Titel |
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01. Hørizøns |
02. Misery |
03. Wounded Healer |
04. Some Kind Of Monster |
05. Human |
06. Golden Pariahs |
07. Marching On |
08. You‘re Not Alone |
09. Out Of The Ashes |
10. Paralyzed |
11. Coming Home |
12. I Won‘t Surrender |
13. Welcome To My Wasteland |
Musiker | Instrument |
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Jennifer Haben | Gesang & Klavier |
Chris Hermsdörfer | Gitarre & Gesang |
Tobias Lodes | Gitarre & Gesang |
Stefan Herkenhoff | Bass |
Kai Tschierschky | Schlagzeug |
Gastmusiker: | |
Elize Ryd | Gesang (Wounded Healer) |
Sie halten das Tempo der Veröffentlichungen weiter hoch im Hause BEYOND THE BLACK. Gerade einmal sechs Jahre nach ihrer Gründung legt die Band um Frontfrau Jennifer Haben bereits das vierte Studio-Album vor (von den beiden Special-Editionen zu “Lost In Forever“ und “Heart Of The Hurricane“ einmal ganz abgesehen). Neben den ausgedehnten Tourneen im Schnitt alle eineinhalb Jahre eine neue Platte vorzulegen ist ein durchaus ambitioniertes Unterfangen, das offenbar dem Motto folgt „das Eisen zu schmieden so lange es heiß ist.“ Mit dem vierten Album, “Hørizøns“, bricht das Quintett nun zumindest titeltechnisch zu neuen Horizonten auf.
Musiktechnisch bleibt es aber dann doch weitestgehend alles beim alten. Angesichts der Erfolge (immerhin konnten sich die beiden letzten Alben in den deutschen Top Ten platzieren, das Debüt verpasste diesen Sprung nur knapp) wäre alles andere vermutlich auch karrieretechnisch eher schwierig zu erklären gewesen. Das Album bietet wieder Hochglanz-Symphonic-Metal, bei dem gesteigerter Wert auf eingängige Melodien gelegt wird.
An der einen oder anderen Stelle wird es allerdings aus meiner Sicht damit ein wenig übertrieben. So ist zum Beispiel die erste Single Misery in den Strophen sehr nahe dran an aktueller Pop- oder sogar Schlager-Musik des Schlages Helene Fischer. Das ist dann aus meiner Sicht etwas zu viel in Richtung Pop-Radio geschielt. Nicht, dass der Song an sich nicht gut wäre, aber vielleicht hätte man ihn besser als Jennifer Haben-Solo-Single veröffentlicht.
Denn BEYOND THE BLACK sind ja eine Symphonic-Metal-Band – und es gibt noch genügend Songs auf “Hørizøns“, die das auch rein akustisch unter Beweis stellen. Darunter das eröffnende Titelstück, das zusammen mit AMARANTHE-Frontfrau Elize Ryd eingesungene Wounded Healer oder das eher rockige Some Kind Of Monster sowie das stark an WITHIN TEMPTATION angelehnte Human und das abschließende Welcome To My Wasteland. Dabei stechen besonders der Titelsongm Wounded Healer und das sehr hymnische Human aus der Masse heraus – die übrigen Songs sind allesamt sehr solide und gut komponiert und natürlich höchstprofessionell umgesetzt, sie kommen aber aus meiner Sicht nicht an das Niveau der drei „Ausreißer“ heran. Für die ruhigen Momente finden sich mit Out Of The Ashes und I Won‘t Surrender gleich zwei prima Angebote, die bei den kommenden Konzerten sicherlich für eine Menge Stimmung sorgen wird.
Mit ihrer vierten Scheibe “Hørizøns“ konsolidieren sich BEYOND THE BLACK auf einem sehr hohen Niveau. Da fehlt nicht mehr viel, um zu ands wie NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION aufzuschließen. Aber dafür werden BTB in der Zukunft wohl auch mal das eine oder andere musikalische Risiko eingehen müssen, um weitere Fan-Schichten zu erschließen. Aber die Anhänger der Band werden auch mit dem neuen Album wieder genau das bekommen, was sie von Jennifer Haben & Co. bisher gewohnt sind: sehr gelungenen Symphonic Metal mit eingängige Melodien. Und so gekonnt wie hier bieten den auch nicht viele Bands. Daher kann man auch “Hørizøns“ den geneigten Hörern wieder nur wärmstens ans Herz legen.