Big Big Train English Electric Part Two, Giant Electric Pea, 2013 |
David Longdon | Vocals, Flute, Guitar & Keyboards | |||
Dave Gregory | Guitar, E-Bow, Sitar & Mellotron | |||
Andy Poole | Keyboards, Acoustic Guitar, Bass PEdals & Backing Vocals | |||
Danny Manners | Keyboards, Synthesize & Double Bassr | |||
Greg Spawton | Guitar, Mandolin, Organ, Mellotron & Backing Vocals | |||
Nick D' Virgilio | Drums & Percussion | |||
Gäste: | ||||
Rob Aubrey | Bass Pedals | |||
Geraldine Berreen | Violin | |||
Dave Desmond | Trombone | |||
Megan Fisher | Harp | |||
Eleanor Gilchrist | Violin | |||
Ben Godfrey | Cornet | |||
John Storey | Euphonium & Trombone | |||
Andy Tillison | Organ & Synthesizer | |||
Abigail Trundle | Cello | |||
Jon Truscott | Tuba | |||
Teresa Whipple | Viola | |||
Rachel Hall | Violin | |||
Sue Bowran | Violin | |||
Simon Godfrey | Backing Vocals | |||
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01. East Coast Racer | 05. Kepper Of Abbeys | |||
02. Swan Hunter | 06. The Permanent Way | |||
03. Worked Out | 07, Curator Of Butterflies | |||
04. Leopards | ||||
Für mich sind die britischen Progressive Rocker von BIG BIG TRAIN die einzig wahren und würdigen Nachfolger von GENESIS, wenn man mal von denen die Glanzzeiten zum Maßstab nimmt und die unselige kommerzielle Phase nach dem Ausstieg von STEVE HACKETT außen vor läßt. Auf “English Electric Part Two“ fahren BIG BIG TRAIN, immerhin auch schon seit den frühen Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts aktiv, das ganz große Geschirr auf: Ein halbes Orchester unterstützt die Band um Andy Poole und David Longdon.
Symphonischer RetroProg in Vollendung bekommt der Hörer geboten, ausschweifend, schwelgerisch mit strahlenden Melodien und wohlklingendem mehrstimmigen Gesang versehen, was alle altgedienten siebziger Jahre Progfans in sanfte Glückseligkeit wiegen dürfte. Gleich zu Beginn gibt es den ausladenden Longtrack mit über fünfzehn Minuten Spieldauer, der etwas lebendiger daherkommt (East Coast Racer), danach geht es im mittleren Tempo weiter auf den altbekannten, festgefügten Schienen. Bei BIG BIG TRAIN muss man sich auf keine gewagten Experimente einlassen, keine harschen Ecken und Kanten trüben die selige Atmosphäre, die Grenze zum Kitsch wird manchmal nur knapp eingehalten.
Das soll nun aber nicht zu negativ klingen – irgendwo ist es doch auch schön, wenn man weiß, was man geboten bekommt und dies verlässlich auf so hohem spielerischem und kompositorischem Niveau geschieht wie hier. Auch wenn der richtige Knaller, der BIG BIG TRAIN vielleicht in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit – so weit mit Prog Rock überhaupt möglich – katapultieren könnte, auch hier vergeblich gesucht werden muss. So klingt mit der gediegenen Ballade Curator Of Butterflies ein geschmackvolles, überwiegend lyrisch-gefühlvolles, manchmal aber auch kräftig rockiges, irgendwo auch typisch britisches progressives Album aus, das in sich geschlossen und mit der Welt im Reinen wirkt.