Black Stone Cherry Between The Devil And The Deep Blue Sea, Roadrunner Records, 2011 |
Chris Robertson | Gesang & Gitarre | |||
Ben Wells | Gitarre | |||
Jon Lawhon | Bass | |||
John Fred Young | Schlagzeug | |||
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01. White Trash Millionaire | 07. Like I Roll | |||
02. Killing Floor | 08. Can't You See | |||
03. In My Blood | 09. Let Me See You Shake | |||
04. Such A Shame | 10. Stay | |||
05. Won't Let Go | 11. Change | |||
06. Blame It On The Boom Boom | 12. All I'm Dreamin' Of | |||
Mit ihrem Debüt und vielmehr noch mit ihrem Zweitwerk “Folklore And Superstition“ haben BLACK STONE CHERRY den Grundstein für einen steilen Aufstieg von Nobodies aus Kentucky zu internatonal bekannten Rock-Stars. Damit schürten sie auch Hoffnungen darauf, dass sie dem Genre des Southern Rock eine dringend benötigte Frischzellenkur verpassen könnten. Aber das Label „Southern Rock“ war schon von Beginn an etwas irreführend, denn BLACK STONE CHERRY verbanden von Anfang an die traditionellen Einflüsse des Südens mit modernen, Metal-ischen Anleihen, so dass klar sein musste: Southern Rock à la etwa LYNYRD SKYNYRD und Co. ist das hier nicht.
Album Nummer 3 “Between The Devil And The Deep Blue Sea“ unterstreicht dies nun noch eindrucksvoller als es die ersten beiden Werke ohnehin schon getan haben. Die Südstaaten-Rock-Anteile wurden noch weiter zurückgefahren und klingen nur noch vereinzelt etwas durch. Dafür treten die modernen Anleihen viel deutlicher zu Tage und lassen die heutigen Vorbilder der Band überdeutlich durchscheinen. Hier hört man ganz klare Verweise auf BLACK LABEL SOCIETY (beim Opener und zugleich der ersten Single White Trash Millionaire sowie Killing Floor), ALTER BRIDGE (Such A Shame, Change), NICKELBACK (In My Blood, Won’t Let Go, Stay) oder auch DANKO JONES (Blame It On The Boom Boom) dominieren jetzt das klangliche Erscheinungsbild.
Damit geht natürlich auch eine weitere Metal-isierung des Band-Sounds einher. Slide-Gitarren, Banjo-Sounds und ähnliches kommen nicht mehr vor. Stattdessen kreieren die Gitarren eine massive „Wall Of Sound“, wie man sie eben bisher von modernen Gitarren-Helden wie Zakk Wylde (BLACK LABEL SOCIETY, Ex-Ozzy Osbourne), oder Mark Tremonti (ALTER BRIDGE, CREED) her kannte. Und wenn sich schon einmal die traditionellen Einflüsse durchsetzen wie bei den Tracks Like I Roll oder Can’t You See (ein Cover der MARSHALL TUCKER BAND) dann klingt das dann eher nach KID ROCK, also quasi wie eine Art Southern Rock light. Einzig das abschließende All I’m Dreamin’ Of ist eine formvollendete Southern-Rock-Ballade, wie sie Genre-Fans begehren.
Auf der anderen Seite ist BLACK STONE CHERRY aber ein Album voller guter Songs gelungen, das sich mit tollen Hooks, griffigen Riffs und stimmigen Kompositionen schon nach wenigen Durchläufen in den Hörkanälen festsetzt. Dabei ist kein wirklicher Ausfall zu verzeichnen. Ohne die vorher etwas fehlgeleitete Erwartungshaltung würde “Between The Devil And The Deep Blue Sea“ zweifelsfrei zu den erfolgreichsten Rock-/Metal-Albums des Jahres gehören. Nun gilt es also, die Freunde des Southern Rock dazu zu bringen, dem Album eine Chance zu geben und die Anhänger der zuvor genannten Bands klar zu machen, dass BLACK STONE CHERRY eben keine Southern Rocker sind.
Zugegeben, Anhänger der ersten BLACK STONE CHERRY Alben werden vermutlich ein kleines Problem mit der nun sehr konsequenten Wandlung der Jungs haben. Sie werden es sicherlich auch verfluchen, dass die Band in den vergangenen Jahren hauptsächlich mit Mega-Sellern wie eben NICKELBACK und ALTER BRIDGE auf Tour war und offensichtlich Gefallen daran gefunden hat. BLACK STONE CHERRY wollen auch an die Spitze der Charts und haben hier das entsprechende Album vorgelegt, um dieses Ziel zu erreichen.