, Streichern und Vocals, ein Traum. Platte des Monats.

Frank Ipach, 02.10.2012

 

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