Bob Dylan

New Morning

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.04.2009
Jahr: 2009
Stil: Country, Folk, Blues

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Bob Dylan
New Morning, Sony Music, 2009 (1970)
Bob DylanAcoustic Guitar, Electric Guitar, Organ, Piano
David BrombergElectric Guitar, Dobro
Harvey BrooksElectric Bass
Ray CorneliusElectric Guitar
Charlie DanielsElectric Bass
Buzzy FeitenElectric Guitar
Al KooperOrgan, Piano, Electric Guitar, French Horn
Russ KunkelDrums
Billy MundiDrums
Hilda Harris, Albertine Robinson, Maeretha StewartBackground Vocals
Produziert von: Bob Johnston Länge: 35 Min 52 Sek Medium: CD
01. If Not For You07. New Morning
02. Day of The Locusts08. Sign On The Window
03. Time Passes Slowly09. One More Weekend
04. Went To See The Gypsy10. The Man In Me
05. Winterlude11. Three Angels
06. If Dogs Run Free12. Father Of Night

Ja, alles wartet auf das "neue" Dylan Album, aber damit werden wir uns in Kürze auch beschäftigen. Diesmal werfen wir noch einen Blick gut 40 Jahre zurück. Anlass ist natürlich die Veröffentlichung diverser Dylan Alben in remastertem Gewand und in schönem Digipack.
"New Morning" wird nicht unbedingt genannt, geht es um die ganz großen Würfe des Minnesota Barden, aber das Album hat durchaus etliches zu bieten, ja man sich in seine Vielfältigkeit geradezu vernarren. Nachdem Dylan sich in den Jahren zuvor verstärkt der Countrymusik gewidmet hatte, traten hier sowohl seine Folk- und Blueswurzeln wieder deutlicher hervor, als auch Elemente anderer Stilrichtungen. Wieder waren es hervorragende Musiker, die das im Studio mit ihm umsetzten. Vor allem Al Koopers Beiträge an diversen Instrumenten empfinde ich als äußerst gelungen.
Mit If Not For You beginnt "New Morning" natürlich gleich mit einem Klassiker erste Güte. Keiner spielt die Mundharmonika so wie Bob - ob es einem gefällt oder nicht - und wenige können mir relativ wenig Worten so viel ausdrücken. Rollt jedenfalls gut und eröffnet das Album ganz hervorragend.
Das folgende Day Of The Locusts steht dem kaum nach. Beginnt etwas schleppend, baut sich aber klasse auf und es macht richtig Spaß den einzelnen Instrumenten zu lauschen, die sich von allen Seiten hinzu und wieder wegschleichen. Und der Refrain steckt einem bald im Kopf fest.
Leicht jazzige Töne bringt das Piano in Time Passes Slowly ein, während sich die Lead-Gitarre dem Jazz verbunden fühlt. Klingt ein bisschen nach Jam-Session, was aber vielleicht sogar den frischen Charakter des Songs ausmacht.

Es ist noch mehr, das "unfertig" klingt. Went To See The Gypsy etwa. Ein toller Song, der sich vom gemächlichen Piano-Intro wieder langsam in Fahrt schaukelt und erneut mit wundervoller Dynamik gespielt wird. Ein ganz toller Song, der sich so richtig im Ohr und gerade anfängt ein tolles Eigenleben - bei zwei Minuten, 40 Sekunden - zu entwickeln, als er recht schnelle ausgeblendet wird. Äußerst schade ...
Den Schmerz darüber kann der folgende Walzer - richtig gehört! - Winterlude nicht beiseite wischen, aber halb belustigt, halb gebannt, hört man diesem 'Old Country Waltz' doch aufmerksam zu.
Dem folgt das jazzig-bluesige If Dogs Run Free, welches den Hörer umgehend in einen Jazzkeller in den 50ern verfrachtet, zusammen mit einer schnurrenden Backgroundsängerin die und einem herrlich klimpernden Piano.
Mehr Drive bringt dann der Titelsong mit sich. Kommt gut ins rollen und weiß besonders mit einem ansteckenden Refrain zu gefallen. Davon abgesehen, ein toller Gesang von Bob, sowie ein schönes, leider kurzes, Gitarrensolo.
Die zart-herbe Piano-Ballade Sign On The Window erinnert mich an grandiose "Spanish Boots" Zeiten, während der Blues-12-Takter One More Weekend selige "Rainy Day Women" - Tage heraufbeschwört.
The Man In Me kam Jahre später zu Ehren im Kultfilm "The Big Lebowski". Ja, auch spät kann man die Qualitäten von so einem Song noch erkennen.

Three Angels hat - durch die Orgel, den Sprechgesang und den Gospel-Chor - eine fast kirchliche Atmosphäre. Erinnert manchmal an ähnliche Aufnahmen von Elvis oder Johnny Cash.
Der letzte Song dürfte den meisten Musikhörern in der Version von Manfred Mann, vom Album "Solar Fire", bekannt sein und da wo die EARTH BAND in Father Of Night erst richtig loslegt, ist Dylans Original längst zu Ende. Trotzdem ist es schön und interessant wieder einmal die Vorlage zu hören.
Wie gesagt, beherbergt "New Morning" etliches an Stilelementen. Die Ausblendungen bräuchten - erste recht aus heutiger Sicht - nicht zu sein, da mit nur knapp über eine halbe Stunde noch genügend Spielzeit zur Verfügung gestanden hätte.
Den Genuss dieser Scheibe schmälert es aber nur wenig. (Wieder-) Entdeckungswürdig.

Epi Schmidt, 25.04.2009

 

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