Titel |
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01. Massive |
02. Preaching To The Choir |
03. Burning Alive |
04. Line In The Sand |
05. Dark Paradise |
06. In Exile |
07. Heading For The Stars |
08. Broken Land |
09. The Pulse |
Musiker | Instrument |
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Kalle Wallner | Gitarre, Bass, Keyboards & Programming |
Scott Balaban | Gesang |
Sebastian Harnack | Bass |
Michael Christoph | Schlagzeug |
Julian Kellner | Gitarre |
Erst im vergangenen November hatte Kalle Wallner mit seiner Haupt-Band RPWL und dem exzellenten Live-Werk “Live From Outer Space“ reüssiert und jetzt steht er schon wieder in den Startlöchern, nämlich mit seiner „Neben-Beschäftigung“ namens BLIND EGO. Dabei ist das neue Album namens “Preaching To The Choir“ schon die vierte Studio-Scheibe. Dabei ist die größte Konstante bei BLIND EGO die Inkonstanz zumindest was die Mitstreiter anbelangt: denn neben Wallner wird zumeist von Album zu Album die komplette Besatzung ausgetauscht. Und auch dieses Mal hat Wallner die Besetzung – im Vergleich zum Studio-Vorgänger “Liquid“ - bis auf Bassist Sebastian Harnack umgekrempelt, und das neue Album mit der Besetzung vom Live-Album “Liquid Live“ eingespielt.
Und Wallner & Co. legen hier direkt mal mächtig deftig los. Sowohl der Opener Massive als auch das folgende Titelstück zeigen leichte Metal-Anleihen auf, die man so bei RPWL nie zu hören bekäme. Insbesondere der Beginn von Massive erinnert etwas an Bands wie gemäßigte SYMPHONY X oder aber auch THRESHOLD. Dabei sind es insbesondere die letztgenannten Briten, an die mich das Lied und der Sound hier ganz besonders erinnert. Der Titeltrack hingegen ist eher nervös-dynamisch im Vergleich zu dem sehr straighten Opener. Das folgende Burning Alive hätte musikalisch – vielleicht abgesehen von dem extrem mitreißenden Chorus – auch gut zu RPWL gepasst, ist aber hier gerade in dieser Kombination ein echtes Highlight auf einer – das sei schon mal vorweggenommen – durchgängig sehr starken Scheibe.
Denn auch wenn Line In The Sand von der Struktur wieder ein wenig an das Titel-Stück erinnert, so ist die Nummer doch einfach nur extrem stark und krallt sich mit seinem Riff und dem Chorus schnell im Ohr fest. Bei der Power-Ballade Dark Paradise muss man ob der erhabenen Schönheit der Melodie fast an Hits von Bands wie STYX oder JOURNEY denken. So etwas eingängiges hat Wallner auf seinen bisherigen Scheiben noch nicht im Angebot gehabt. Aber auch In Exile ist vom Aufbau überraschend simpel gehalten und ist das Stück, das am wenigsten Eindruck hinterlässt. Im Anschluss kommt Heading For The Stars in den Gitarren-Passagen fast schon etwas bluesig daher. Mit Broken Land bieten uns BLIND EGO einen düsteren Rocker, ehe die Scheibe mit The Pulse ebenso düster aber überwiegend ruhig ausklingt.
Wallner und seine Band haben hier wieder ein wunderbares Album vorgelegt, das sich stilistisch schon deutlich von den Vorgängern – ebenso wie von seiner Haupt-Band versteht sich – abgrenzt. Das Werk ist abwechslungsreich und spannend komponiert, neben den wirklich sehr packenden Melodien brilliert auch Wallner erneut mit seinem Gitarrenspiel, bei dem er hier auch mal die härtere Seite akzentuiert. Dabei kommt am Ende ein Album heraus, das sowohl durch spielerische als auch kompositorische Klasse überzeugt und mit dem BLIND EGO sicherlich einen ganz großen Schritt aus dem Schatten von RPWL machen dürften.