Birtles Shorrock Goble

Full Circle

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 26.12.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Joachim Domrath


Birtles Shorrock Goble
Full Circle, Universal Australia, 2003
Glenn Shorrock Lead Vocals
Beeb Birtles Lead Vocals, Guitars
Graham Goble Vocals, Guitars
Simon Hosford Lead Guitars, Vocals
Jason Vorher Bass, Vocals
David Beck Drums
Alejandro Vega Percussion
Dorian West Keyboards, Steel Guitar, Trumpet, Fluegelhorn, Vocals
Produziert von: Paul Rodger Länge: ca. 140 Min Medium: DVD
1. Full Circle16. The Night Owls
2. It's a Long Way There17. The Other Guy
3. Man On Your Mind18. Seine City
4. Curiosity Killed The Cat19. I'll Always Call Your Name
5. Days On The Road20. Home On Monday
6. Everyday Of My Life 21. Deep Water
7. Face In The Crowd22. The Engine Room
8. Photogenic23. In The City
9. Happy Anniversary24. Reminiscing
10. Take It Easy On Me25. Parallel Lines
11. Soul Searching26. It's Cold Out Tonight
12. Prelude In A Minor27. Help Is On Its Way
13. Mistress Of Mine28. Cool Change
14. Lady29. Lonesome Looser
15. Heart And Soul30. Just Say That You Love Me

It's A Long Way There. So hiess einer ihrer bekanntesten Songs. Der lange Weg hat ein Ende. Beeb Birtles, Glenn Shorrock und Graham Goble, drei Urväter der LITTLE RIVER BAND, haben wieder zueinander gefunden.
Eigentlich wollten sie ja unter ihrem einstigen Bandnamen weitermachen. Unglücklicherweise liegen aber die Rechte an dem Namen bei Gitarrist Stephen Housden, der in den 80er Jahren bei der Little River Band einstieg.
Housden und Bassist Wayne Nelson touren als Little River Band noch immer fleißig durch die USA und ein neues Album ist auch schon in Arbeit. Housden war allerdings nicht abgeneigt, die Namensrechte für lächerliche 3 Millionen Dollar an Birtles, Shorrock und Goble zu verkaufen. Doch soviel Geld haben die Jungs natürlich nicht in ihrer Portokasse. Außerdem dürften sie den Namen nur innerhalb Australiens nutzen. Das wäre, als wenn BAP nur im Kölner Raum auftreten dürften (was manchem Nicht-Kölner nur recht wäre... Red.). Davon abgesehen dürften sie in der Zukunft keine 25 Millionen Alben wie zwischen 1974 und '82 verkaufen.
So blieb es halt schlicht und ergreifend bei den Kürzeln BSG für Birtles, Shorrock und Goble.

Allerdings wollten sie so ganz doch nicht auf den Namen verzichten. In Zeiten, wo sich eine Band CANNED HEAT nennen darf, obwohl nur der Drummer zum Original-Line-Up zählt und T-REX, trotz 100%iger Sterberate, noch immer touren, dürfen die Drei nicht ihren Namen verwenden, obwohl sie 70% der Gründungsmitglieder stellen. Also erfanden sie einen witzigen Slogan für ihre noch laufende erfolgreiche Tour: "Not The Little River Band (Birtles, Shorrock and Goble) - Live in Concert". Und Shorrock begrüßt das zahlreiche Publikum stets mit den Worten "Good evening, ladies and gentlemen. We're not the Little River Band, but we bloody well sound like them."

Etwas Gutes hat der ganze Trouble doch für den Fan. Es gibt jetzt gezwungenermaßen zwei erstklassige Little River Bands.
Nun aber genug der Vorrede. Demnächst planen die Herren ein nagelneues Studioalbum zu veröffentlichen. Bis dahin darf man sich die musikalische Zeit mit einer Live-DVD verkürzen.

Birtles, Shorrock und Goble verstärkten sich auf ihrer Livetour mit einer Handvoll erstklassiger junger Musiker. Die Mischung aus alten Profis und junger Garde geht voll auf. "Full Circle", so der Titel der DVD, zählt zum Besten was es als Live Act auf DVD zu kaufen gibt.
Herausragend, wie sollte es auch anders sein, ist der schon überirdisch gute Satzgesang von Beeb Birtles, Glenn Shorrock und Graham Goble. Unglaublich, welche Kopfstimme Graham Goble z.B. bei Lonesome Looser oder Cool Change aus seiner Kehle lockt. Das muß man einfach gehört haben sonst glaubt man es nicht.
Das alles präsentieren sie in nahezu 140 aufregenden musikalischen Minuten.

Die junge Band spielt dazu, als ständen sie schon seit 20 Jahren zusammen auf der Bühne, Gitarrist Simon Hosford fabriziert nur die saubersten Töne auf seinen sechs Saiten. Höhepunkt ist hier sicherlich sein intensives akustisches Gitarrensolo auf Prelude In A Minor. Seine Gitarrenphrasen klingen fast authentischer als die alten LRB Gitarrentöne. Der Junge muss während eines LRB Konzertes zur Welt gekommen sein.
Dazu gesellen sich die ebenfalls fein gezupften Lead- bzw. Rhythmus Gitarren von Beeb Birtles und Graham Goble. Und wenn Hosford und Birtles regelmäßig mit excellenten Twin Guitar Duellen loslegen, dann bekommt jeder Gitarrenfreak vor Freude feuchte Ohren.
(Vergleichen Sie bitte mit: John Farnham)

Bassist Jason Vorher hält gekonnt die Balance zwischen Funk und Rock. Er hat den Funk in seiner Bass-Gitarre und verfügt dazu noch über eine tierische Kopfstimme.
Drummer David Beck erinnert mit seinem filigranen und leichthändigen Spiel an den guten alten Steve Gadd. Kein Schnörkel zuviel und jederzeit der Musik untergeordnet. Prächtig unterstützt wird er zudem durch den Percussionisten Alejandro Vega. Der ist für mich schlichtweg der beste Percussionist der Gegenwart.
Und zum Schluß noch Multiinstrumentalist Dorian West, der sowohl seine Keyboards wie auch die Slide Gitarre und vor allem Trompete und Flügelhorn perfekt beherrscht. Sein Trompetenspiel ist außerdem verdammt nah an Miles Davis dran.

Das Repertoire der drei australischen Rocklegenden besteht aus 30 Songs. Die Mischung ist eine perfekte Symbiose aus alten LRB Klassikern wie Man On Your Mind, Night Owls, Parallel Lines, Cool Change oder Lonesome Looser und neuesten Sachen wie Photogenic, Heart And Soul, In The City oder Deep Water.
Und gerade Deep Water zeigt unverblühmt die gesangliche Klasse dieser Jungs. Der brandneue Song beginnt fast a Capella um dann in ein grandioses rockiges und vor allem melodiöses Finale zu münden. Jeder Ton sitzt. Gesangliche Schleifenspielereien sind der Band fremd.
Lonesome Looser, ein Härtetest im Bereich des Satzgesang, singen BSG einen Ton höher als das Originalarrangement vorsieht. Da bekommt man schon beim Zuhören eine Stimmbandzerrung. Einfach unfassbar was sie sich da zurechtträllern.
Bei The Engine Room dürfen sich dann Vega und Beck so richtig austoben, während BSG eine kleine Verschnaufpause einlegen. Und diese Percussionpause zählt zum Besten was ich je an Schlagzeugsolos gesehen haben. Total synchron trommeln die beiden auch die schwierigsten Takte und Breaks. Das ist fast schon nicht mehr von dieser Welt. Ein Lehrbeispiel für jeden Drummer.

Bild- und Tonqualität passen sich dem hervorragenden musikalischen Niveau nahtlos an. Sowohl in Dolby Digital wie auch in DTS kommt ein toll abgemischter und glasklarer Sound aus den Boxen. Man hört wirklich die kleinsten musikalischen Feinheiten heraus. Dazu gesellt sich noch ein scharfes und detailfreudiges Bild.

"Full Circle" ist die perfekte Musik-DVD schlechthin. Eine wahrhaftige Insel-DVD.
Leider ist die Scheibe eine Mogelpackung. Aber eine der besonders sympathischen Art. Es steht Birtles, Shorrock und Goble drauf aber es ist die LITTLE RIVER BAND drin. Erhältlich zur Zeit leider nur in Australien für knapp 23 Euro (incl. Porto) bei EzyDVD.

Regionalcode 1, 2, 3, 4, 5, 6
PAL
Dolby Digital 5.1 und DTS 5.1
140 Minuten

Joachim Domrath, 26.12.2003

 

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