Big Daddy Wilson

Thumb A Ride

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.06.2011
Jahr: 2011
Stil: Blues

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Big Daddy Wilson
Thumb A Ride, Ruf Records, 2011
Big Daddy WilsonLead Vocals, Percussion
Jochen BensAcoustic Guitar, Resonator Guitar, Banjo, Mandolin, Backing Vocals
Michael van MerwykAcoustic Guitar, Resonator Guitar, Weissenborn, Backing Vocals
Additional Musicians:
Andreas MüllerUpright Bass
Martin EsserPercussion
Produziert von: The Big Daddy Wilson Trio Länge: 53 Min 24 Sek Medium: CD
01. Thumb A Ride08. Four Daughters And A Strong Loving Woman
02. Baby Don't Like09. Cold Is The Wind
03. This Is How I Live10. Drop Down Here
04. Anna Mae11. Way Back Yonder
05. Sweet Tooth12. Brother Blood
06. It Don't Get No Better13. If You Were Mine
07. Who's Dat Knocking

Man wird es kaum glauben, aber Herr Wilson entdeckte den Blues für sich nicht im Mississippi Delta und auch nicht in Chicago, sondern in good ol' Germany!
Bluesmusiker, die in Europa gelebt haben, gab es genug, aber einen Farbigen, geboren in North Carolina, der erst hierzulande auf den Blues kam - das hat schon was. Wobei man in Deutschland schon gelegentlich den "Blues" bekommen kann, aber das ist eine andere Geschichte ...
Big Daddy Wilson, im Verbund mit seinem Trio, bevorzugt die akustische Variante und mit dem Vorläufer, "Love Is The Key", hat er auch schon deutlich gemacht, dass es ruhig gemächlicher abgehen darf. Aber durchaus mit Tiefgang!
Also Daumen raus und einfach mal ein Stück des Weges mit Big Daddy gefahren. Und das macht gleich richtig Spaß. Der Titelsong hat so einen kleinen Ragtime-Touch, klingt aber auch stark nach Ry Cooder und hat einen guten Drive.
Etwas rhythmischer, mit leichtem Swamp-Einschlag folgt Baby Don't Like It und auch das wieder mit einer gefühlvollen Slide-Gitarre verziert. Kann man sich gut vorstellen, dazu über die Landstraße zu hoppeln.
This Is How I Live liefert Einblicke in das Leben von Big Daddy Wilson. Sehr atmosphärisch und sparsam instrumentiert. Viel Begleitung braucht diese Stimme aber auch gar nicht, denn sie gehört dieser Art Stimme, der man einfach zuhört. Die einen mitnimmt, der man folgt und nichts davon missen möchte. Diese Stimme könnte auch Bücher vorlesen und man wäre trotzdem fasziniert.
Natürlich würde man dann einiges verpassen, wie die tollen Gitarrensoli in diesem Lied, die mich da fast ein bisschen an Flamenco erinnern.

Als absoluter Anspieltipp muss Anna Mae genannt werden. Ein wunderschöner, langsam groovender Song, erneut von dieser Stimme getragen, die so tief und voll klingt und mich manchmal an Solomon Burke denken lässt.
Man kann sich eigentlich schwer vorstellen, wie dieses Trio, mit etwas Unterstützung von Bass und etwas Percussion, zum Tanzen animieren kann, aber dazu braucht man sich nur It Don't Get No Better anzuhören. Besser geht’s in diesem Stil kaum.Toll wie das swingt und groovt.
Es geht aber auch, schwerer, bedrohlicher, mit schönem Swamp-Charakter, wie in Who's Dat Knockin.
Ob entspannter, wie in Drop Down Here, eher im traditionellen Schema, wie in Way Back Yonder, oder fast schon hypnotisch in dem vibrierenden Brother Blood, es macht einfach Spaß sich zurückzulehnen und mit diesen Songs Mitzuwippen oder auch mal ein kleines Tänzchen aufzuführen. Die Scheibe klingt klasse und die Band ist absolut hörenswert. Ganz hervorragend gespielte Gitarren und darüber eine Stimme, wie man sie in dieser Qualität selten zu hören kriegt. Um sich davon zu überzeugen, muss man sich nur das abschließende If You Were Mine abhören, wo Wilson nur zum gezupften Bass brilliert. Ganz toll.

Epi Schmidt, 05.06.2011

 

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