Biss

Face Off

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.06.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


BISS
Face Off, AOR Heaven, 2005
Ralf 'Doc' Heyne Guitars
Mark Storace Vocals
Carsten Witte Drums
Lars Bilke Bass
Produziert von: Michael Voss Länge: 41 Min 09 Sek Medium: CD
1. Breathless6. Calling
2. Pyromania7. Big Life
3. Rejected8. Fire In The Night
4. D.S.O.D.9. Lady Of The Night
5. Raise The Hammer10. Wiseman

Zwei Sänger haben die Jungs um BISS-Gitarrist und Ideenlieferant Doc Heyne bereits verschlissen, Fernando Garcia (ex-VICTORY)) und Michael Bormann (ex-JADED HEART).
Aller guten Dinge sind drei, dieser uralte Wahlspruch scheint bei "Face Off", dem aktuellen BISS-Longplayer, tatsächlich zu passen. Denn Mark Storace (KROKUS), der sympathische Wahl-Schweizer, verleiht dem dritten Album-Projekt genau die Identität, die es braucht, um einen Hard-Rock-Fan alter Schule zufrieden zu stellen.
Gemeinsam mit Michael Voss (CASANOVA), dem gewitzten Board-Mechaniker, fertigte Flitzefinger Heyne zehn fette und kraftstrotzende melodische Hard-Rock-Songs, die dem Fan der klassischen 80's Dampfhammer-Musik absolut gefallen sollten.
Die Quotenballade Lady of the night darf natürlich auch nicht fehlen. Und das E-Piano, das Akustikgitarren-Solo und der ausdrucksstarke Gesang von Storace, die mir von der Listening Session im Januar noch im Gedächtnis hängen, hinterlassen nach wie vor einen feinen Eindruck.

Klar und logisch, dass sich Heyne in seinen Kompositionen immer wieder mal in vielzitierten Klischees versteigt, doch auch in diesem Genre wird niemand frei von Fehl und Tadel bleiben können. Da erinnert sich der erwachsen gewordene Axeman an ein Düster-Riff von Tommi Iommi, streut mal kurz eine Ritchie Blackmore-Reminiszenz ein und verarbeitet halbwegs unauffällig eine Jimmy Page-Harmonie. Nun, das sind halt die grossen Lehrmeister und Gründerväter, die man seit frühester Jugend inhaliert hat. Das Gesamtpaket "Face Off" wurzelt aber eindeutig in der prall gefüllten Glanzzeit des Hard-Rock, den achtziger Jahren, als man sich z.b. an Bands wie SAXON etc. ergötzen konnte.
Der typische Riff-Rock à la AC/DC, den man unter der Mitwirkung von Storace möglicherweise erwartet hatte, kommt hier kaum zum Zuge. Shouter Mark erscheint in der für ihn neuen Umgebung inspiriert und variabel genug, seine KROKUS-Vergangenheit ad acta zu legen, um dem Album mit prickelndem Elan seinen Stempel aufzudrücken.

Michael Voss hat auf produktionstechnischer Seite auch wieder ganze Arbeit geleistet. "Face Off" klingt vollfett und lebendig, der Drum-Sound kommt mit sehr ehrlichem Punch, die Gitarren äusserst druckvoll und nie zu sehr verspielt, auf schleimige Synthies wird bis auf zwei Ausnahmen (Rejected und Lady of the night) verzichtet und die hymnenhaften Refrains sind dankenswerterweise nicht zu überbordend und künstlich aufgeblasen, so dass man dem Vorwurf einer kalten Retortenzüchtung schnell entkommt.

Sämtliche zehn Titel agieren auf einem gleichbleibenden und relativ hohem Niveau, keine Füller, keine Megaknaller, sondern ein kompaktes und feuriges Hard-Rock-Album mit anerkennenswert hohem Unterhaltungswert. Da scheinen sich mit Heyne und Storace zwei gefunden zu haben, deren Zahnräder gut ineinander greifen.

Frank Ipach, 05.06.2005

 

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