Titel |
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01. Guiding Light |
02. Miracle |
03. Knocking For Love |
04. Mary Ann |
05. Saints Of Our Days |
06. Money And Run |
07. Take The Magic Back |
08. Getting Stronger |
09. Never Let You Go |
10. Keep On Dreaming |
11. Rock ’n’ Roll Dream (Digital Bonus Track) |
Musiker | Instrument |
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Cristiano Sipione | Gesang & Keyboards |
Simone Sipione | Gitarre & Gesang |
Massimiliano Ricciardo | Bass, Gesang & Keyboards |
Giovanni Maucieri | Schlagzeug |
Gastmusiker: | |
Gero Cangemi | Saxophon |
Aldo Barone | Gesang |
Die Italiener haben ja ein wenig ein Faible für den melodischen Glam Rock oder Metal der ausgehenden 1980er, anbrechenden 1990er Jahre. Das beweist das Label Frontiers Records seit seiner Gründung Jahr für Jahr aufs neue mit ihren Veröffentlichungen. Dabei bekommen nicht nur neue Bands und Projekte eine Chance, sondern auch die Heroen der damaligen Zeit wie etwa TYKETTO, DOKKEN, QUIET RIOT oder NIGHT RANGER kommen dort immer wieder zu ihrem Recht. Umso mehr war ich erstaunt, dass eine italienische Band wie BLIND REVOLUTION, die musikalisch genau in diese Richtung geht, ihr Debüt nicht bei den Landsleuten sondern bei dem griechischen Top-Label Rock Of Angels Records veröffentlicht.
Aber sei es drum, denn das tut der Ausrichtung und der Qualität keinen Abbruch. Und die Band legt denn auch wirklich los, als seien die großen Zeiten des Sunset Strip und der dort produzierten Musik nicht eine ferne Vergangenheit sondern der vorherrschende Trend der Gegenwart. Gitarrist Simone Sipione haut immer wieder starke Riffs, tolle Licks und ebensolche Soli raus. Die Rhythmus-Sektion aus Bassist Massimiliano Ricciardo und Schlagzeuger Giovanni Maucieri treibt die Nummern nachhaltig und kräftig an und Sänger Cristiano Sipione at ein paar Ohrwurm-Melodien im Gepäck, die ihre Wirkung sehr nachhaltig entfalten.
Dabei haben es schon einige wirklich gelungene Rock-Nummern, die es auf dieses Album geschafft haben: Guiding Light, Knocking For Love, Money And Run, Take The Magic Back und Rock ’n’ Roll Dream zeigen eine stellenweise entfesselt aufspielende Band. Dazu noch die Gänsehaut-Ballade Never Let You Go und das gefühlvolle Keep On Dreaming und fertig ist das Knaller-Album? Nicht ganz so schnell. Denn was der Band aus meiner Sicht fehlt, dass ist ein überragender Frontmann, der den starken Stücke mit seinem Organ noch den letzten Feinschliff verpasst – wie man es bei Edelsteinen halt so macht.
Doch genau dazu ist Sipione leider aus meiner Sicht nicht in der Lage. Der Frontmann weiß zwar die passenden Gesangslinien zu den einzelnen Stücken beizusteuern, aber seine Stimme ist doch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Er erinnert mich ein wenig an Ted Poley voN DANGER DANGER, der ähnlich nasal, knödelig und leicht quäkend singt – und dabei kommen da ja so textliche Banalitäten wie Naughty Naughty oder Slipped Her The Big One raus. Aber eine Band wie BLIND REVOLUTION und deren Musik hätte einen Sänger der Statur von Danny Vaughan nötig, der dem Ganzen dann mit seiner Strahlkraft und Präsenz die passende Krone aufsetzt.
Dies ist auf “Money, Love, Light“ eben leider nicht der Fall, so dass hier einzig die Musik (nahezu) rundum gefallen und überzeugen kann. Etwas verwunderlich ist dabei auch die lange Zeit zwischen der Aufnahme des Materials, die bereits zwischen April und August 2017 (!) stattfand, und dem Release liegt. Vielleicht hat Sipione in der Zwischenzeit ja ausgiebig Gesangsunterricht genommen, aber dann hätte man ihn wohl die Spuren noch einmal neu einsingen lassen. Aber sei es wie es mag, “Money, Love, Light“ bietet eine Menge tolle Musik und verdeutlicht, dass BLIND REVOLUTION über ein großes Potential verfügen. Und wenn Sipione künftig dann auch noch die Qualität seiner Mitstreiter erreichen sollte, dann gehören die Italiener wirklich zu den besseren Bands im Bereich Glam Metal oder melodischer Metal.