Blackfoot Live On The King Biscuit Flower Hour, King Biscuit Flower Hour (aufgenommen am 10.08.1983, Hollywood, CA) |
Rickey Medlocke | Vocals, Guitar | ||
Jackson Spires | Drums | ||
Ken Hensley | Keyboards, Guitar | ||
Greg T. Walker | Bass | ||
Charlie Hargrett | Guitar | ||
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1. Rattlesnake Rock'N'Roller (4:20) | 2. Wishing Well (3:15) | ||
3. Teenage Idol (4:38) | 4. Train, Train (8:22) | ||
5. Easy Livin' (2:27) | 6. Highway Song (10:21) | ||
7. On The Run (4:30) | 8. Fly Away (3:44) | ||
9. Livin' In The City (4:29) | 10. Interview mit Rickey Medlocke (17:08) | ||
BLACKFOOT live war für mich immer eine zwiespältige Angelegenheit. Einerseits haben sie mit "Highway Song" genreübergreifend einen unbestrittenen Klassiker im Segment Live-Alben geschaffen, andererseits musste ich selbst schon Shows miterleben, bei denen ich nur kopfschüttelnd im Publikum stand. Nicht vor Begeisterung headbangend, sondern weil ich mich fragte, was die Band auf der Bühne da eigentlich treibt. Unmotiviertes Geknüppel und liebloses Herunterrotzen sind nicht gerade Stilmittel, die dieser Art von Musik gut zu Gesicht stehen.
BLACKFOOT sind einfach eine Band, bei der viel von der Tagesform abzuhängen scheint. Auch an jenem Augustabend 1983 in Hollywood war die Band meilenweit von dem Standard entfernt, den sie 1981 mit den Hammersmith-Shows setzte und auf "Highway Song" der Nachwelt erhalten hat. Beim Opener Rattlesnake Rock'n'Roller fällt es noch nicht so eklatant auf, aber irgend jemand scheint der Band den brandheißen Tipp gegeben zu haben, dass sie mindestens einen Song mehr in der KBFH unterbringen, wenn sie alle Stücke etwas schneller als gewöhnlich spielen.
Beim groovigen Wishing Well jedoch gerät diese Vorgehensweise zum Desaster. Das Feeling des Originals geht völlig verloren und man wünscht sich, die Band würde sich ein Beispiel an Gary Moores Version von "We Want More!" nehmen.
Auch Teenage Idol wird hektisch und lieblos abgefertigt, was ein Song dieser Qualität wirklich nicht verdient hat.
Wie ein roter Faden zieht sich diese Problematik durch annähernd die komplette Show mit den negativen Höhepunkten beim URIAH HEEP/Ken Hensley Alibi Song Easy Livin' und der erschreckend gefühllosen Version von Highway Song.
"Live on the KBFH" ist sicherlich kein essentielles Album, aber neben dem schon erwähnten Rattlesnake Rock'n'Roller kommen auch Train Train, On The Run und Fly Away halbwegs ordenlich rüber.
Dazu gibt es mit der raren Morning Dew 7"-B-Seite Livin' For The City auch für Sammler noch einen echten Kaufanreiz, bevor man 17 Minuten lang mehr oder minder sinnvolles Gesabbel vom Meister Medlocke himself zugemutet bekommt.
Insgesamt eine sehr zwiespältige Angelegenheit und leider eins der schwächeren Alben der insgesamt überzeugenden offiziellen KBFH-Veröffentlichungen.