Bettye LaVette

I've Got My Own Hell To Raise

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.02.2009
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Bettye LaVette
I've Got My Own Hell To Raise, Anti, 2005
Bettye LaVetteVocals
Niki Harris, Valerie watsonBacking Vocals
Doyle Bramhall II, Chris BruceGuitars
Paul BryanBass
David PiltchUpright Bass
Earl HarvinDrums
Lisa ColemanE-Piano, Organ
Produziert von: Joe Henry Länge: 39 Min 10 Sek Medium: CD
01. I Do Not Want What I Haven't Got06. Just Say So
02. Joy07. Little Sparrow
03. Down To Zero08. How Am I Different
04. The High Road09. Only Time Will Tell
05. On The Surface10. Sleep To Dream

Wenn die mittlerweilen 59-jährige Soul-Lady Bettye LaVette aus Michigan im a capella Eröffnungssong I do not want what I haven't got ihre unnachahmliche Stimme in den Raum schleudert, gibt sie den Weg für dieses sehr gelungene Album quasi vor. "I've Got My Own Hell To Raise" präsentiert sich einerseits als beeindruckendes Showcase einer fast vergessenen Sängerin, andererseits als Beweis dafür, dass Soulmusic lebt und nichts von seiner ursprünglichen Faszination und überbordenden Emotionalität verloren hat. Es müssen nur die richtigen Interpreten her.

Bettye LaVette, die 1962, als 16-jährige schon ihren ersten Hit landete (My man, he's a loving man) und nun nach mehr Tiefen als Höhen und einer 43-jährigen Karriere erneut einem Höhepunkt entgegenstrebt, gibt sich auf "I've Got My Own Hell To Raise" als gereifte und mit allen Gesangswassern gewaschene Interpretin, die es sich erlauben kann, völlig auf eigene oder brandneue Titel zu verzichten. Es steht doch genügend wertvolles Songmaterial zur Verfügung.
Aus über einhundert zur Wahl stehenden Titeln, die ausschliesslich von weiblichen Komponisten stammen, pickte sich Lady LaVette die zehn Songs heraus, die am besten zu ihr passten und die sie extrem leidenschaftlich zu ihren eigenen machte. Da trifft man auf so unerwartete Tracks wie Dolly Partons Little Sparrow, Joan Armatradings Down to zero, Aimee Manns How am I different und weitere Songperlen von Kolleginnen wie z.B. Rosanne Cash und Lucinda Williams. Und niemand sollte sich dem Glauben hingeben, diese LaVette-Interpretationen besässen sonderlich viel vom Original. Mitnichten, Bettye giesst alles in neue Formen.

Neben LaVettes grandioser Stimme, die vom schnurrenden Kätzchen bis hin zur fauchenden Tigerin alles parat hat, dürfte Joe Henry als kongenialer Produzent einen grossen Anteil am Gelingen dieses Albums gehabt haben. Henry, dem schon die formidable Wiederauferstehung der Soul-Legende Solomon Burke ("Don't Give Up On Me"/2002) zu verdanken ist, dirigierte die vielfältig groovende Band in eine handfeste, erdige und von jedwedem Tinnef befreite Richtung.
Die Combo feuert hochstimulierende Dauersalven ab und trägt die emotionalen Facetten der Sängerin auf's Allerfeinste. Das nenn ich eine gelungene Allianz. Der schlierig angezerrte Sound von E-Gitarren und E-Piano verleiht den entsprechenden Songs diese urwüchsige Kraft, jenseits allen Glamours. Doyle Bramhall II (Guitars) und die alte Prince-Weggefährtin Lisa Coleman (E-Piano) glänzen hier ein ums andere Mal mit ausgesucht coolen bis saugeilen Solobeiträgen.

Im vergangenen Jahr erhielt Bettye LaVette den W.C. Handy Award für das 'erfolgreichste Blues-Comeback-Album' des Jahres für ihre tolle "A Woman Like Me"-Einspielung und krönte somit ihre (finanziell) nicht immer erfolgreiche musikalische Karriere. Mit dem mitreissenden "I've Got My Own Hell To Raise" gelingt ihr ein weiterer Schritt in Richtung Legendenbildung.
Und man sollte sich nicht wundern, wenn dieses hervorragende Album in dem einen oder anderen Jahres-Poll unter den zehn besten Veröffentlichungen des Jahres 2005 auftaucht. Allen Beteiligten gilt ein grosses Kompliment, denn ihnen gelingt mit dieser 10-Song-Sammlung ein beindruckendes Stück echter und nachhaltig bewegender Musik.

Frank Ipach, 17.02.2009

 

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