Blindside Blues Band

Keepers Of The Flame

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.01.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Steve Braun


Keepers Of The Flame, Grooveyard Records, 2008
Mike Onesko Vocals, Guitars
Scott Johnson Guitars
Kier Staeheli Bass
Emery Ceo Drums
Jeff Martin Drums
Gäste:
Davey Pattison, Derek Reeve Vocals
Barry Prior Keyboards on # 8
Joe Romagnola 1st Guitar-Solo on # 4
Mike Varney 2nd Guitar-Solo on # 4
Produziert von: Mike Onesko and Emery Ceo Länge: 77 Min 54 Sek Medium: CD
01. Keepers Of The Flame07. Electric Wave
02. Sonic Love08. I Wanna Be Free
03. Jagged Edge09. Bad Luck
04. Maybe I'm A Leo10. Hannah
05. Lonesome Road11. Bluesion
06. Back Stabber12. Hidden Track: Abbajus

Die BLINDSIDE BLUES BAND ist mir nicht nur bekannt und ich habe so manche CD von ihnen im Rack stehen - nein: die Männer um Mastermind Mike Onesko gehören für mich zur Spitze des Power-Blues, gemeinsam mit den fantastischen BUDDAHEADS. Nun, die berühmte Nasenspitze fehlt Onesko noch zur Grösse eines Alan Mirikitani, aber sie sind ganz nah 'dran. Ihre letzte Scheibe wurde ja auch bereits in unserem Rockhaus besprochen und die war schon verdammt gut. Mit "Keepers Of The Flame" ist es Mike Onesko, Gitarrist und Sänger der BLINDSIDE BLUES BAND, die ich im Folgenden nur noch kurz BBB zu nennen gedenke, gelungen, einen ganz gewaltigen Schub in Richtung Perfektion zu machen. Zudem ist diese Scheibe knallvoll gepackt, bis auf den letzten KB - value for money!

Unumstrittener Chef der Truppe ist Mike Onesko - in den frühen Jahren nannte man sich noch Mike Onesko's BBB. Dieser Mann ist wirklich ein, wie die Amerikaner gerne sagen, "bad ass axeslinger". Es gibt wenige andere Bluesmen, die den Blues ähnlich hard'n'heavy interpretieren. Die BBB klingt im Prinzip wie ein 'klassisches' Powertrio, in diesem Fall genauer: ein Power-Quartett, nur mit erheblich mehr Drive.
Ausgehend von der klassischen 'old school' fand Onesko schnell seinen eigenen Stil, indem er die Songs mit härtesten Riffs ausstattet und mächtige Fills einstreut. Diese Power wird bei der BBB noch durch den Umstand verstärkt, dass ein zweiter Gitarrist mit ähnlicher Taktik am Werk ist. Mit Scott Johnson ergänzt sich Mike Onesko nahezu perfekt. Zeitweise waren gar drei Gitarristen zu Werke, was aber oftmals im Blues des Guten zuviel erscheint. Einziger Schwachpunkt Oneskos ist dessen wenig variable Stimme, ein "echter" Sänger wie bei Kenny Wayne Shepard oder Chris Aaron könnte da Abhilfe schaffen. Aber Blues-Fans sind allgemein sehr tolerant und grosse Gitarristen wie Lance Lopez und Randy Hansen sind ja ebenfalls alles andere, als begnadete Vokalisten.

"Keepers Of The Flame ist bereits das sechste Studio-Album der BBB. Das Projekt Mike Oneskos startete mit dem 'self titled' Debut 1993. Aus diesem Lineup ist ihm sein Sidekick Scott Johnson bis heute treu an der Seite geblieben. Von Anfang an war ihre Musik sehr stark von CREAM, MOUNTAIN, Robin Trower und Rick Derringer geprägt. Mike Onesko ist das musikalische Hirn der BBB, die letztendlich eine Weiterentwicklung seiner vormaligen Solo-Projekte wie STEELWIND, HYSTERIA und THE KWIK sowie der kurzeitigen Zusammenarbeit mit der TREE MAN ARMY darstellt. Nebenbei hatte er noch bis 2001 ein recht erfolgreiches Sideprojekt am Laufen: die MIKE ONESKO GUITAR ARMY. Dieser Mann verfügt also über jede Menge an Live- und Studioerfahrung, was bei jedem Ton der hier vorliegenden Scheibe überdeutlich wird.

Mit dem Titelsong Keepers Of The Flame steigt die BBB gleich bretthart in den Set ein. Die Gitarristen spielen hervorragend Doppelpass, so wie im Folgenden immer wieder aufs Neue. Jagged Edge erinnert an Lance Lopez, knallige Riffs bolzen im Hintergrund auf die Onesko und Johnson sphärische Gitarrensoli setzen. Dann das erste von insgesamt drei Covern: Maybe I'm A Leo von DEEP PURPLE. Bereits im Original ein Hammer ist diese Nummer vielleicht DAS grosse Highlight der BBB auf dieser Scheibe. Eine enorm druckvolle Einleitung führt zu den bekannt markanten Riffs, filigrane Improvisationen offenauf gesetzt und auch die Vocals stimmig - ein Killer-Song!!
Mit Lonesome Road wird etwas das Tempo heraus genommen, um gleichzeitig den Druck noch zu verschärfen. Dieser Song kocht und brodelt förmlich, eine National Steel Guitar und eine feine Blues-Harp veredeln ihn zusätzlich. Auf Hendrix' Spuren befindet sich Mike Onesko bei Electric Wave, nicht billig abgekupfert sondern gekonnt weiter entwickelt. Es folgt Ken Hensleys I Wanna Be Free, dass dieser für das 71er "Look At Yourself"-Album von URIAH HEEP schrieb. Hier rockt die Luzy in heep'scher Manier, dass es nur so kracht und -so ganz nebenbei- gibt's zum einzigen Mal auf dieser Scheibe meine geliebte Hammond B3 zu hören. Was wäre der Blues nur ohne dieses Instrument?
Noch ein ganz starkes Cover bringt die BBB gegen Ende des "offiziellen" Teils: Hannah von Robin Trowers 73er Longplayer "Twice Removed From Yesterday". Hier singt der musikalische Gast Davey Pattison, der Ende der 70er die Rockband GAMMA gründete. Dieser ist Trowers langjähriger Wegbegleiter und somit für den Job bestens qualifiziert. Gemächliche, sehr melodische Gesangsparts werden von Soli unter enorm verschärfter Geschwindigkeit unterbrochen - neben Maybe I'm A Leo ist dies mein absoluter Favorit. Ein feuriges Instrumental, Bluesion, beendet "Keepers Of The Flame".
Doch halt, Stopp - auf einmal setzt noch ein Hidden-Track ein: vierzehn Minuten Session, Abbajus benannt, direkt und live aus dem kalifornischen Studio. Hier ziehen alle Beteiligten noch einmal alle Register, jeder darf sich austoben und auch ein grandioses Drumsolo gibt es.

Abgesehen von der hohen Qualität von "Keepers Of The Flame", finde ich es grossartig, wenn heutzutage die CD's knallvoll gepackt werden. Noch viel zu oft glauben Künstler, ihre Fans mit 40 Minuten und weniger abspeisen zu können. Auf dieser Scheibe hier gibt's Musik satt - sie ist bis zum letzten KB mit hervoragendem Power-Blues gefüllt worden. Danke, BLINDSIDE BLUES BAND.

Steve Braun, 20.01.2008

 

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