Bhi Biman

Rhythm & Reason

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.07.2015
Jahr: 2015
Stil: Soul

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Redakteur(e):

Holger Müller


Bhi Bhiman
Rhythm & Reason, BooCoo Music, 2015
Bhi Bhimanvocals, guitar, bass
Sam Kassirerkeyboards, organ, marimba, vibraphone
Andrew Laubacherdrums
George Lacsonbass
David Meyercello
Matt Douglashorns
Mike Calabresepercussion
Karen Galvinviolin
Produziert von: Sam Kassirer Länge: 36 Min 56 Sek Medium: CD
01. Moving To Brussels06. Death Song
02. There Goes The Neighborhood07. The Color Pink
03. Bread And Butter08. Waterboarded (In Love)
04. Bennie Please09. The Fool
05. Up In Arms10. Closer To Thee

Bhi Bhiman ist Amerikaner durch und durch, aufgewachsen in St. Louis mit Baseball und Michael Jackson. Aber er ist genauso geprägt von der Herkunft seiner Eltern, die aus Sri Lanka nach Amerika auswanderten. Und von anderen Verwandten, die in Neuseeland, Australien oder Afrika landeten. Immigrantenleben, Immigrantengeschichten...

"I'm moving to Brussels. I'm moving to Spain. I'm moving to Harlem. It's all the same." Gleich in der ersten Zeile des Openers Moving To Brussels blickt Bhiman weit über den Horizont seiner Heimatstadt hinaus. Auf einer Tour mit Roseanne Cash durch Belgien wunderte er sich über die vielen afrikanischen Einwanderer, die keine rechte Bestimmung dort hatten - die ewige Suche nach der Heimat, sie treibt auch Bhiman um.

Und deshalb darf man dieses Album auch getrost als "international political soul" bezeichnen. Curtis Mayfield wäre stolz auf diesen engagierten Bruder im Geiste, der sich auf Up In Arms mit der Geschichte des Black Panther-Gründers Huey P. Newton auseinandersetzt, der im Schlusstrack Closer To Thee modernen Motown-Soul spielt und die Frechheit besitzt, einen Song Waterboarded (In Love) zu nennen.

Aber Bhiman, der mit bemerkenswert heller und zugleich kräftiger Stimme singt, kann auch anders, er beherrscht Reggae (There Goes The Neighborhood), Westcoast-Folk (Bennie Please) und der Opener könnte mit seinem stampfenden Rhythmus auch von Soundgarden gespielt werden, mit deren Sänger Chris Cornell Bhi Bhiman schon auf Tour war. Am schönsten aber würde ein Duett mit Rhiannon Giddens klingen, der CAROLINA CHOCOLATE DROPS-Sängerin, die auf ihrem Solo-Album jüngst ähnlich faszinierte und mit Bhiman ebenfalls schon getourt hat.

Und wie so viele schwarze Sänger, die sich mit dem Schicksal ihrer Generation auseinandersetzen, hat auch Bhiman ein Album aufgenommen - sein zweites -, das es dem Hörer nicht immer leicht macht, mit seinen musikalischen Ecken und Kanten und der subversiven Anklage, die dahinter lauert. Up in arms ist kein Aufruf zum Straßenkampf, aber in Zeiten, in denen die Diskussion um alltäglichen Rassismus in Amerika ständig wieder hochkocht, bekommen sie doch einen bedrohlichen Unterton. "When I win the world, when I win the party" eröffnet Bhiman den Rhythm & Blues-Track Bread And Butter. Es könnte auch der Wahlkampfsong des nächsten schwarzen Underdogs im Präsidentenrennen sein.

Holger Müller, 03.07.2015

 

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