Bionic Angel

Digital Violence

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.08.2008
Jahr: 2008

Links:

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Redakteur(e):

Marc Langels


Digital Violence, Schwarzdorn Productions, 2008
The JuggernautVocals
The TorsoGuitar
The Second Born SonBass
The HammerKeyboards
The Torn PrinceDrums
Produziert von: Bionic Angel & Christian Schmid Länge: 63 Min 11 Sek Medium: CD
01. Chapter 1: Biomechanical Warfare: Living A Lie08. Live To Die
02. End Of days09. Transit To Hell
03. Du Mein Gott10. Pink
04. Stars & Dust11. Chapter 2: Hybrid Technology: Bitch Like You
05. Burn Down The Witches12. Killing Myself Today
06. Du (Nur Du)13. Clone Your Soul
07. Another Day14. Revolution X

Da liegt sie also vor mir: die selbst erklärte deutsch-amerikanische Skandal-Band BIONIC ANGEL mit ihrem Erstling "Digital Violence". Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Gothic und Industrial Metal, mit einer gehörigen Portion eingängiger, hymnenhafter und extrem poppiger Refrains. Die Band selbst bezeichnet das als Art-Rock und will sich damit anscheinend den Anstrich von ernsthaften und überlegten Musikern geben. Aber leider legen weder Musik noch Texte nahe, dass sich da jemand wirklich mal Gedanken darüber macht, was er da gerade betreibt. Und so kommt es, wie es kommen muss, die CD ist ziemlich eintönig und dadurch langweilig. Nachteilig wirkt sich auch die Tatsache aus, dass die Songs ausschließlich im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt sind.

Es ist natürlich alles vorhanden, was in der Szene Rang und Namen hat: die Gitarren-Riffs sind von RAMMSTEIN, die Attitüde von Marilyn Manson, der Gesang erinnert an CRADLE OF FILTH, die Refrains an DEPECHE MODE. Und da liegt auch schon die Crux des Ganzen: warum sollte man sich BIONIC ANGEL anhören, wo es doch die Originale gibt, die das dann auch noch besser beherrschen als die Herren mit den abstrusen Künstlernamen? Ganz klare Antwort. Man muss es nicht, außer man ist absoluter Hard-Core-Fan dieser Musikrichtung. Zumal es noch nicht einmal so ist, dass BIONIC ANGEL die richtig guten Rammstein-Riffs oder die überzeugenden CRADLE OF FILTH-Vocals oder aber die eingängigsten DEPECHE MODE-Refrains zu bieten hätten. Ihre Musik klingt leider wie das, was bei den anderen Bands auf einer B-Seiten-Compilation oder aber im Mülleimer landen würde.

Die großen Vorbilder täuschen eben leider doch nicht darüber hinweg, dass hier kein Fünkchen mehr an Eigenständigkeit übrig geblieben ist. Es hat eher den Anschein, als sei hier eine mäßig talentierte Coverband am Werke, die einfach Versatzstücke ihrer Idole zusammenwirft und hofft, dass da schon was Gutes bei rumkommen werde. Bei einem Song klappt das sogar einigermaßen gut: End Of Days ist noch das gelungenste Stück auf dem Album und folgerichtig auch der Song, der auf der myspace-Seite als Appetithappen veröffentlicht wurde.

Aber: Jeder Song auf "Digital Violence" ist nach dem exakt gleichen Prinzip aufgebaut. Der Gitarrist bemüht sich nicht einmal wirklich zu kaschieren, dass er mit leichten Abwandlungen immer wieder das Gleiche macht. Der Sänger versucht nur bei den beiden deutsch gesungenen Titeln Du Mein Gott und Du (Nur Du) wirklich zu singen (und scheitert dabei recht kläglich). Es ist bei jedem der 14 Songs immer der Wechsel zwischen den düsteren "gegrowlten" Vocals im Vers und dem klaren Gesang im Refrain - das ist ebenso vorhersehbar wie auf die Dauer ermüdend. Den Songs hilft dann auch die äußerst dünne Produktion nicht weiter, die viele Nachwuchsbands am heimischen PC mit Programmen wie zum Beispiel Cubase besser hinbekommen.

Die Texte sind sehr düster und extrem banal. Sie kreisen - wie das bei Bands dieses Genres immer so ist - um die althergebrachten Themen (Tod, dunkle Engel/dunkle Gottheiten, Gewalt, Weltuntergang, Hexen, Selbstmord). Das zusammen mit der wenig innovativen Musik, den vorhersehbaren Melodien und monotonen Arrangements der Songs mag unter Umständen Anhänger des Gothic Metal ansprechen, die mehr auf die Optik und Präsentation eines bestimmten Images stehen. Aber alle, die einen Zugang zu dem düsteren Musikbereich oder einfach nur gute Musik suchen, sei von BIONIC ANGEL und "Digital Violence" abgeraten.

Marc Langels, 26.08.2008

 

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