Blue Mother Tupelo Heaven & Earth, Eigenvertrieb, 2009 |
Ricky Davis | Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Bass, Upright Bass, Drums, Dobro, Djembe, Steel Guitar, Alto Sax, Tabourine | |||
Micol Davis | Vocals, Piano, Keyboards, Tambourine | |||
Otha Turner | Fife | |||
Molly Thomas | Violin | |||
Charlie Worsham | Banjo, Mandolin | |||
Ricky Lonow | Drums | |||
Sarah Pirkle | Fiddle | |||
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01. Always Lookin' | 08. Ramblin' Train | |||
02. Heaven And Earth | 09. Biloxi | |||
03. Give It Away/Hard Times | 10. Hand In Hand | |||
04. The War | 11. Wish I Was In Heaven | |||
05. Goin' Down Midnight | 12. High In The Sky | |||
06. Wandering Soul | 13. Runnin' Round | |||
07. Tupelo | 14. Gustard Bellue | |||
"Ricky und Micol Davis sind mit Sicherheit das beste Singer-Songwriter Ehgepaar von dem Du noch nie hörtest". Einer dieserer vollmundigen Promotionsprüche auf BLUE MOTHER TUPELOS Homepage, das dem renommierten amerikanischen Paste Magazine entlehnt wurde. Doch, hört, hört, wie wahr, denn diese beiden Spitzenleute dürften in unserer Republik tatsächlich nur den wenigsten bekannt sein und man darf sie wirklich in der Kategorie Champions-League ablegen.
Hier wird auf absoluten Spitzenniveau musiziert, irgendwo zwischen den sumpfigen Untiefen des Mississippi-Delta, dem bunten und schillernden Kneipenleben abseits der Touristenstraßen von New Orleans, der zugedröhnten Flower-Power Seligkeit San Franciscos und den scharfen Felskanten der Appalachen. Sicherlich erdverbunden und traditionell orientiert, aber auch immer mit Blickrichtung Horizont und dem frech forschen Gespür für die eher unüblichen Wegabzweigungen.
Wir treffen hier auf 14 Songs, die ihrer Genre-Zuordnung Americana oder Roots-Music mehr als gerecht werden. BLUE MOTHER TUPELO schürfen wie viele andere vor ihnen nach Gold und finden tatsächlich eine gut gefüllte Ader schillernder und gehaltvoller Nuggets. Das treffend betitelte "Heaven & Earth" Album lebt zum einen von den hervorragenden Stimmen der Protagonisten, wobei sich die Dame des Hauses, Micol Davis, die, ähnlich wie ihr Gatte Ricky, auf eine lange lokale Karriere zurückblicken kann, besonders hervortut. Ihre inbrünstigen, seelenvollen Vocals (man höre nur The war) sind immer wieder das sprichwörtliche Salz in der Suppe, lassen an Bonnie Raitt oder Bobbie Gentry denken, bisweilen auch an Sheryl Crow zu ihren "Tuesday Night Music Club"-Zeiten (Always lookin'). Die Duettgesänge mit ihrem Partner wehen auch schon mal einen Hauch von Buddy und Julie Miller herüber (z.B. Wandering soul). Ein Track wie Hand in hand könnte aber auch aus dem Repertoire der SUBDUDES stammen. Erstklassige Referenzen und zahlreiche Stimmungsbilder also und somit ein Fest für alle Roots-Music-Fans.
Bemerkenswert auch, dass das Ehepaar fast sämtliche Instrumente im Alleingang in ihrem Heimstudio einspielte und sich Ricky Davis dabei als sehr versierter Gitarrist und Slide-Spezialist in Szene setzt.
Ein ungemein abwechslungsreiches Album, das niemals auch nur annähernd stromlinienförmig klingt und auf dem spezielle Höhepunkte schwerlich ausgemacht werden können, weil das komplette Album einen schlichtweg großen Wurf darstellt. Ein echter Leckerbissen. Unbedingt hinhören, z.B. bei CD Baby.