Titel |
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Cold Spring Harbor (1971) |
Piano Man (1973) |
Streetlight Serenade (1974) |
Turnstiles (1976) |
The Stranger (1977) |
52nd Street (1978) |
Songs In The Attic (1981) |
Live At The Great American Music Hall -1975: |
Side A |
01. Opening |
02. Somewhere Along The Line |
03. Roberta |
04. The Mexican Connection |
05. Root Beer Rag |
Side B |
01. James |
02. Band Introductions |
03. You're My Home |
04. You Are So Beautiful (Interlude) |
05. Everybody Loves You Now |
Side C |
01. New York State Of Mind |
02. Benny And The Jets (Interlude) |
03. Travelin' Prayer |
04. Delta Lady (Interlude) |
Side D |
01. The Entertainer |
02. The Ballad Of Billy The Kid |
03. Ain't No Crime |
04. Weekend Song |
Musiker | Instrument |
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Billy Joel | Vocals, Piano |
Don Evans, Russel Javors | Guitar |
Rhys Clark, Liberty DeVitto | Drums |
Dough Stegmeyer, Emory Gordy Jr. | Bass |
Johnny Almond | Horns, Keyboards |
Richie Cannata | Saxophone, Flute, Organ |
various other musicians |
Ich war noch niemals in New York und die Wahrscheinlichkeit, dass ich da nochmal hin komme verringert sich. Trotzdem hab ich vom Big Apple eine Vorstellung wie von keiner anderen Stadt, die ich noch nicht besucht habe. Und dafür ist unter anderem Billy Joel verantwortlich. Mag Frank Sinatra die für alle Zeiten gültige Hymne auf New York geschaffen haben, so sind es für mich Joels Songs, die Leben in die Bilder hauchen. Sein New York State Of Mind bringt einem die Stadt näher, als die meisten Reiseführer. Scenes From An Italian Restaurant lädt zum abendlichen Dinner vor Ort und auch Movin' Out (Anthony's Song), oder Just The Way You Are, oder... so viele mehr. Billy Joel ist der Sound der Ostküste. Bruce Springsteen mag etwas mehr südlich stellvertretend für New Jersey und die Arbeiterklasse stehen, aber was oberhalb davon anläuft und mehr die Mittelschicht thematisiert, das ist Billys Territorium.
Viele sind vielleicht wie ich über sein Doppelalbum “Greatest Hits Vol. I & Volume II“ mit der Musik Billy Joels vertraut geworden und haben vielleicht Piano Man, Tell Her About It oder She's Always A Woman im Radio gehört. Die meisten werden – ebenso wie ich – sehr bald tiefere Nachforschungen betrieben und sich an den Erwerb der nahezu durchgehend lohnenswerten Alben gemacht haben. Klingt leicht übertrieben, aber ist auf jeden Fall gültig bis in die frühen 80er Jahre hinein. Soeben erschien von Sony Music diese wundervolle Box, it der das 50-jährige Schaffen deas Künstlers gewürdigt wird und die die ersten sechs Studioalben und das 198er Live-Album “Songs In The Attic“ enthält. Alle Aufnahmen wurden von den Original-Bändern aufwendig restauriert und auf schweres 180g Vinyl gepresst.. Obendrein enthält die stabile Box eine Doppel-LP mit einem Konzert “Live At The Great American Music Hall – 1975“ das bisher unveröffentlicht war und das es exklusiv auch nur in dieser Vinyl-Box geben wird.
Des Weiteren liegt der Box ein 58-seitiges Booklet im LP-Format bei, in dem Billy auf jedes dieser Alben eingeht, in dem alle Texte und viele Bilder enthalten sind und Kolleg*innen zitiert werden. Sehr gut trifft es wohl P!NK: “Billy Joel is in my opinion one of the best songwriters that's ever lived. He paints a picture with words unlike aby other.“ Davon kann man sich hier nochmals überzeugen und mitreißen lassen. Aus heutiger und meiner Sicht unverständlich, dass der große Erfolg erst mit “The Stranger“ (1977) kam. Alben wie “Turnstiles“ (mit Say Goodbyre To Hollywood, besgatem New York State Of Mind und Prelude/Angry Young Man), “Streetlife Serenade“ (mit Los Angelenos, dem grandiosen Root Beer Rag oder The Entertainer) oder “52nd Street“ (mit Big Shot, Honesty und My Life drei Hammersongs gleich am Anfang!) sind für mich unverzichtbar.
“The Stranger“ klingt ohnehin wie ein Best Of-Album, von dem die meisten Künstler träumen können. Der Titelsong, dann Movin' Out, Just The Way You Are, Only The Good Die Young, usw. Eines der besten Alben der späten 70er Jahre. Chronolgisch muss man natürlich sagen, dass vor dem Live-Album “Songs In The Attic“ noch das Studioalbum “Glass Houses“ erschienen ist, aber womöglich steht “Vol. 1“ hier nicht zufällig drauf.
Und dann hab wir hier natürlich noch ein besonderes Schätzchen: Nämlich ein Mitschnitt vom Juni 1975 in der Great American Music Hall in San Francisco.
Da waren gerade die ersten drei Alben draußen und man bekommt somit einen Eindruck, von den frühen Shows Billy Joels. Das melancholische James ist hier vertreten, ist aber erst auf dem kommenden Album veröffentlicht worden. Das Publikum ist jedenfalls hörbar von diesem Auftritt begeistert, wie man nicht nur beim Root Beer Rag hören kann. Joel ist wahrlich The Entertainer, hat immer Sprüche und kleine Geschichten parat, beeindruckende Parodien von Joe Cocker (You Are So Beautiful und Delta Lady) und Elton John (Benny And The Jets) und grandiose Fassungen von New York State Of Mind (auch wegen des Saxofon-Solos), Everybody Loves You Now, den stürmischen Honky Tonk Travelin' Prayer und es fällt gar nicht großartig auf, dass er seinen Hit Piano Man nicht spielt. Dafür gibt's mit Ain't No Crime und Weekend Song zwei mitreißende Titel, die man später live kaum noch zu hören bekam.
Man muss sich die Box jetzt nicht zwingend wegen diesem Konzertmitschnitt kaufen – und ein paar Euro muss man ja dafür auch hinlegen - , aber das ist hier alles sehr liebevoll und akribisch gemacht und es macht mit Sicherheit über ganz lange Zeit Freude, hier zuzuhören und sich durch das erste Jahrzehnt eines herausragenden Songwriters, Sängers und Pianisten zu hören und sich dabei zu erinnern, welch tolles Format LP-Plattencover doch waren.