Black Sabbath

Live Evil [40th Anniversary Super Deluxe Edition]

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.05.2023
Jahr: 2023
Stil: Heavy Metal
Spiellänge: 167:18
Produzent: Andy Pearce & Wyn Davis

Links:

Black Sabbath Homepage

Black Sabbath @ facebook

Black Sabbath @ twitter


Plattenfirma: BMG

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Dio

Iommi

Geezer Butler

Deep Purple

Ozzy Osbourne

Titel
Disc 1: (Remastered Version)
01. E5150
02. Neon Knights
03. N.I.B.
04. Children Of The Sea
05. Voodoo
06. Black Sabbath
07. War Pigs
08. Iron Man
Disc 2: (Remastered Version)
01. The Mob Rules
02. Heaven and Hell
03. The Sign Of The Southern Cross
04. Heaven and Hell (Reprise)
05. Paranoid
06. Children Of The Grave
07. Fluff
 
Disc 3: (New Mix)
01. E5150
02. Neon Knights
03. N.I.B.
04. Children Of The Sea
05. Voodoo
06. Black Sabbath
07. War Pigs
08. Iron Man
Disc 4: (New Mix)
01. The Mob Rules
02. Heaven and Hell
03. The Sign Of The Southern Cross
04. Heaven and Hell (Reprise)
05. Paranoid
06. Children Of The Grave
07. Fluff
Musiker Instrument
Ronnie James Dio Gesang
Tony Iommi Gitarre
Geezer Butler Bass
Vinny Appice Schlagzeug
Gastmusiker:
Geoff Nichols Keyboards

Die britische Hereavy Metal-Legende BLACK SABBATH hatte ihre Karriere gerade erst mit dem absoluten Glückgsgriff Ronnie James Dio als neuem Frontmann erfolgreich wieder in den Griff bekommen und auf ein neues Niveau gehievt, als sich die Musiker auch schon wieder in den eigenen Fuß schossen und im Streit um das erste offizielle Live-Album der Band diese gesegnete Besetzung wieder zerstörten. Bei der Produktion von "Live Evil" hatten sich - so will es die Erzählung - im Studio zwei Fraktionen gebildet, die offenbar "gegeneinander" arbeiteten. Auf der einen die "Alten", namentlich Tony Iommi und Geezer Butler, sowie die beiden "Neuen", Dio und Vinny Appice, der erst für "The Mob Rules" zur Band gestoßen war. Das Ganze endete dann in einem Split: Ronnie und Vinny gründeten die Band DIO, während Iommi und Butler ihr Glück mit Ian Gillan (DEEP PURPLE) versuchten, der aber sogar nur ein Album und Tour dabei war.

Aber immerhin hatten uns Dio, Iommi, Butler und Appice - zusammen mit dem häufig vollkommen übersehenen Geoff Ward im Hintergrund - hier ein fantastisches Live-Album hinterlassen. "Live Evil" zeigt die Band ganz zweifelsohne im Zenith ihrer Karriere. Die Band hatte die 80er Jahre mit zwei Monster-Alben "Heaven And Hell" und "The Mob Rules" eingeläutet und damit den schleichenden Niedergang beendet, den die letzten Jahre und Alben mit Ozzy Osbourne geprägt hatten. Die Band war wie der Phönix aus der Asche erstanden, noch strahlender und unwiderstehlicher als zuvor. Und in Dio hatten sie einen Frontmann, der auch die Klassiker mit neuem Leben und Glanz füllen konnte. Und da sich die Band (insbesondere aber wohl Dio) in ihrer späteren Inkarnation HEAVEN AND HELL weigerte, noch Songs aus der Ozzy-Zeit zu spielen (daher auch die Namensänderung), ist "Live Evil" die einzige Live-Scheibe, die das "Beste aus beiden Welten" bietet.

Photo zur Verfügung gestellt von BMG

Insofern ist es nur konsequent, dass auch dieses Werk nun in der Reihe der jüngsten Re-Releases eine "Super Deluxe Variante" spendiert bekommt. Allerdings erweist sich diese bei genauerem Hinsehen als potemkinsches Dorf. Denn die vier CDs beinhalten eigentlich nur zwei Mal die selben Mitschnitte. Daqabei bekommt man lediglich ein Mal eine von Andy Pearce wirklich sehr gut remasterte Version der Original-CD. Und zum anderen einen Remix, für den sich Wyn Davis verantwortlich zeichnete. Wer jedoch auf alternative Aufnahmen, bisher unveröffentlichte Tracks oder andere echte Schätze gehofft hatte, der wird hier leider enttäuscht werden.

Das bedeutet aber nicht, dass sich die Neu-Auflage nicht lohnen würde. Denn die remasterte Version lässt "Live Evil" noch einmal in klarerem Sound als das Original erstrahlen. Dadurch erscheint auch Dios Stimme noch einmal an Intensität hinzuzugewinnen und macht so insbesondere die Songs der Ozzy-Ära zu einem ganz neuen Hör-Erlebnis (insbesondere Black Sabbath, War Pigs oder Iron Man). Wem beim Intro zu Iron Man oder in der Mittel-Passage von Black Sabbath nicht ein kalter Schauer den Rücken runter läuft, der sollte beim Neurologen noch einmal seinen Nerven checken lassen. Sie scheinen verkümmert zu sein.

Was allerdings nicht korrigiert wurde (oder vielleicht auch nicht werden konnte, weil es die alten Bänder nicht hergaben) ist die Live-Atmosphäre. Das Publikum ist weder an den ruhigen Stellen noch zwischen den Liedern wirklich laut und deutlich zu vernehmen. Dadurch wirkt das Live-Werk manchmal wie eine dieser Live-Aufnahmen, die während der Corona-Pandemie via Live-Stream stattfanden (wie etwa TOTO und deren "With A Little Help From My Friends"). Also tolle Musik, die live performt wurde, aber leider keine wirkliche Livestimmung, die da eingefangen wurde. Da hätte man sich wirklich in diesem Fall mehr "Fan-Nähe" gewünscht und zwar bei der Platzierung der Mikrofone.

Da kommt dann aber die remixte Version von Wyn Davis ins Spiel. Denn wenn mich meine Ohren nicht ganz im direkte Vergleich täuschen, dann kann man hier die Zuschauer und ihren Jubel hier etwas deutlicher hören. Auch diese Version ist deutlich lauter und klarer in ihrem Sound als das Original, wodurch wiederum die einzelnen Musiker deutlich klarer zu Tage treten. Zudem kommt in den neuen Mixen auch die damals fast perfekte Chemie innerhalb der Band noch einmal deutlicher zum Vorschein. Dio, Iommi, Butler und Appice strahlen in einem Moment mit fast himmlischer Intensität, nur um im nächsten Moment den Hörer in die absolute musikalische Dunkelheit zu zerren - und dieses Wechselbad der beiden Extreme hat weder zuvor noch danach eine Version von BLACK SABBATH noch einmal in dieser Perfektion hinbekommen.

Der physische Release kommt zusätzlich mit einem illustrierten Hardcover Buch mit Liner Notes und das Replikat des Konzertbuches zusammen mit einem Poster der Mob Rules Tour. In den Liner Notes, die auf “Live Evil (40th Anniversary Super Deluxe Edition)" enthalten sind, schreibt Hugh Gilmour: “Die zehn Monate dauernde "Mob Rules"-Tour war unglaublich erfolgreich, die nicht nur die Reputation der Band wieder belebte, sondern auch klar machte, dass größte Venues gefüllt wurden und das Mengen von Vinyl und Kassetten verkauft wurden. BLACK SABBATH gab ihrem Plattenlabel nicht nur zwei Bestseller, sie waren auf dem direkten Weg, den Dritten zu liefern.” Nur konsequent also, dass auch in der Reihe der Würdigungen für die großartigen Alben der Band-Geschichte dieses Werk zu seiner verdienten Würdigung kommt. Auch wenn ich mir sicherlich den einen oder anderen Bonus-Track in Form einer alternativen Version gewünscht hätte.

 

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music