Black Stone Cherry Kentucky, Mascot Label Group, 2016 |
Chris Robertson | Gesang & Gitarre | |||
Ben Wells | Gitarre & Gesang | |||
Jon Lawhon | Bass & Gesang | |||
John Fred Young | Schlagzeug | |||
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01. The Way Of The Future | 08. Cheaper To Drink Alone | |||
02. In Our Dreams | 09. Rescue Me | |||
03. Shakin' My Cage | 10. Feelin' Fuzzy | |||
04. Soul Machine | 11. Darkest Secret | |||
05. Long Ride | 12. Born To Die | |||
06. War | 13. The Rambler | |||
07. Hangman | ||||
Für BLACK STONE CHERRY ist “Kentucky“ das fünfte Studio-Album binnen lediglich zehn Jahren. Das ist eine Bilanz, die sich wirklich sehen lassen kann. Mit ihren ersten zwei Scheiben, dem selbstbetitelten Debüt sowie “Folklore And Superstition“, wurden sie als neue Hoffnung und die jungen Gesichter des Southern Rock gefeiert. Seit dem dritten Werk, “Between The Devil & The Deep Blue Sea“, machen sich aber auch immer die latent schon immer vorhandenen, moderneren Metal-Einflüsse im Sound des Vierers bemerkbar.
Diese sind nun auch wieder auf “Kentucky“ deutlich hörbar. Der Auftakt mit The Way Of The Future erinnert klanglich erst eher an die BLACK LABEL SOCIETY als an BLACK STONE CHERRY, so tonnenschwer rifft die Band da los. Und in dieser Manier geht es streckenweise auch mit In Our Dreams weiter. An anderer Stelle tendiert der Sound ein wenig mehr in Richtung ALTER BRIDGE, etwa bei Shakin‘ My Cage oder Hangman. Da hat man das Gefühl, dass BLACK STONE CHERRY etwas die eigene Identität aus den Augen verlieren – auch wenn die Stücke an sich über jeden Zweifel erhaben sind.
Im weiteren Verlauf von “Kentucky“ kommen dann aber doch noch die Lieder, die an die eigenen Frühwerke erinnern, wie etwa Long Ride, Cheaper To Drink Alone, Feelin‘ Fuzzy und der abschließenden sehr gefühlvollen Akustik-Ballade The Rambler. Hier sind BLACK STONE CHERRY wieder ganz „bei sich“, wenn man die ersten beiden Werke als Grundlage hernimmt. Eine gute Balance zwischen den moderneren Sounds und dem alten Klang findet die Band meiner Meinung nach auf dem bockstarken, Bläser-verstärkten Soul Machine. Und wo man gerade mal die Hörner im Studio hatte, da haben BLACK STONE CHERRY mit ihnen eine mitreißende Version des Anti-Kriegs-Klassikers War von Edwin Starr eingespielt.
Mit “Kentucky“ ist BLACK STONE CHERRY wieder ein starkes Album gelungen, das beide musikalische Seiten der Band gut zusammen bringt: auf der einen die etwas modernere und etwas metallischere Variante aber eben auch noch zeigt, dass die Band musikalisch originär aus der Southern Rock-Ecke stammt und diese Wurzeln zum Glück auch nicht abgelegt hat. Denn genau das will man von Sänger und Gitarrist Chris Robertson und seinen Jungs hören. Aus meiner Sicht könnten die Gitarren-Wände auch gerne wieder etwas mehr zu Gunsten von verstärkten Southern-Einflüssen zurückgefahren werden. Aber auch in seiner jetzigen Form ist “Kentucky“ ein wirklich gelungenes Album.