Blues Company

Ain‘t Givin‘ Up

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.03.2019
Jahr: 2019
Stil: Blues
Spiellänge: 56:01
Produzent: Bernhard Roessle

Links:

Blues Company Homepage

Blues Company @ facebook


Plattenfirma: In-akustik


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Ain‘t Givin‘ Up
02. Guns
03. The News
04. Waiting For Springtime
05. Sticks And Stones
06. Georgia On My Mind
 
07. One Shot
08. Balsha‘s Dream
09. Route 66
10. I‘m Mad
11. Precious Lord
Musiker Instrument
Todor „Tosho“ Todorovic Guitar, Lead Vocals
Mike Titré Guitar, Slide Guitar, Harp, Lead Vocals on Sticks And Stones
Arnold Ogrodnik Bass, Doublebass
Florian Schaube Drums, Percussion
The Fab. BC Horns:
Uwe Nolopp Trumpet and Flugelhorn
Volker Winck Sax
The Soul Sistaz:
Seda Devran Backing Vocals
Maria Nicolaides Backing Vocals
Very Special Guest:
John Hondorp Hammond B3

Aktuell ist es wieder schlimm, aber eigentlich zieht sich das ja schon seit Jahrzehnten durch die Gazetten: Diese “Die besten ...“-Listen. Da sich das rational sowieso nicht belegen lässt, sind diese Aufzählungen ohnehin subjektiv. Also wen interessiert es, wer oder was für andere der oder die Beste ist?

Andererseits: Wenn man eine Liste der besten deutschen Blues-Bands machen würde, käme man an der altehrwürdigen BLUES COMPANY wohl nicht vorbei. Seit weit über 40 Jahren versorgt die Band vom Norden der Republik aus nicht nur den deutschen Markt mit hervorragender Blues-Musik. Grenzen werden auch musikalisch mal überschritten, aber die Basis blieb und bleibt stets: Der Blues!

Dafür sorgt schon “Tosho“ Todorovic, der als Sänger und Gitarrist immer noch das Ruder in der Hand hält und längst eine europäische Blues-Legende ist. Und so, wie es der Albumtitel suggeriert, haben weder er, noch seine Mitstreiter vor, so schnell “aufzugeben“.

Das bleibt auch zu hoffen, denn so wie das Album klingt, möchte man die BLUES COMPANY so schnell nicht missen. Der Titelsong eröffnet die Scheibe als gediegener Boogie, zu dem man gerne mitgroovt. Das wundervolle Bass-Spiel von Arnold Ogrodnik und Florian Schaubes Drums sorgen für Leben im Rhythmus und auf diesem soliden Teppich können die anderen Musiker ihre “Tänzchen“ absolvieren: Zielgenaue Riffs von Mike Titré, wundervolle Hammond durch John Hondorp, der coole Gesang von Toscho und als “Unterfütterung“ THE FAB. BC HORNS. Absolut stimmige Kombination.

Guns klingt zwar wie ein Blues, der mindestens schon 60 – 70 Jahre auf dem Buckel hat und aus dem Fundus von Leuten wie MUDDY WATERS stammen könnte, aber ist eine Eigenkombination, die Unterstreicht, wie nah dieses Unternehmen längst an ihren Vorbildern ist. Dazu trägt hier Mike Titrés Blues-Harp-Spiel gehörig bei.

Was er von all dem Medien-Wirrwarr, Social Media, Nachrichten-Overkill, hält, macht Toscho in in dem locker-flockigen News klar. In dieser verrückten Welt bleibt er bei seinen Leisten und singt den Blues. Die SOUL SISTAZ pflichten ihm dezent bei.

Bei Sticks And Stones handelt es sich nicht um den Ray Charles-Klassiker, sondern einen locker rollenden Country-Blues, im Stile eines Clapton in den 1970er Jahren, den Gitarrist Mike Titré geschrieben hat und diesen auch selbst singt. Neben dem Rhythmus gefällt besonders sein Slide-Spiel auf der Resonator-Gitarre.

Okay, bei Georgia On My Mind handelt es dann aber doch um den bekannten Evergreen. Sich an so einem tausendfach abgenudelten und oft gut, aber oft auch schlecht, interpretierten Song zu wagen, da gehört schon die Klasse der BLUES COMPANY dazu. Äußerst sparsam instrumentiert, kaum hingehauchte Musik und Toshos angenehme Stimme im Vordergrund, werden dem jazzigen Charakter der Vorlage sehr gerecht.

Da es etwas beschaulich wurde, jumpt man mit One Shot ein paar Gänge höher, mitten hinein in einen 50er Jahre Groove und Sound. Es rock‘n‘rollt und swingt gleichermaßen und bringt uns sogar einen “Shot“ Texas-Blues in Reichweite. Macht ordentlich Spaß. Ähnliches, wie für “Georgia“, gilt für Route 66: Wie soll man dem Song Neues abgewinnen? Live immer willkommen, aber auf Konserve? Die BLUES COMPANY windet sich aus der Affäre, in dem sie den Roadsong in ein Jazz-Kostüm kleidet und uns damit in einen verrauchten Jazz-/Blues-Keller in Chicago versetzt. Für Rock‘n‘Roller vielleicht etwas verstörend, aber hat man sich erst einmal eingehört, kommt das gar nicht schlecht. Mit I‘m Mad widmet man sich wieder einem puristischen Blues-Boogie, bevor es mit Precious Lord noch einmal ganz ursprünglich wird: Tosho Todorovic ganz allein zur Gitarre mit dem Gospel-Oldie, den zumindest im Blues und Soul wohl schon alle großen Sänger aufgenommen haben und dessen Melodie so sehr mit dem Süden der USA verknüpft ist.

Klarer Fall, mit einem Album, wie diesem, hat die BLUES COMPANY keinen Grund aufzugeben, sonder beweist eher, dass sie auf bestem Weg ist, auch die 50 in ein paar Jahren voll zu machen. Man darf sich darauf freuen.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music