Blues Company

Take The Stage

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.12.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues
Spiellänge: 80:06
Produzent: Bernhard Roessle

Links:

Blues Company Homepage

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Plattenfirma: In-akustik


Redakteur(e):

Nachgehakt

Epi Schmidt

Michael Masuch


s. weitere Künstler zum Review:

Canned Heat

John Mayall

Titel
01. Till The Lights Go Out
02. My Guitar And Me
03. The Blues Been Good To Me
04. If I Only Could
05. Let's Work Together
06. Move To The Groove
07. Brother, Where Are You
 
08. Riot In Cell Block No. 9
09. Black Night
10. Walking Blues
11. Red Blood
12. Big Legged Woman
13. Almost
14. Hideaway / Peter Gunn
Musiker Instrument
Todor 'Tosho' Todorovic Guitar, Lead Vocals
Mike Titre Guitar, Slide Guitar, Harp, Bass on 'If I Only Could' & 'Black Night', Lead Vocals on 'Let's Work Together'
Arnold Ogrodnik Bass, Keys on 'Black Night'
Florian Schaube Drums
The Fab. BC Horns:
Uwe Nolopp Trumpet
Volker Winck Sax
The Soul Sistaz:
Seda Devran Backing Vocals
Maria Nicolaides Backing Vocals

Gleich vorweg: Das ist kein aktueller Konzertmitschnitt! Also keine Sorge, dass sich die BLUES COMPANY da über bestehende Einschränkungen hinweggesetzt hätte und heimlich Publikum in die Scheune geschleust um einen Auftritt abliefern zu können.

Dieses Konzert fand bereits vor drei Jahren – genauer: am 28.10.2017, beim “Bowers & Wilkins Rhythm'n'Blues Festival“ in Halle – statt. Wer damals also dabei war, bekommt hier einen späten Nachschlag. Denn was will eine Band denn in diesem Jahr machen, der so viel am Live-Spielen liegt? Da schnappt man sich wenigstens eine alte Aufnahme, mischt die neu ab und bringt ein Live-Album heraus. Denn, wie Bandleader 'Tosho' Todorovic selbst sagt: “Wenn wir als Blues Company die Wahl haben zwischen einem Live- oder Studioalbum, werden wir uns immer für ein Livealbum entscheiden, da unsere Musik von der Interaktion der Bandmitglieder untereinander lebt. Die Blues Company ist in erster Linie eine Liveband.“

Und obwohl ich die Band leider noch nie live gesehen habe, möchte ich das unterstreichen. Die Studioalben sind durchaus erste Sahne und können meist mit der internationalen Konkurrenz mithalten. Mit der nationalen sowieso.

Aber auf ihren Live-Scheiben blüht die Band tatsächlich erst richtig auf. Das kriegt man hier bereits bei der schwungvollen Eröffnungsnummer Till The Lights Go Out mit. Die Band, in ihrer “großen Besetzung“ (mit Bläsern und Backgroundsängerinnen) gibt gleich ordentlich Gas und schon kann man nicht mehr stillsitzen. Ist es das Publikum, welches da so mit klatscht, oder man selber? Oder einfach Florian Schaubes treibende Snare-Drum? Who cares? Hier ist man bereits bester Laune und hofft, dass es noch recht lange dauert, bis “die Lichter ausgehen“.

Und es groovt gleich herrlich weiter, in dem funkigen My Guitar And Me. Mike Titre und Todorovic “verweben“ ihre Gitarrenparts ähnlich wie die Herren Richards und Wood und die eingespielte Band dahinter harmoniert traumhaft. Klar, dass man da auch mal ein kleines Bass-Solo dazwischen hauen kann. Übrigens ist der Sound richtig gut, sodass man sich bei entsprechender Lautstärke wie im Konzert fühlen kann. Dieses Feeling kann man ja wahrlich wieder einmal brauchen.

Zumal die BLUES COMPANY live deutlich rauer rüber kommt, als auf manchen Studioproduktionen. Kerniger Gitarrensound, rauer Gesang (das Alter hat auch seine Vorteile...), da kann man nur zustimmen: The Blues Been Good To Me. Zu uns auch!

Natürlich gibt’s auch die melancholischen Slow-Blues-Momente, und ab und an Verschnaufen ist ja nicht verkehrt. Zumal wenn das so spannend abläuft, wie in dem souligen If I Only Could. Klare Sache, dass sich hier die Background-Damen besonders in Szene zu setzen wissen. Aber auch das Gitarren-Solo ist nicht von schlechten Eltern. Übrigens von Todorovic himself, denn Mike Titre ist bei dem Song an den Bass gewechselt, während Arnold Ogrodnik hier am Keyboard sitzt.

Dafür darf Titre beim folgenden Cover Let's Work Together Harp und Lead-Gesang übernehmen. Kommt etwas mit gebremstem Schaum rüber, aber letztlich doch – durch die Soli – mitreißend. Bei Move To The Groove kommen naturgemäß die Bläser besonders gut und es, ja, “groovt“ besonders gut. Der Blues-Klassiker Riot In Cell Block No. 9 kommt hier mal nicht als der sonst übliche Stop-and-Go-Blues, sonder durchgäng als Boogie. Ebenso interessant wie geeignet die Stimmung weiter zu steigern.

Zwischendurch gibt’s immer mal eine jazzigere Nummer, wie Brother, Where Are You oder Black Night (hat nichts mit einem Hard Rock-Song gleichen Namens zu tun!).

Aber dann wird’s wieder, wie bei Robert Johnson's Walkin' Blue richtig blues-rootsig. Mike Titre brilliert an der Slide und Todorovic lässt seine ganze Erfahrung in seinen Gesang einfließen. Und im Mittelteil gibt’s wieder ein cooles Bass-Solo von Ogrodnik. Dass das nicht nur was für Bass-Fetischisten ist, hört man an der Begeisterung im Publikum.

Kurz vor Schluss gibt’s mit Almost noch einen mitreißenden Elmore-James-Gedächtnis-Boogie, der zwar von Gilbert Donald Walsh stammt, den aber wohl vielen durch die BLUES BROTHERS bekannt ist. Hat für mich hier deutlich mehr “Schwere“ und drückt dadurch entsprechend mehr und gut. Und da wird am Schluss nicht ein langsamer Schleicher zum Abschied, sondern mit den Evergreens Hideaway und Peter Gunn – verbunden im Medley – nochmal ordentlich aufgetrumpft.

Also, da gibt’s nichts, da hat die BLUES COMPANY eine weitere tolle Live-Scheibe abgeliefert, die einem zwar die fehlende Konzertmagie umso schmerzlicher bewusst macht, aber einem diese eben auch in die heimischen Räumlichkeiten liefert. Inklusive reichlich Spaß beim Hören.

Redakteur: Epi Schmidt

 


 

"Die Bühne ist unser Wohnzimmer" sagte dereinst Todor "Tosho" Todorovic, der Kopf der Blues Company und lässt einmal mehr mit dem frisch veröffentlichten "Take The Stage" eindrückliche Beweise ihrer formidablen  Live Präsenz folgen.

Und erwartungsgemäß haben die Herrschaften ihr "Wohnzimmer" im ostwestfälischen Halle bereits im Jahre 2017 während des Bowers & Wilkins Rhythm'n'Blues Festivals  zeigen sich in allerbester Spiellaune.

Da ziehen sie gleichmal und in bester Besetzung mit Till The Lights Go Out und My Guitar And Me zwei Songs aus dem 2007 Album "Hot and Ready to Serve" aus dem Köcher und das Publikum dankt es ihnen frenetisch, insbesondere weil Todorovic und seine Truppe immer wieder für eine Überraschung gut ist.

Da dürfen auch unverwüstliche Klassiker, die bei Blues Company in allerbesten Händen sind, nicht fehlen. So reihen sich sowohl CANNED HEATs Let's Work Together als auch der Walking Blues (Son House) sehr schön in die glitzernde Perlenschnur der Bluesklassiker ein, punkten mit geiler Slide-Guitar, scharfen Bläsern und tollen Gitarrensoli , während Mike Titres Blues Harp und Volker Winks Saxophone das ekstatische Riot On Cell Block Nr 9 befeuern und das Publikum einfach mitreisst.

Blues Company haben an diesem Abend den Saal komplett in der Tasche und lassen den Abend mit John Mayalls schmissigem Hideaway und Mancinis Peter Gunn ausklingen und beweisen einmal mehr dass sie mit dieser sehr vitalen Bluesmixtur einfach auf die Bühne gehören.

Redakteur: Michael Masuch

 

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