Black Robot

Black Robot

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.08.2009
Jahr: 2009
Stil: Hard Rock, Classic Rock

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Black Robot Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


Black Robot
Black Robot, Brightman Music, 2009
Huck JohnsVocals
Jonathan BrightmanBass
YogiGuitars
Devon GlennDrums
Additional Musicians:
Darren DoddDrums, Percussion
Fred MandelPiano, Organ
Chris PowellDrums
Dave CobbGuitars
Produziert von: Dave Cobb Länge: 35 Min 22 Sek Medium: CD
01. Baddass07. Black Robot
02. Cocaine08. Love On A .45
03. Momma Don't Cry09. Stop The World
04. I'm In Love10. Dissatisfaction
05. Money11. Nervous Breakdown
06. In My Car

Wenn man, wie der Schreiber, mit seinen Reviews (meist) einen Tick hinterher hinkt, hat oft schon die Konkurrenz unter den Musik-Webzines ihre Meinungen kundgetan. Natürlich bleibt in solchen Fällen und vor der eigenen Schreibe ein, wenn auch gehetzter, Blick über den HoM-Tellerrand nicht aus. Irgendwie ist es immer wieder interessant, was Andere über Musik denken, die man selbst zu beurteilen hat (oder hatte). Kritisch wird’s allerdings, wenn die Konkurrenz bei ein und derselben Scheibe durchweg den Daumen nach unten hängen lässt, denn irgendwie (auch wenn das Unterbewusstsein ein "Nicht beirren lassen!" signalisiert) wirkt sich das negativ auf den eigenen Tatendrang aus. Gerne ist man versucht (weil es ist ja eh nur Gelumpe) solche Scheiben beiseite zu legen und erstmal zu ignorieren. Aber mal ehrlich; was wäre das für ein Kritiker?! Nein, lieber Leser, der Schreiber wiedersteht solchen Versuchungen; so ein Tun will er nicht und wird er nicht an den Tag legen...!

Über die ganze Unkerei habe ich gar nicht erwähnt, um was es eigentlich geht. BLACK ROBOT nennt sich diese Band gleich ihres ersten und einzigen Albums und ist, wie man "Netz" und Worten entnehmen kann, auch schon wieder Geschichte. Ein guter Teil der Belegschaft von BLACK ROBOT entstammte der kalifornischen Hard Rock Band BUCKCHERRY. Nun waren Letztere nicht gerade berühmt wegen ihres ausgefeilt-innovativen Musikstils und so steht/stand zu erwarten, dass BLACK ROBOT in dieselbe Kerbe schlagen. Tun sie auch! Doch bekanntlich macht das "Wie" die Musik und so soll hier kein Verriss entstehen, sondern eine halbwegs objektive Kritik (für die der Schreiber ja landauf, landab bekannt ist! :-)
-Und jetzt genug Gelaber, es gibt BOOOOOGIIIIE...! Mit Baddass, einer "Hommage" an die Errungenschaften der Neuzeit, schenken BLACK ROBOT gleich mal gut ein. Dass ihnen George T. (der, der "Bad" ist bis "...to the Bone") kein Unbekannter ist, macht mir schon mal eine Menge Laune. So verkehrt können die Jungen's gar nicht sein...!
Auch Take 2 macht richtig Stimmung, denn BLACK ROBOT haben J.J. CALEs Cocaine adaptiert und zu einer feinen, ja, sagen wir ruhig, Biker Rock Nummer umgestrickt. Kommt sehr gut! Offensichtlich haben die Männer um Frontmann Huck Johns auch ein Näschen von genommen, denn auch Momma Don't Cry ist ein überaus prächtig angespace-ter Song. Die Nummer hält eine schöne Hook mit erstklassigem Refrain bereit und ich stelle mir hier erstmals die Frage, was es an der Mucke ernsthaft zu bekritteln gibt. Gut, den Innovationspreis "Musiker forscht!" kriegen BLACK ROBOT nicht, aber im Auto, bei Sonnenschein und kurviger Landstraßenfahrt macht die Musik einfach Spaß!
Es folgt die etwas süßliche Ballade I'm In Love. Mit 4:44 der "Longtrack" des Albums. Mit derlei besungenen Babykram gibt sich der Schreiber schon seit fast einer Dekade nicht mehr ab (und fährt damit auch ganz gut), aber es soll ja noch Millionen an Gutgläubigen geben, die daran festhalten und an einer solchen Nummer eine wahre Freude haben. Ein wenig erinnert der Song, zumindest in seinem Refrain, an die späte Zeit der BEATLES, weshalb er vor allem vom emanzipierten Geschlecht als wunderschön und hörenswert eingestuft werden dürfte. Beinharte Machos werden weniger damit anfangen können; aber, ganz ehrlich, läuft das Stück irgendwo und irgendwie im Hintergrund, kommt doch auch bei dieser Klientel so eine Art von Schunkelgefühl auf.
Mit Money gackern BLACK ROBOT dann erstmals Zweitklassiges aus den Boxen. Das hat weder mit Hard noch mit Classic Rock zu tun, sondern ist vom nervösen Songaufbau bis hin zum "Gimme, gimme, gimme...-Text" aus einer der unteren Schubladen gezogen.
Mit In My Car bessert sich die Lage aber umgehend. Das Take hat eine simpel-eingängige Hookline, erinnert im Refrain ein bisschen an THE WHO zu "...by Numbers" Zeiten und wartet ab Minute 2:14 mit einem feinen David Gilmour Gedächtnis-Solo auf. Dem darauf folgenden Titeltrack wurde zwar mächtig Groove mitgegeben, dennoch fehlt hier irgendwie das gewisse Etwas. Mit einem, zugegeben guten, wenn auch kleinen Gitarrensolo holt sich der Song zwar doch noch ein Pluspünktchen, ist unter dem Strich aber einfach zu kurz um in irgendeiner Weise tatsächlich Farbe bekennen zu können. Bei Love On A .45 gleitet dem Schreiber ein mildes Lächeln ins Gesicht. Die Nummer hält nach einem (zu) nervösen Beginn eine wirklich feine Hook parat und das besungene Thema ist ja letztlich auch nicht ohne... ;-)
Sowohl die Ballade Stop The World (bei weitem nicht so schmalzig wie I'm In Love), als auch das, an AEROSMITH erinnernde Dissatisfaction bringen weitere Farbtupfer in das Album und sind beide nicht von schlechten Eltern.
Den Abschluss einer kurzen und meist kurzweiligen CD bildet ein schwüles Nervous Breakdown. Ein Song, der mit röchelnder Orgel, geradliniger Percussion, insgesamt wirklich feinem Groove punktet und die Scheibe würdig abschließt. Die Nummer ist klasse!

Zusammenfassend lässt sich für BLACK ROBOT durchaus eine Empfehlung aussprechen. Sicherlich ist ihr Album nicht dem Hard Rock allein zuzuordnen. Dafür ist es stellenweise fast zu brav. Immerhin tauchen neben einer ordentlichen Klatsche Classic Rock ein wenig Space Rock, vor allem aber auch Bezüge zur Frühzeit englischer Populärmusik auf und würzen das Album auf durchweg sympathische Weise. Das plakative Booklet ist zwar einfach gehalten, aber immerhin mit allen Texten (Ausnahme Cocaine) und den wichtigsten Infos versehen.
Wer also sympathisch drauflos bollernde Rockmusik mit Balladen-Einsprengseln mag und Musik, abseits ihres bisweilen erforderlichen Ernstes, auch mal ein bisschen Spaß (vor allem im Auto bei offenem Fenster) abgewinnen kann, dem seien BLACK ROBOT durchaus ans Herz bzw. ans Ohr gelegt!

Christian "Grisu" Gerecht, 28.08.2009

 

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