Big Country The Journey, Cherry Red Records, 2013 |
Mike Peters | Vocals, Guitar | |||
Mark Brzezicki | Drums, percussions | |||
Derek Forbes | Bass, Guitar, Theramin, Keyboards | |||
Bruce Watson | Guitar, Stylophone, Vacuum Cleaner, E-Bow | |||
Jamie Watson | Guitar, Mandolin | |||
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01. In A Broken Promise Land | 07. Strong (All Through this Land) | |||
02. The Journey | 08. Last Ship Sails | |||
03. After The Flood | 09. Another Country | |||
04. Hurt | 10. Return | |||
05. Home Of The Brave | 11. Winter Fire | |||
06. Angels & Promisses | 12. Hail & Farewell | |||
Mit dem Freitod des charismatischen Sängers Stuart Adamson schien die Geschichte von BIG COUNTRY im Jahre 2001 ein jähes Ende gefunden zu haben. Doch weit gefehlt. Bereits zum 25jährigen Bandjubiläum ging die Band 2007 als Trio auf Tour um schließlich drei Jahre später die Bombe platzen zu lassen: Es geht weiter mit Mike Peters von THE ALARM als neuem Fronter.
Und da ist es nun: Das erste BIG COUNTRY-Album 14 Jahre nach dem Schwanengesang "Driving To Damaskus"! Das Erste im runderneuerten Line up mit Mike als Sänger.
Als großer Fan - sowohl der schottischen als auch der walisischen Gitarrenrocker - ist die Vorfreude schier unermesslich, doch Vernunft und Erfahrung warnen vor überzogenen Erwartungen.
Ein erster Hördurchgang - eine erste Wasserstandsmeldung: Es klingt wie eine Mischung aus BIG COUNTRY und THE ALARM. Darauf lässt sich aufbauen.
"The Journey" ist dann in jeder Sekunde das Bestreben anzuhören, die Stärken der Beteiligten zur Geltung zu bringen. Der geneigte BIG COUNTRY-Anhänger findet darauf zu Hauf die typisch keltisch inspirierten Melodiebögen, die die Band seit jeher auszeichneten. Dazu bringt Mike Peters das kratzbürstige Rock'n'Roll Flair und eine dezente Punk-Attitüde von seiner Stammband mit.
Sie ersetzen die zuletzt von Stuart Adamson kultivierten Americana- und Country-Elemente, die er bei seinem Nebenprojekt THE RAPHAELS wesentlich stimmiger verwirklichen konnten. Abstriche müssen auch Hörer in Kauf nehmen, die sich auf die Suche nach einer aalglatte Kuschelnummer wie See You machen. Zwar gibt es das eine oder andere Stück wie Hurt oder Angels & Promises die dem Nahe kommen, sich aber dabei ihre Bodenständigkeit bewahren.
Anno 2013 klingen BIG COUNTRY rauer und bekennen sich noch deutlicher zum geradlinigen, ja auch minimalistischeren Rock. Natürlich sind das vor allem die ALARM-Einflüsse, aber in Verbindung mit den Markenzeichen der Schotten entsteht daraus eine attraktive Mischung.
Ein Meisterwerk von vergleichbarer Güte wie "The Buffalo Skinners" oder "Why The Long Face" darf man genau so wenig erwarten wie ein neues "Strength" oder "Raw/Tan", aber am Ende steht ein Album, das dem bisherigen Schaffen der beteiligten Künstler gerecht wird.