Bigelf Cheat The Gallows, Powerage Records, 2009 |
Damon Fox | Vocals, Guitar & Keyboards | |||
Ace Mark | Guitar | |||
Duffy Snowhill | Bass | |||
Steve Frothingham | Drums | |||
Gäste: | ||||
Linda Perry | Backing Vocals | |||
The Gallows Orchestra | Orchestra | |||
The Section Quartet | Strings | |||
The Kung-Pao Horns | Brass Section | |||
Christopher Anderson-Bazzoli | Conductor | |||
| ||||
01. Gravest Show On Earth | 06. The Game | |||
02. Blackball | 07. Superstar | |||
03. Money, It's Pure Evil | 08. Race With Time | |||
04. The Evils Of Rock & Roll | 09. Hydra | |||
05. No Parachute | 10. Counting Sheep | |||
BIGELF aus Los Angeles sind die großen Neoromantiker des Retrorock, die mit großer Geste BLACK SABBATH, THE BEATLES, QUEEN, PINK FLOYD und T. REX versöhnen, um dann daraus doch etwas gänzlich Eigenes zu erschaffen. Angesichts der Theatralik, insbesondere von Frontmann Damon Fox, und dem Doom-Ansatz muss ich hier für eine Sekunde an Frankenstein denken, aber wir wollen doch lieber auf musikalischem Terrain bleiben.
Jedenfalls werden hier die 70er kompakt in einem überdrehten Panoptikum dargeboten, bei dem es an jeder Ecke etwas zu Entdecken gilt: Schwerer, düstere Stoff (Gravest Show On Earth), bodenständigen, bluesinfiltrierten Hardrock (Blackball), aber auch popartig Eingängiges (Money, It’s Pure Evil). Mit reichlich wabernder Hammond Orgel wird die passende Atmosphäre geschaffen, aus der Tony-Iommi-Riffs (The Evils Of Rock & Roll), oder auch nebelartig verschwommen Psychedelia (Counting Sheep) herauskriecht.
Entgegen vieler anders lautender Stimmen würde ich BIGELF nicht als progressive Band einordnen, aber als eine der deutlich originelleren Retro-Rock-Bands, die ihre Wurzeln deutlich offen legen, aber es dennoch schaffen, im Rahmen eines schlüssigen Gesamtkonzepts eine eigenständige, unverwechselbare Interpretation des klassischen Stoffes abzuliefern. Dass das Ganze auch noch mit einem gerüttelt Maß an Pomp und Exzentrik präsentiert wird, steigert den Spaßfaktor nur noch.